1945

BEFREIT

Portraitfoto von Marie-Claude Vaillant-Couturier mit der Widmung „Für die teure Antonina zur Erinnerung an unsere Freundschaft”, 1949.

Als die deutsche Wehrmacht 1940 in Marie-Claude Vaillant-Couturiers Heimat Paris einmarschiert, will sie nicht tatenlos zusehen. Sie schließt sich der Résistance an. Doch sie wird verhaftet und in die Konzentrationslager Auschwitz-Birkenau und Ravensbrück verschleppt. Marie-Claude überlebt – und bezeugt bei den Nürnberger Prozessen vor der ganzen Welt die grausamen Verbrechen, die sie und ihre Mitgefangenen erleiden mussten.

3. November 1912

Jean de Brunhoffs Histoire de Babar, le petit éléphant (1931).

Marie-Claude wird am 3. November 1912 in eine protestantische Familie in Paris geboren. Sie ist das erste Kind der 26-jährigen Cosette de Brunhoff und des gleichaltrigen Lucien Vogel. Ihr Großvater mütterlicherseits, Maurice de Brunhoff, ist ein erfolgreicher Verleger. Und so sind auch ihre beiden Eltern in der Verlagsbranche tätig. Ihre Mutter wird Fotografin, ihr Onkel Jean schreibt und illustriert die international bekannte Kinderbuchreihe „Babar der Elefant“ („Histoire de Babar, le petit éléphant“). Ihr Vater Lucien ist eine einflussreiche Persönlichkeit im französischen Zeitschriftenjournalismus. Er ist Direktor des Damenmode-Magazins „Le Jardin des Modes“.

24. Januar 1917

Ehemaliges Zuhause der Familie Vogel, 1910.

Marie-Claude wächst im Erdgeschoss der Rue Bonaparte 18 im 6. Arrondissement von Paris auf. Als sie vier ist, kommt am 24. Januar 1917 ihre Schwester Nadine zur Welt. Nadine gibt ihr den Spitznamen „Maïco“, Marie-Claude nennt sie wiederum „Pitchinette“.

1917 - 1925

Marie-Claude als Jugendliche.

Während des Ersten Weltkriegs zieht Marie-Claudes Familie mit ihr nach Marokko. Hier lebt sie in Marrakesch. 1919 kehrt die Familie in die Rue Bonaparte nach Paris zurück. Dort besucht Marie-Claude das Collège Sévigné am oberen Ende des Boulevard Saint-Michel, ein privates Mädchengymnasium. Die Wochenenden verbringt sie mit ihrer Familie in La Celle Saint-Cloud, einer französischen Gemeinde zwischen Paris und Versailles. Marie-Claudes wächst sehr privilegiert auf. Dreimal pro Woche erhält sie Privatunterricht, außerdem lernt sie Reiten, Ski fahren, Tennis und Klavier spielen. Im Jahr 1925 bekommt die Familie Vogel noch einmal Zuwachs: Marie-Claudes Bruder Nicolas kommt zur Welt.

1928

Ausgabe der Vu vom 11. April 1928.

Marie-Claudes Vater Lucien gründet 1928 ein weiteres Magazin: Die politische Zeitschrift Vu. Inhaltlich richtet sie sich gegen Nationalsozialismus und Faschismus. In ihrer Freizeit geht sie gerne mit ihren Freundinnen ins Kino und schaut sich alte Filme an – denn für diese ist der Eintritt billiger. Auch wenn ihre Familie wohlhabend ist, ist Marie-Claude da pragmatisch: „Da wir jung waren, kannten wir nicht die alten Filme, also für uns waren sie neu.“ Mit einer ihrer Freundinnen bleibt sie auch einfach mal im Kino sitzen, bis die nächste Vorstellung anfängt. „[D]amit wir was für unser Geld haben“, erinnert sie sich später.

1929

Zahngasse in Dresden, 1930.

Nach ihrem Abitur reist Marie-Claude im Alter von 17 Jahren Ende 1929 nach Deutschland. Ihren Aufenthalt in Deutschland hat sie ihrer Mutter Cosette zu verdanken, denn ihr ist es wichtig, dass Marie-Claude Deutsch lernt. Später sollen ihr genau diese Sprachkenntnisse das Leben retten. Sie kommt nach Dresden und wohnt dort die ersten sechs Monate in einer Mädchenpension.

1931 - 1932

Total-Auflösungs-Ausverkauf eines Geschäftslokals in der Friedrichstraße in Berlin, September 1931. Infolge der Weltwirtschaftskrise mussten zahlreiche Geschäfte schließen.

Nach ihren ersten Monaten in Dresden reist sie weiter nach Berlin, wo sie an der Kunstakademie als externe Studentin anfängt. In Berlin wird Marie-Claude zum ersten Mal der Einfluss Adolf Hitlers deutlich bewusst. Unter ihren deutschen Kommiliton:innen nimmt sie den wachsenden Einfluss von NS-Gedankengut wahr. Sie erzählen ihr, sie hätten wegen „der Juden“ keine Zukunftsaussichten. Zwar bekommt Marie-Claude in Berlin die Auswirkungen der Weltwirtschaftskrise mit, sieht zahlreiche Bettler:innen und Frauen, die sich mit Sexarbeit den Lebensunterhalt verdienen müssen, aber dass daran Jüdinnen:Juden schuld sein sollen, das hält sie für absurd. „Mein Vater war ein Mann der Linken, sehr antirassistisch, daher war Antisemitismus in meiner Familie inakzeptabel“, sagt sie später. Insgesamt bleibt sie rund 18 Monate in Deutschland, bis sie 1932 nach Frankreich zurückkehrt.

1932

Ausgabe der Vu vom 8. Februar 1933.

In Frankreich beginnt sie ein Studium der Kunstgeschichte. Aber als ihr Vater für seine Zeitschrift Vu eine Sonderausgabe über Deutschland plant, nimmt er Marie-Claude als Dolmetscherin mit nach Berlin. Gemeinsam nehmen sie an einer Kundgebung Hitlers im Sportpalast teil. Sie sieht mit eigenen Augen die fanatisierten Zuschauer:innen, die an Hitlers Lippen hängen und „die uns bei der geringsten Geste der Ablehnung gelyncht hätte[n]“, wie sie sich später erinnert. Ihre Zeit in Deutschland beeinflusst Marie-Claude sehr.

April 1933

SA-Männer als Lagerwache vor dem Eingang des KZ Oranienburg bei Berlin, 1933.

Mit 20 Jahren beginnt sie als Fotoreporterin für Vu zu arbeiten. Sie ist eine von wenigen Frauen, die diesen Beruf ausüben. Wenige Monate nach Hitlers Machtübernahme am 30. Januar begleitet sie im April 1933 eine französische Journalistin nach Deutschland. Auf ihrer nunmehr dritten Reise gibt sie sich als Touristin aus. Es gelingt ihr, mit einer versteckten Kamera heimlich das KZ Oranienburg zu fotografieren. Dafür versteckt sie die Kamera unter ihrem Schal und fotografiert von der Straße aus das Lager. Sie sieht mit eigenen Augen, dass Menschen wegen ihrer politischen Einstellung ins Gefängnis gesteckt werden – „abscheulich“, sagt sie über Hitler und das NS-Regime.


