Natalija wird nach Hamburg in das KZ Neuengamme gebracht, in das Außenlager Wandsbek. Ihre dortige Häftlingsnummer ist 4349. Dort muss Natalija in der Drägerwerk AG in Lübeck Zwangsarbeit leisten. Sie wird bei der Herstellung von Gasmasken und Antireizmittelanzügen eingesetzt. Sie leidet sehr unter der Mangelernährung und den schweren Arbeitsbedingungen, die dort vorherrschen. Die Häftlinge bekommen nur noch die Küchenabfälle, die beim Kochen für die Deutschen anfallen, erzählt sie. Wenn einmal Kartoffelschalen dabei sind, freuen sie sich.
So katastrophal sind die Zustände.
Natalija arbeitet dort, bis der deutschen Industrie, und somit auch der Fabrik, die Rohstoffe ausgehen und sie geschlossen wird. Als es keine Arbeit mehr gibt, werden die Gefangenen gezwungen, Backsteine von einem Ende des Lagers ins andere zu schleppen, ohne ersichtlichen Nutzen, nur um die Menschen körperlich zu schwächen. Dort muss sie die Hinrichtung ihrer Freundin Marijka miterleben, die sich aufgrund ihres Glaubens als Zeugin Jehovas weigert, für die Kriegsindustrie zu arbeiten.
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