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1934 - 1936

Paul Vaillant-Couturier, 1921.

Im Februar 1934 zieht Marie-Claude mit ihrem Partner, dem 20 Jahre älteren Kommunisten Paul Vaillant-Couturier, in Paris zusammen. Er ist Abgeordneter und seit 1926 Chefredakteur der französischen Tageszeitung „L’Humanité“ („Die Menschlichkeit“). Die Zeitung ist das Zentralorgan der Kommunistischen Partei Frankreichs, des „Parti communiste français“ (PCF). Im Jahr darauf tritt Marie-Claude in die Kommunistische Jugend ein und wird Mitglied des PCF. 1936 ist sie an der Gründung der kommunistischen „Union des jeunes filles de France“ („Union junger Französinnen“, kurz UJFF) beteiligt. Unter der Leitung von Danielle Casanova setzt sich die Gruppe für die Gleichstellung von Frauen und die Unterstützung der Republikaner im Spanischen Bürgerkrieg ein.

1937 - 1938

Paul Vaillant-Couturier, 1937.

Im September 1937 heiraten Marie-Claude und Paul. Paul gehört zu den Schriftsteller:innen, deren Werke in Deutschland von den Nationalsozialist:innen verboten werden. Eigentlich will das frisch getraute Paar in die UdSSR reisen. Doch nach nur wenigen Wochen Ehe stirbt der gerade einmal 45-jährige Paul am 10. Oktober überraschend an einem Infarkt. Nach Pauls Tod wird sie Fotoreporterin bei L’Humanité. 1938 übernimmt sie die Leitung der Fotoabteilung.

26. August 1939

Pierre Villon, 1946.

Über ihre Arbeit als Fotoreporterin lernt sie den 38-jährigen Roger Ginsburger kennen. Er ist ebenfalls Kommunist und wie sie frisch verwitwet. Im März ist auch seine Frau überraschend verstorben. Seitdem kümmert er sich allein um ihren zweijährigen Sohn Thomas. Roger und Marie-Claude kommen sich schnell näher. Als am 26. August 1939 L’Humanité verboten wird, übernimmt Roger die Redaktion und Herausgabe und veröffentlicht L’Humanité nun illegal als Untergrundzeitung weiter. Mit dem Verbot der Zeitung reagiert die französische Regierung innenpolitisch auf den deutsch-sowjetischen Nichtangriffspakt. Den kommunistischen PCF betrachtet sie als „Vertretung einer feindlichen Regierung“. Neben L’Humanité werden rund 160 weitere Zeitungen verboten. Nur sechs Tage später überfällt Deutschland Polen. Der Zweite Weltkrieg beginnt.

10. Mai 1940

Deutsche Soldaten in Frankreich, Juni 1940 (Propagandafoto).

Nach monatelangen Scharmützeln an der französisch-deutschen Grenze gelingt es der deutschen Wehrmacht mit einem Überraschungs-Manöver, die Armeen der Westmächte entscheidend zu schlagen. Marie-Claudes Heimat wird von genau den Feinden besetzt, vor denen sie bereits seit fast einem Jahrzehnt warnt.

Einmarsch der deutschen Wehrmacht
in Frankreich

10 Downing Street
Zwei britische Soldaten im Eingang zu ihrem Unterstand mit dem Namen „10 Downing Street“, der aus alten Autotüren und Wellblech besteht, November 1939.

Mit dem deutschen Überfall auf Polen am 1. September 1939 begann der Zweite Weltkrieg. Zwei Tage später folgten die Kriegserklärungen von Frankreich und Großbritannien an Deutschland. Hitler wollte die vollständige deutsche Vorherrschaft über den Kontinent. Um ihre Ausgangslage zu verbessern, planten die Nationalsozialist:innen, zunächst Belgien und die Niederlande in Besitz zu nehmen und anschließend Frankreich anzugreifen.

An der deutsch-französischen Grenze hatte mit der Kriegserklärung Frankreichs an Deutschland ein „Sitzkrieg“ begonnen. Der Großteil der französischen Streitkräfte verharrte in Verteidigungsposition hinter der Maginot-Linie, einem nach dem Ersten Weltkrieg errichteten Befestigungsgürtel entlang der Grenze zum Deutschen Reich. Dort warteten sie auf britische Unterstützung. Bis auf kleine Scharmützel blieb es ruhig – bis am 10. Mai 1940 der monatelange „Sitzkrieg“ durch eine Offensive der Deutschen beendet wurde. Durch ein Überraschungsmanöver gelang es der deutschen Wehrmacht, die Armeen der Westmächte entscheidend zu schlagen. Rund 90.000 französische Soldaten verloren ihr Leben. 1,9 Millionen alliierte Soldaten gerieten in deutsche Kriegsgefangenschaft.

Angesichts der aussichtslosen militärischen Lage unterbreitete der französische Ministerpräsident Henri Philippe Pétain Deutschland ein Waffenstillstandsangebot. Einen Tag später reiste Hitler nach Paris. Er schaffte in gerade einmal sechs Wochen das, was die deutsche Armee im Ersten Weltkrieg vergeblich versucht hatte. Sein äußerst riskanter „Blitzsieg“ gegen Frankreich markierte den Höhepunkt seines innenpolitischen Ansehens. Die Deutschen begannen eine intensive Beute-Politik in Frankreich und bemächtigten sich der Rohstoffvorräte des Landes. Mit der deutschen Besetzung wird auch in Frankreich eine antijüdische Gesetzgebung nach deutschem Vorbild umgesetzt. Mit dem „Judenstatut“ vom 3. Oktober 1940 erhielten Jüdinnen:Juden ein Berufsverbot im öffentlichen Dienst. Am 7. Oktober wurde ein weiteres Gesetz erlassen, wonach ausländische Jüdinnen:Juden in Internierungslager gebracht wurden.

10. Juli 1940

Propagandabild von Hitler vorm Eiffelturm, Juni 1940.

Der Norden Frankreichs und somit auch Marie-Claudes Heimatstadt Paris wird von den Deutschen besetzt. In der laut Waffenstillstandsvertrag unbesetzten Südzone Frankreichs löst mit dem Verfassungsgesetz vom 10. Juli 1940 das Vichy-Regime die Dritte Französische Republik ab. Marie-Claude ist sich bewusst, was der Überfall der Deutschen auf Frankreich bedeutet. Sie will nicht tatenlos zusehen, wie das NS-Regime nun auch in ihrer Heimat Menschen verfolgt und ermordet. Und so schließt sie sich dem französischen Widerstand gegen das NS-Regime an – der Résistance.

Das Vichy-Regime

>Karte besetztes Frankreich
Frankreich zur Zeit der deutschen Besetzung.

Nach dem Einmarsch der deutschen Wehrmacht in Paris im Juni 1940 unterzeichnete der Ministerpräsident Frankreichs, Henri Philippe Pétain, am 22. Juni 1944 einen Waffenstillstandsvertrag mit dem Deutschen Reich. In dem Vertrag wurde die Teilung Frankreichs in zwei Zonen festgelegt: Eine von den Deutschen besetzte Nordzone und eine vermeintlich „freie“ Südzone. Pétain blieb Regierungschef der Südzone. Daraufhin trat am 10. Juli die französische Nationalversammlung im südfranzösischen Kurort Vichy zusammen. Pétain bekam vom Parlament die Vollmacht zur Ausarbeitung einer neuen Verfassung übertragen – und so konnte er sich legal zum „Chef d’État“ („Chef des französischen Staats“) mit uneingeschränkten Vollmachten machen. Fortan regierte er autoritär über die Südzone. Seine Regierung wird rückblickend als „Vichy-Regime“ bezeichnet – benannt nach dem Regierungssitz.


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Herbst 1940

Französische Lebensmittelmarken, die aufgrund der Nahrungsmittelknappheit für verschiedene Waren benötigt wurden, Juli 1944.

Ende September 1940 kündigt Karl Bömelburg, Leiter des Einsatzkommandos der Gestapo in Berlin, an, dass bekannte aktive Kommunist:innen zu verhaften seien. Wer auch nur im Verdacht steht, im Widerstand aktiv zu sein, kann bereits inhaftiert werden. Marie-Claude muss befürchten, dass auch sie verhaftet wird. Und so taucht sie unter und lebt fortan in der Illegalität. „Anfangs gab es viele Probleme mit der Versorgung, da man als Illegale keine Lebensmittelkarte besaß“, erzählt sie später. Marie-Claude wirkt an der Herstellung von illegalen Flugblättern, Broschüren und Zeitungen mit.


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8. Oktober 1940

Paris, von der deutschen Besatzungsmacht kontrollierte Propaganda-Ausstellung gegen Jüdinnen:Juden in Frankreich („Le juif et la France“ = „Der Jude und Frankreich“), September 1941.

Für einige Zeit geht alles gut. Aber als dann am 8. Oktober Pierre verhaftet wird, muss Marie-Claude sich allein um Thomas kümmern – und sie merkt, dass ihr Leben in der Résistance und die damit verbundene ständige Gefahr kein Leben für ein Kind ist. „Und ich denke für Sie, die heute leben, muss es sehr schwer zu verstehen sein, wie man so etwas machen kann, sein Leben zu riskieren und ein Kind als Waise zurückzulassen. Aber die Besatzung und das Hitler-Regime waren so unerträglich, und die Vorstellung, Frankreich unter ewiger Besatzung eines solchen Regimes zu sehen, war nicht auszuhalten. Und deswegen, so schmerzhaft die Trennung auch war, wir waren überzeugt, dass diese Situation weder für uns selbst noch für unsere Kinder zu dulden war.“ Und so gibt Marie-Claude ihn in die Obhut von Freund:innen auf dem Land. Sie weiß, dass er dort gut behandelt und geliebt wird.

Die Résistance

Résistance-Kämpfer beim Legen einer Sprengladung auf einer Eisenbahnstrecke.
Résistance-Kämpfer beim Legen einer Sprengladung auf einer Eisenbahnstrecke.

Gegen die Besatzung der Deutschen und die Kollaboration des Vichy-Regimes bildet sich in Frankreich Widerstand: die Résistance. Die Bewegung war in ihren politischen Einstellungen und ihrer Motivation divers. Neben Kommunist:innen engagierten sich auch Patriot:innen und Nationalist:innen gegen das NS-Regime. Ihre Aktionen waren ebenso vielfältig: Sabotage und Attentate, der Druck und das Verteilen von Flugblättern und illegalen Zeitungen, Demonstrationen, Hilfe für Verfolgte sowie Spionage für die Alliierten und die Exilregierung unter General Charles de Gaulle zählten zum breiten Spektrum ihrer Widerstandshandlungen.

Bereits am 11. November 1940, dem Jahrestag des Ende des Ersten Weltkrieges, kam es zu ersten Demonstrationen gegen die deutsche Besatzung. Größere Widerstandsaktionen entwickelten sich allerdings erst ab 1941 nach dem Überfall NS-Deutschlands auf die Sowjetunion. In Reaktion auf die zunehmende Widerstandstätigkeit verfügte der deutsche Militärbefehlshaber bereits im August 1941, dass „kommunistische Betätigung“ mit dem Tode bestraft werden und bereits inhaftierte Französinnen:Franzosen von nun an als Geiseln gelten sollten. Als „Vergeltungsmaßnahme“ durften sie erschossen werden. Mit Razzien wurde nach Résistance-Angehörigen gesucht und Verdächtige inhaftiert, deportiert und ermordet.

9. Februar 1942

Postkarte, herausgegeben von den französischen Francs-tireurs et partisans, um 1944. Abgebildet ist ein Mitglied der FTPF, das Pétain mit einem Tritt auf das andere Rheinufer schickt.

Inzwischen lebt Marie-Claude seit eineinhalb Jahren in der Illegalität. Anfang Februar 1942 fungiert sie als Bindeglied zwischen dem zivilen Widerstand, dem „Front national pour l’indépendance de la France“ („Nationale Front der Unabhängigkeit Frankreichs“) und dem militärischen Widerstand, der „Organisation spéciale“ (OS), später „Francs-tireurs et partisans français“ (FTPF). Dabei transportiert sie sogar Sprengstoff. Für eine ihrer Aktionen muss Marie-Claude in das Appartement einer ihrer Kontaktpersonen. Was sie nicht weiß: Ihr Kontakt wurde bereits verhaftet, das Appartement wird überwacht. Die französische Polizei wartet hier auf weitere Résistance-Angehörige. Marie-Claude tappt in die Falle. Sie wird verhaftet und an die deutschen Behörden übergeben.

9. Juni 1942

Zwangsfotografie von Marie-Claude nach ihrer Verhaftung in Paris.

Marie-Claudes Verhaftung ist im Rahmen einer großen Verhaftungswelle erfolgt, bei der auch Jacques Decour, Georges Politzer, George Solomon und Arthur Dallidet inhaftiert werden. Marie-Claude wird von der Gestapo verhört. Am Ende des Verhörs soll sie eine Erklärung unterschreiben, die jedoch überhaupt nicht ihren Aussagen entspricht. Marie-Claude weigert sich. Sie fürchte den Tod nicht, sagt sie. Der Dolmetscher warnt sie: „Sie wissen nicht, was Sie gerade getan haben. Man schickt sie in ein deutsches Konzentrationslager; und von dort kommt niemand wieder zurück.“

August 1942

Eingang zum Fort de Romainville.

Über sieben Monate wird sie im Gefängnis La Santé in Paris festgehalten. Bis August 1942 bleibt sie hier in Isolationshaft. Nach und nach werden die Männer, die mit ihr verhaftet worden sind, abgeholt und erschossen. Wann immer die SS kommt, um wieder einen Mann zu seiner Hinrichtung abzuholen, stimmen die Frauen die „Marseillaise“, die Nationalhymne Frankreichs, an. Marie-Claude wird nicht wie die Männer hingerichtet, sondern aus Paris in das Lager Fort de Romainville kurz vor Paris und das Lager Compiègne in der gleichnamigen Stadt verschleppt.

23. Januar 1943

Marie-Claude nach ihrer Ankunft im KZ Auschwitz-Birkenau.

Am 23. Januar 1943 und somit rund ein Jahr nach ihrer Verhaftung wird Marie-Claude zusammen mit rund 230 weiteren Frauen – darunter die kommunistischen Aktivistinnen Dr. Danielle Casanova und Charlotte Delbo – ins Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau transportiert. Nach der dreitägigen Reise in den Waggons werden sie bei ihrer Ankunft mit Schlägen aus dem Zug getrieben. Die Frauen sind nach der langen Fahrt steifgefroren, nur mühsam können sie den Befehlen der SS Folge leisten. Die “Selektion” an der Rampe überleben sie zunächst alle. Auf dem Weg ins Lager kommt ihnen eine Häftlingskolonne entgegen. Die Frauen sind „bleich wie Kadaver und mager wie Skelette“, denkt sich Marie-Claude. Wie schon im Gefängnis La Santé stimmen die Frauen auch nun wieder die „Marseillaise“ an. Die SS ist zu überrascht, um einzugreifen.


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Der Lagerkomplex Auschwitz

Häftlingsjacke Auschwitz
Gestreifte KZ-Häftlingskleidung aus dem Lagerkomplex Auschwitz.

Von der Eröffnung des ersten KZ des Lagerkomplexes Auschwitz im Juni 1940 bis zur Befreiung am 27. Januar 1945 wurden über eine Million Menschen in Auschwitz ermordet, 90 % davon Jüdinnen:Juden. Auschwitz war das größte und mit dem größten Aufwand betriebene Konzentrations- und Vernichtungslager der Nationalsozialist:innen. Während der NS-Zeit wurden hier mehr Menschen ermordet als in jedem anderen Vernichtungslager. Zum durchorganisierten Mordverfahren gehörten neben dem Einsatz von Giftgas auch die “Selektion” an der Rampe und schließlich die “Beseitigung” der Ermordeten sowie die Verwertung ihres Hab und Guts. Insgesamt wurden mehr als 1,3 Millionen Menschen nach Auschwitz deportiert. Von ihnen wurden rund 900.000 direkt nach ihrer Ankunft vergast oder erschossen. Weitere 200.000 Häftlinge starben an den Folgen von Hunger und Krankheiten oder wurden zu einem späteren Zeitpunkt in die Gaskammern geschickt. Auschwitz gilt deshalb als Symbol für den Holocaust, den systematischen Mord an Jüdinnen:Juden in Europa.

Im gesamten Lagerkomplex waren die Lebensverhältnisse der Häftlinge katastrophal. Sie starben massenhaft an Seuchen wie Typhus, Ruhr oder Cholera; waren Misshandlungen und willkürlichen Tötungen sowie mangelhafter Ernährung ausgesetzt. Im Stammlager (Auschwitz I) wurden Häftlinge in Block 10 Opfer medizinischer Versuche, Block 11 diente als Folterblock. Zwischen beiden Blöcken erschoss die SS tausende Häftlinge an der „Schwarzen Wand“.

Februar 1943

Eingangstor des KZ Auschwitz I (Stammlager) mit der Aufschrift „Arbeit macht frei“.

Marie-Claude kommt im Lagerabschnitt BI a in den Block 26. Aus dem Fenster ihres Blocks können die Frauen den Hof des benachbarten Blocks 25 einsehen. „[D]as war das Vorzimmer der Gaskammer“, erinnert sich Marie-Claude. Die Frauen schließen sich dem Widerstand im Lager an und bilden unter Leitung von Danielle den Kern einer linksorientierten Gruppe.

April 1943

Lagertor des KZ Auschwitz.

77 Tage sind seit der Ankunft der 230 Gefangenen, mit denen Marie-Claude in Auschwitz angekommen ist, vergangen. Nur noch 70 von ihnen leben. Die anderen sind tot. „Gestorben von Schlägen, von Kälte, nur mit der gestreiften Uniform gekleidet bei minus 30 Grad, von Hunger, von Wunden, da die Wunden am Fuß sich entzündeten und man eine Blutvergiftung bekam, von Typhus und Ruhr“, erinnert sich Marie-Claude. Ihr selbst helfen in dieser Zeit ihre Deutschkenntnisse zu überleben. Denn wer nicht versteht, was Begriffe wie „Appellplatz“, „Blockführer“ oder Befehle wie „Antreten!“ oder „Mütze ab!“ bedeuten, muss mit schrecklichen Folgen rechnen. Die SS kümmert es nicht, ob Inhaftierte Deutsch verstehen oder sprechen können. Wer Kommandos nicht versteht oder befolgt, kann nicht auf Nachsicht hoffen.

1943 - 1944

1943 bricht eine Typhus-Epidemie im Lager aus. Marie-Claude schätzt, dass im Winter zwischen 200 und 350 Menschen sterben – und das jeden Tag. Sie erinnert sich: „Es gab sogar eine Zeit, in welcher das Krematorium nicht ausreichte und sie haben Gräben ausgehoben, um die Leichen aus der Gaskammer hineinzuwerfen. Eine Nacht haben wir furchtbare Schreie gehört, es waren Kinder, die lebendig in die Gräber geworfen wurden. Das war Auschwitz. Und wir waren nur noch 52, als wir von Auschwitz nach Ravensbrück verlagert wurden.“ In Auschwitz fängt sie an, heimlich Notizen anzufertigen. Wenn sie überlebt, will sie über die Verbrechen an der Menschheit, deren Zeugin sie in Auschwitz wird, möglichst genau berichten können. Doch ihr ist bewusst: „Auschwitz, das ist nicht vorstellbar.“ Zwischen Juli 1943 und Mai 1944 wird das gesamte Lager unter Quarantäne gestellt. Danielle stirbt am 10. Mai 1943 an Typhus, und auch Marie-Claude erkrankt im April 1944 an der gefährlichen Krankheit.

4. August 1944

Frauen bei der Zwangsarbeit im KZ Ravensbrück.

Sie überlebt die Typhus-Epidemie. Inzwischen ist sie seit eineinhalb Jahren in Auschwitz. Von den ursprünglich 230 Frauen sind nur noch 49 am Leben. Für Marie-Claude geht es nun jedoch weiter. Als sich die Rote Arme dem KZ Auschwitz nähert, beginnt die SS mit der stufenweisen Evakuierung des Lagers. Gemeinsam mit den übrigen Überlebenden ihrer Gruppe wird sie in das KZ Ravensbrück gebracht.

August 1944

Germaine Tillion im Jahr 1934.

Alle Überlebenden, die wie sie als “NN”-Häftlinge gelten, werden in Block 32 eingesperrt. “NN” ist die Abkürzung für “Nacht und Nebel”. So bezeichnet das NS-Regime Häftlinge, die es verdächtigt, dem Widerstand anzugehören. Sie werden in einer Aktion, die abschreckend wirken sollte, verschleppt und verurteilt, ohne dass ihre Angehörigen darüber informiert werden. Grundlage ist der “Nacht-und-Nebel-Erlass” Hitlers. Die “Nacht-und-Nebel-Häftlinge” werden streng von den anderen Häftlingen isoliert.


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23. - 25. April 1945

Glückwunschkärtchen, welches Marie-Claude mit einer Mitgefangenen für eines der im KZ lebenden Kinder, Stella Kugelman, bastelte.

Anfang April steht das Ende des Krieges unmittelbar bevor. Vom 23. bis 25. April evakuieren das Internationale, das Schwedische und das Dänische Rote Kreuz ca. 7.500 der im KZ Ravensbrück Inhaftierten nach Schweden, in die Schweiz und nach Frankreich. Aber nicht alle Frauen können evakuiert werden. Marie-Claude ist nicht unter ihnen. Gemeinsam mit Dr. Hautval bleibt sie freiwillig zur Versorgung der kranken Frauen im Lager. Sie erinnert sich:

Ich persönlich bin bis zum Schluss in Ravensbrück geblieben. Die Französinnen sind vom Roten Kreuz evakuiert worden. Mit einem Konvoi vom schwedischen Roten Kreuz, die SS war noch da. (…) Aber wir hatten vierzehn Französinnen, die nicht transportfähig waren, außer mit Krankenwagen und sie kamen mit Bussen. Also sagten wir: ‚Wir haben vierzehn junge Frauen, die sicherlich sterben werden, wenn man sie nicht mit Krankenwagen transportiert‘. Und sie haben geantwortet: ‚Wir kommen zurück mit Krankenwagen in zwei oder drei Tagen‘. Also bin ich mit Dr. Hautval geblieben.

26. - 28. April 1945

Konvoi der „Weißen Busse“, mit denen KZ-Inhaftierte evakuiert wurden, sammelt sich am Bahnhof Padborg, Dänemark im Frühjahr 1945.

Das Rote Kreuz kommt nicht zurück. Das Krematorium ist inzwischen nicht mehr in Betrieb. Und so fordert Lagerkommandant Fritz Suhren die Frauen auf, die Leichen zu bestatten und ein Kreuz auf den Gräbern aufzustellen. „Damit es anständig aussehe“, erinnert sich Marie-Claude. Die verbliebenen über 20.000 Häftlinge lässt Suhren zu Fuß in Richtung Nordwesten treiben. Auch die SS verlässt das Lager. Die circa 2.000 Kranken werden ohne Versorgung im Lager zurückgelassen. Marie-Claude verlässt auf der Suche nach Wasser das nunmehr unbewachte Lager – und entdeckt das Männerlager. Auch hier hat die SS die kranken Gefangenen sich selbst überlassen. Als sie sich mit anderen Frauen Zutritt verschafft, finden sie Tote und Sterbende vor.

30. April 1945

Marie-Claude kurz vor ihrer Heimkehr, Ravensbrück im
Juni 1945.

Zwei Tage später befreit die Rote Armee das KZ Ravensbrück. Das Leid endet für einen Großteil der Frauen, Männer und Kinder damit jedoch nicht. Auch nach der Befreiung sterben viele von ihnen noch an den Folgen der KZ-Haft. Marie-Claude bleibt und hilft bei der Versorgung der Schwerkranken.

25. Juni 1945

Marie-Claude mit Pierre, Datum unbekannt.

Erst einen Monat nach ihrer Befreiung kehrt die inzwischen 32-Jährige in ihre Heimat nach Frankreich zurück. Und endlich kann sie Thomas wieder in die Arme schließen. Vier Jahre sind vergangen, seit sie ihn zu Freund:innen geben musste. Auch Pierre hat die Gefangenschaft überlebt.

Schon bald nach ihrer Rückkehr ist Marie-Claude wieder politisch aktiv. „[D]as Leben fing sofort wieder an, da ich zur Abgeordneten gewählt wurde“, erinnert sie sich. Als eine von fünf ehemaligen Deportierten ist sie Abgeordnete der verfassungsgebenden französischen Nationalversammlung. Es ist das erste Mal, dass Französinnen wählen und gewählt werden dürfen. In den Folgejahren legt Marie-Claude mehr als 80 Gesetzesentwürfe vor, in denen sie sich u. a. für die Gleichberechtigung von Frauen einsetzt. Auch gegen die Kolonialpolitik Frankreichs und die Wiederbewaffnung Deutschlands engagiert sie sich.

28. Januar 1946

Marie Claude auf der Titelseite der kommunistischen Zeitschrift Regards vom 8. Februar 1946.

Ende Januar 1946 sagt Marie-Claude als erste Frau bei den Nürnberger Prozessen aus. Ihr Auftreten widerspricht dem Bild, das viele Menschen von NS-Verfolgten haben. Denn sie ist keine gebrochene Frau. Nüchtern und beherrscht schildert sie, welche Verbrechen an der Menschheit sie in ihrer Zeit im KZ Auschwitz-Birkenau und in Ravensbrück bezeugen musste. Ihren Auftritt plant sie genau.

Zuerst ging ich sehr langsam an ihnen [den Angeklagten] vorüber, denn ich wollte sehen, wie sie wären, die, die für diese grauenhaften Verbrechen verantwortlich waren. Und ich stellte fest, dass sie sehr gewöhnlich wirkten. Gleichzeitig schaute ich ihnen dabei in die Augen, (…) sie sollten mich ansehen, denn aus meinen Augen klagten die Tausende, Hunderttausende unserer Opfer sie an (…) Ein anderes Gefühl, das mich beherrschte, war, nichts zu vergessen, alles zu sagen, denn ich sprach für diejenigen, die Toten, die nicht hier sein konnten, um sie anzuklagen.

DIE NÜRNBERGER PROZESSE

Nürnberger Prozess, Angeklagte
Die Angeklagten vor dem Internationalen Militärgerichtshof in Nürnberg beim Strafprozess gegen führende Personen (Hauptkriegsverbrecher),
20. November 1945 bis 1. Oktober 1946.

Anfang August 1945 und somit drei Monate nach Ende des Zweiten Weltkrieges riefen die Alliierten einen Internationalen Militärgerichtshof ins Leben. Vom 20. November 1945 bis zum 1. Oktober 1946 mussten sich bei dem sogenannten „Nürnberger Prozess“ führende Vertreter des NS-Regimes vor dem internationalen Gericht in Nürnberg verantworten. Unter ihnen der ehemalige Außenminister Joachim von Ribbentrop, NS-“Chefideologe” Alfred Rosenberg, außerdem Hermann Göring, Martin Bormann, Rudolf Heß und Baldur von Schirach. Die USA, Großbritannien, Frankreich und die UdSSR stellten je einen Richter und einen Stellvertreter. Die Alliierten legten zunächst drei Verbrechenskategorien fest: Verbrechen gegen die Menschlichkeit (Mord, ethnische Ausrottung, Versklavung, Deportation und Verfolgung aus politischen, rassistischen oder religiösen Gründen sowie andere unmenschliche Handlungen an Zivilist:innen vor oder während des Krieges); Verbrechen gegen den Frieden (Planung, Einleitung und Durchführung eines Angriffskrieges oder eines internationale Verträge verletzenden Krieges) und Kriegsverbrechen (Taten, die gegen die Haager Landkriegsordnung von 1907 und die Genfer Kriegsgefangenenkonvention von 1929 verstießen). Alle Angeklagten erklärten sich als „nicht schuldig“.

Nach fast einem Jahr Verhandlungsdauer wurden gegen 22 Angeklagte die Urteile verkündet. Zwölf von ihnen wurden zum Tode verurteilt, sieben erhielten (lebens-)lange Haftstrafen. Hermann Göring entzog sich seinem Todesurteil durch Suizid. Drei Angeklagte wurden freigesprochen. Ziel des Prozesses war es, dass der Weltöffentlichkeit und insbesondere der deutschen Bevölkerung die grausamen Ausmaße der NS-Diktatur und insbesondere der Holocaust vor Augen geführt werden sollten. Auf den ersten Prozess folgten zwölf weitere Verfahren, die sogenannten Nürnberger Nachfolgeprozesse.

1948

Marie-Claude in der Beilage der Zeitung Femmes Françaises.

Am 6. August 1948 wird der Status und die Versorgungsansprüche der deportierten und internierten Widerstandskämpfer:innen in Frankreich gesetzlich geregelt. Auch Marie-Claude wird als NS-Verfolgte anerkannt, allerdings nicht als Résistance-Angehörige, sondern als „politische“ Deportierte. Das passt ihr nicht, denn ihr geht es ums Prinzip. Immerhin wurde sie nicht nur verfolgt, weil sie Mitglied des PCF ist, sondern weil sie sich aktiv gegen das NS-Regime eingesetzt hat.

Wiedergutmachung für NS-Verfolgte
in Frankreich

Carte de déporté résistant Arthur Poitevin
Carte de déporté résistant des Résistance-Angehörigen Arthur Poitevin, 1. August 1951.

Schon wenige Tage nach Ende des Zweiten Weltkriegs führte die französische Regierung am 11. Mai 1945 erste Regelungen zur Kriegsopferversorgung ein. Durch Soforthilfen für Heimkehrer:innen – dazu zählten Kriegsgefangene, Zwangsarbeiter:innen und KZ-Häftlinge – wurde ihre finanzielle Not zunächst gemildert. Von der Regelung ausgeschlossen waren Deportierte ohne französische Staatsangehörigkeit sowie vorbestrafte Deportierte (déportés de droit commun).

Drei Jahre später wurden mit dem Gesetz vom 6. August 1948 der Status und die Versorgungsansprüche der deportierten und internierten Widerstandskämpfer:innen geregelt. Die Staatsangehörigkeit war nun kein Ausschlusskriterium mehr. Das Gesetz galt für all jene, die in einer militärischen Formation gekämpft hatten (déportés et internés de la Résistance). Einen Monat später folgte ein weiteres Gesetz über die sogenannten „politischen“ Deportierten und Internierten (déportés et internés politiques). In dieser zweiten Gruppe wurden alle Regimegegner:innen zusammengefasst, die nicht militärisch gegen die Nationalsozialist:innen gekämpft hatten, außerdem Geiselhäftlinge sowie jüdische Deportierte. Letztere bildeten die größte Gruppe unter den „Politischen“. Die Unterteilung in die beiden Kategorien führte zu einer Fixierung des Bildes des aktiven „Kämpfers“ und „Helden“ einerseits und des passiven „Opfers“ andererseits. Wer in die erste Kategorie als Deportierte:r oder Internierte:r der Résistance eingeordnet wurde, hatte bis in die 1970er Jahre finanzielle Vorteile gegenüber den als „politisch“ Eingestuften. Wer den Status als Regimegegner:in in einer der beiden Kategorien anerkannt bekam, der hatte Anspruch auf eine jährliche Rente. Laut dem Juristen Ernst Féaux de la Croix waren die Leistungen allerdings zu niedrig, als dass Betroffene davon ihren Lebensunterhalt bestreiten konnten.

1949

Marie-Claude Vaillant-Couturier am Schreibtisch, 1955.

Im Jahr 1949 heiratet Marie-Claude ihren langjährigen Partner Pierre. Ihre Erlebnisse in Auschwitz und Ravensbrück hat sie hinter sich lassen können – wenigstens meistens: „(…) immer wenn mir kalt ist und ich stehe, kommt mir instinktiv die Erinnerung an den Appell zurück.“ Doch sie weiß, dass andere ihre Traumata noch viel stärker belasten: „Es gibt auch diejenigen, die heute noch vom Lager träumen. Ich sozusagen nie, und ich denke, dass es für jemand wie mich eine Rolle spielt, dass ich schon vor dem Krieg politisch aktiv war, und es sofort wieder wurde.“

Mai 1954

Frauentreffen in Minsk, Marie-Claude Vaillant-Couturier (in der Mitte) im Gespräch.

Im Mai 1954 legt Marie-Claude eine Beschwerde beim Verwaltungsgericht ein. Sie möchte den Status als Widerstandskämpferin erhalten – immerhin hat sie sich aktiv in der Résistance gegen das NS-Regime engagiert. Ihr Anwalt argumentiert, dass ihre Akte in Auschwitz den Hinweis „Aktivität gegen die Besatzungsbehörden“ enthält. Das Verwaltungsgericht gibt ihrer Beschwerde statt. Fortan hat Marie-Claude den Status einer Résistance-Kämpferin.

1960er - 1970er

Marie-Claude mit ihren Geschwistern Nadine und Nicolas, Januar 1979.

Am 15. Juli 1960 wird das Globalabkommen zwischen Frankreich und der BRD geschlossen. Französische Staatsangehörige können nun Entschädigungen für ihre Verfolgung beantragen. Marie-Claude ist auch in dieser Zeit weiterhin politisch aktiv. Sie engagiert sich im Verband der deportierten und internierten Widerstandskämpfer und Patrioten (Fédération des Déportés et Internés Résistants et Patriotes) und der Union der französischen Frauen (Union des femmes françaises, heute Femmes solidaires). Seit 1946 ist sie, mit einer Unterbrechung zwischen 1958 und 1963, PCF-Abgeordnete für das Département Seine und später für Val-de-Marne. Zweimal ist sie Vizepräsidentin der Nationalversammlung.

Globalabkommen zwischen Frankreich
und der BRD

Globalabkommen
Gesetz zum Vertrag vom 15. Juli 1960 zwischen der BRD und Frankreich über Leistungen zugunsten französischer NS-Verfolgter, 27. Juli 1961.

Für viele NS-Verfolgte reichten die bisherigen Entschädigungsleistungen des französischen Staates nicht aus, um den Lebensunterhalt zu bestreiten. Und so wandten sich französische Verfolgten-Verbände und NS-Verfolgte mit Forderungen an die BRD. Mit dem Abkommen vom 15. Juli 1960 verpflichtete sich die BRD, eine Zahlung in Höhe von 400 Milliarden D-Mark „zugunsten französischer Staatsangehöriger, die von nationalsozialistischen Verfolgungsmaßnahmen betroffen sind“, zu zahlen. Das war die bis dato größte Summe, die im Rahmen der sogenannten Globalabkommen an einen westeuropäischen Staat gezahlt wurde. Die Verteilung des Geldes blieb der Französischen Republik überlassen. Bis 1975 entschied eine Interministerielle Kommission daraufhin über rund 124.000 Anträge. Die meisten Anträge, bis ins Jahr 2000 waren es 112.396, wurden bewilligt. Längst nicht alle NS-Verfolgten erhielten jedoch eine Entschädigung. Gänzlich ausgeschlossen blieben u. a. die rund 700.000 Franzosen, die im Rahmen des Service de travails obligatoire (STO) Zwangsarbeit für den NS-Staat leisten mussten. Ebenfalls nicht entschädigungsberechtigt waren Personen, die als Kollaborateur:innen verurteilt worden waren oder als Strafgefangene galten.

9. Juni 1987

Klaus Barbie.

Das Ende der NS-Zeit ist inzwischen 42 Jahre her. Längst nicht alle Täter:innen wurden seitdem jedoch für ihre Taten zur Rechenschaft gezogen. Doch für einen von ihnen beginnt am 11. Mai der Gerichtsprozess: Klaus Barbie, besser bekannt als „Der Schlächter von Lyon“. Marie-Claude sagt gegen ihn aus. Von November 1942 bis zum Kriegsende war Barbie Chef der Gestapo in Lyon in Frankreich. Er verantwortete dort die Deportation französischer Jüdinnen:Juden sowie die Folterung und Ermordung zahlreicher Résistance-Mitglieder – unter ihnen auch die des Résistanceführers Jean Moulin. In den zwei Jahren in Lyon war er für die Ermordung von mehr als 4.300 Menschen, die Deportation von ungefähr 7.500 Jüdinnen:Juden sowie die Folterung von rund 14.300 Widerstandskämpfer:innen verantwortlich. Wegen Verbrechens gegen die Menschlichkeit in 177 Fällen verurteilte ihn das Gericht am 4. Juli 1987 zu einer lebenslänglichen Haftstrafe.

1990er

Marie-Claude zeigt ihre Häftlingsnummer aus Auschwitz, 6. Januar 1995.

Im Jahr 1990 wird Marie-Claude zur Präsidentin der Stiftung zur Erinnerung an die Deportierten (Fondation pour la Mémoire de la Déportation) gewählt. Zwei Jahre später gibt sie im April 1992 ein Zeitzeugeninterview. Sie resümiert: „[E]s gibt kein Volk, bei dem die Demokratie nicht in Gefahr ist, und unsere Erfahrung kann der jüngeren Generation helfen, die nach uns kommt. Wir sagen ihnen: ‚Achtung, passt auf die Demokratie und auf die Freiheit auf!‘ Voilà! Das ist es!“ Im Jahr 1995 wird sie mit der Ehrenlegion „Commandeur de la Légion d’Honneur“ ausgezeichnet.

11. Dezember 1996

Passfoto von Marie-Claude Vaillant-Couturier, undatiert.

Ein Jahr später, am 11. Dezember 1996, verstirbt sie in Paris. Da ist Pierre bereits seit 16 Jahren verstorben. Thomas ist Professor für Meeresbiologie und hat einen Sohn, Vincent. Bis zu ihrem Tod lebte Marie-Claude in ihrer Wohnung in Villejuif südlich von Paris.

2009 - 2019

Schild am "Place Marie-Claude Vaillant-Couturier & Pierre Villon" nach der Umbenennung im Jahr 2019.

Im Jahr 2009 wird ihr zu Ehren der „Place Marie-Claude Vaillant-Couturier“ im 4. Arrondissement von Paris eingeweiht. Zehn Jahre später wird auch Pierres Name in Würdigung seiner Résistance-Tätigkeit ergänzt.

Autorin: Sarah Frecker

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WEITERE FÄLLE

Ilse
Totzke

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Eleonore "Lore"
Wolf

Alexandra
Povòrina

Heinz
Kerz

QUELLEN

Der Prozeß gegen die Hauptkriegsverbrecher vor dem Internationalen Gerichtshof Nürnberg 14. November 1945 – 1. Oktober 1946. Amtlicher Wortlaut in deutscher Sprache, Bd. 6, Nürnberg 1947, S. 227–258, online verfügbar: zeno.org.

„Die Frauen von Ravensbrück – Das Videoarchiv“, Interview mit Marie-Claude Vaillant-Couturier am 08.04.1992, Archiv Loretta Walz.

Vaillant-Couturier, Marie-Claude, Mes 27 Mois Entre Auschwitz et Ravensbrück. Conférence prononcée par Mme Marie-Claude Vaillant-Couturier Le Mardi 19 Mars 1946 au Théatre Marigny sous les auspices des Conférences des Ambassadeurs, Grands discours français et internationaux 4 Paris Editions du Mail 1946, online verfügbar: pandor.u-bourgogne.fr.

ONLINEQUELLEN

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Glückwunschkärtchen

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Klaus Barbie during his military service

Autor:in unbekannt, Klaus Barbie zwischen 1935-1945, gemeinfrei.

KZ Auschwitz Lagertor

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L'Entrée du Fort Romainville

Autor:in unbekannt, Postkarte zeigt Eingang des Fort de Romainville, vor dem 10. September 1939, gemeinfrei.

Lebensmittelkarten

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Marie-Claude bei Frauentreffen in Minsk

Fotograf:in unbekannt, Mahn- und Gedenkstätte Ravensbrück, Foto-Nr. 2014/437.

Marie-Claude in Auschwitz

Marie-Claude Vaillant-Couturier in Lagerkleidung, KZ Auschwitz. The Archive of The State Museum Auschwitz-Birkenau in Oświęcim.

Marie-Claude im Juni 1945 in Ravensbrück

Autor:in unbekannt, Marie-Claude Vaillant-Couturier im Juni 1945 in Ravensbrück, kurz vor ihrer Heimkehr. Rechteinhaber:in nicht ermittelbar.

Marie-Claude Jugendfoto 3

Autor:in unbekannt, Jugendfoto Marie Claude Vaillant-Couturier. Rechteinhaber:in nicht ermittelbar.

Marie-Claude mit Geschwistern

Marie-Claude Vaillant-Couturier mit Geschwistern Nadine und Nicolas, Januar 1979, Rechteinhaber:in unbekannt.

Marie-Claude mit Pierre

Autor:in unbekannt, Marie-Claude Vaillant-Couturier mit Pierre Villon, Datum unbekannt, Rechteinhaber:in unbekannt.

Marie-Claude montrant un tatouage

Pytkowicz, Pierre, Marie-Claude Vaillant Couturier montrant un tatouage sur son avant-bras gauche, 6 janvier 1995, © Pierre Pytkowicz – Mémoires d’Humanité / Archives départementales de la Seine-Saint-Denis.

Oranienburg, Konzentrationslager

Autor:in unbekannt, Oranienburg, Konzentrationslager, 1933, Bundesarchiv, Bild 146-1982-014-35A, online verfügbar: wikimedia.org, Lizenz: CC-BY-SA 3.0.

Paris, Arc de Triomphe

Gathmann, Jens, Paris, Arc de Triomphe, 5. Februar 1968, Bundesarchiv, B 145 Bild-F026341-0036, online verfügbar: wikimedia.org, Lizenz: CC-BY-SA 3.0.

Paris, deutsche Wachtparade

Autor:in unbekannt, Paris, deutsche Wachtparade, 1940, Bundesarchiv, Bild 146-1978-052-03, online verfügbar: wikimedia.org, Lizenz: CC-BY-SA 3.0.

Paris, Eiffelturm, Besuch Adolf Hitler

Hoffmann, Heinrich, Paris, Eiffelturm, Besuch Adolf Hitler, vermutlich 23. Juni 1940, Bundesarchiv, Bild 183-H28708, online verfügbar: wikipedia.org, Lizenz: CC-BY-SA 3.0.

Paris, Propaganda gegen Juden

Autor:in unbekannt, Paris, Propaganda gegen Juden, September 1941, Bundesarchiv, Bild 146-1975-041-07, online verfügbar: wikimedia.org, Lizenz: CC-BY-SA 3.0.

Passfoto von Marie-Claude Vaillant-Couturier, undatiert.

Fotograf:in unbekannt, Mahn- und Gedenkstätte Ravensbrück, Foto-Nr. 2014/438.

Paul Vaillant-Couturier 1921

Agence de presse Meurisse, Paul Vaillant-Couturier, 1921. Source gallica.bnf.fr / Bibliothèque nationale de France, gallica.bnf.fr, gemeinfrei.

Paul Vaillant-Couturier, carte photographique, 1937

Céach/wikimedia, Paul Vaillant-Couturier, carte photographique, 1937, online verfügbar: wikimedia.org, Lizenz: CC BY-SA 4.0.

Photographie anthropométrique de Marie-Claude Vaillant-Couturier

Anthropometrische Fotografie von Marie-Claude Vaillant-Couturier © Archives de la préfecture de Police.

Pierre Villon en 1946

Pierre Villon, 1946, gemeinfrei.

Plaque de la place Marie-Claude Vaillant-Couturier et Pierre Villon, Paris

Chabe01/wikimedia, Plaque de la place Marie-Claude Vaillant-Couturier et Pierre Villon, Paris, 25. Mai 2021, online verfügbar: wikimedia.org, Lizenz: CC BY-SA 4.0.

Plaque du passage Marie-Claude-Vaillant-Couturier, Hauts-de-Seine

Chabe01/wikimedia, Plaque du passage Marie-Claude-Vaillant-Couturier, Malakoff dans les Hauts-de-Seine, 11. August 2023, online verfügbar: wikimedia.org, Lizenz: CC BY-SA 4.0.

Portraitfoto von Marie-Claude Vaillant-Couturier mit der Widmung

Fotograf:in unbekannt, Mahn- und Gedenkstätte Ravensbrück, Foto-Nr. 2014/434.

Postkarte der FTPF, 1944

Autor:in unbekannt, Postkarte „Les FTPF font don de leur p….“, FTPF, circa 1944, online verfügbar: wikimedia.org, public domain.

Ravensbrück, Konzentrationslager

Autor:in unbekannt, Ravensbrück, Konzentrationslager, 1939, Bundesarchiv, Bild 183-1985-0417-15, online verfügbar: wikimedia.org, Lizenz: CC-BY-SA 3.0.

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Vu, journal de la semaine, 8. Februar 1933

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Vu, journal de la semaine, 11. April 1928

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Weisse Busse Konvoi Padborg 1945

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ZUSÄTZLICH VERWENDETES QUELLENMATERIAL AUF UNSEREN SOCIAL MEDIA KANÄLEN

Auschwitz liberated

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Avenue Foch, Siegesparade

Folkerts, Paris, Avenue Foch, Siegesparade, 14. Juni 1940,Bundesarchiv, Bild 183-L05487, online verfügbar:wikimedia.org, Lizenz: CC-BY-SA 3.0.

Concentration camp inmates at forced labor

Fotograf:in unbekannt, Concentration camp inmates at forced labor hauling cartloads of earth for the construction of the „Russian camp“, KZ Mauthausen, April-Mai 1942, United States Holocaust Memorial Museum, photo #12352. Courtesy of National Archives and Records Administration, College Park.

Communist female prisoner testifies at Nuremberg Trial

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Jugendfoto Marie Claude Vaillant-Couturier

Autor:in unbekannt, Jugendfoto Marie Claude Vaillant-Couturier, Standbild aus Video. Rechteinhaber:in nicht ermittelbar.

KZ Dachau, Häftlinge bei Zwangsarbeit

Fotograf:in unbekannt, KZ Dachau, Häftlinge bei Zwangsarbeit, 20. Juli 1938, Bundesarchiv, Bild 152-26-20, online verfügbar: wikimedia.org, Lizenz: CC-BY-SA 3.0.

KZ Mauthausen, Jugendliche Häftlinge

Autor:in unbekannt, KZ Mauthausen, Jugendliche Häftlinge, ca. 1939/1944, Bundesarchiv, Bild 192-048, online verfügbar: wikimedia.org, Lizenz: CC-BY-SA 3.0.

Leo Haas drawing of concentration camp inmates lined up for roll call

Leo Haas, Drawing of concentration camp inmates lined up for roll call, ca. 1945. United States Holocaust Memorial Museum Collection, Accession Number: 2002.490.8. The Abraham and Ruth Goldfarb Family Acquisition Fun.

Marie-Claude, 1946

Marie-Claude Vaillant Couturier, abgebildet in der Zeitschrift „Regards“ am 27. Dezember 1946, online verfügbar: wikimedia.org, gemeinfrei.

Marie-Claude Vaillant-Couturier am Schreibtisch, 1955

Fotograf:in unbekannt, Mahn- und Gedenkstätte Ravensbrück, Foto-Nr. 2014/435.

Prisoners from the Buchenwald concentration camp

Fotograf:in unbekannt, Prisoners from the Buchenwald concentration camp at forced labor building the Weimar-Buchenwald railroad line, 1943, United States Holocaust Memorial Museum, photo #85879. Courtesy of Gedenkstaette Buchenwald.

Tagesbedarf Erwachsener

Stiftung Gesundheitswissen, Tagesbedarf Erwachsener zwischen 19-25 Jahren