1943

KARLROBERT KREITEN ERMORDET

Karlrobert Kreiten gilt als einer der bedeutendsten Pianisten seiner Generation.
Im März 1943 äußert er unter dem Eindruck der Niederlage von Stalingrad gegenüber einer Freundin seiner Mutter, dass der Krieg verloren sei. Er nennt Hitler „einen Wahnsinnigen“. Die Frau denunziert Karlrobert Kreiten. Der „Volksgerichtshof“ unter Vorsitz von Roland Freisler verurteilt ihn wegen „Wehrkraftzersetzung, Feindbegünstigung und defaitistischer Äußerungen“ am 3. September 1943 zum Tode. Vier Tage später wird Karlrobert Kreiten im Strafgefängnis Berlin-Plötzensee erhängt.

Juni 1916

ERSTER WELTKRIEG

Karlrobert Kreiten wird inmitten des Ersten Weltkriegs, am 26. Juni 1916 in Bonn geboren. Seine Eltern sind die Mezzosopranistin Emmy Kreiten und der niederländische Pianist und Komponist Theo Kreiten. Zu Hause wird viel musiziert und gesungen. Karlrobert wächst mit seiner jüngeren Schwester Rosemarie in einer “künstlerischen Atmosphäre” auf, wie es sein Vater später beschrieb. Die Familie lebt zu dieser Zeit in Düsseldorf. Als Karlrobert sieben Jahre alt ist bekommt er zusammen mit seiner Schwester zum ersten Mal Klavierunterricht. Schon bald zeigt sich sein Talent.

Februar 1927

KARLROBERT UND DIE MUSIK

Im Alter von zehn Jahren findet Karlroberts erster öffentlicher Auftritt in der Tonhalle Düsseldorf statt. Er spielt Mozart und Schubert. Auch im Rundfunk ist er zu hören. Ein Kritiker lobt ihn als ein “ausgesprochenes, erstaunlich reifes Klaviertalent.”

1929

MUSIKHOCHSCHULE KÖLN

Nur zwei Jahre später melden ihn seine Eltern an der Musikhochschule Köln an. Die Aufnahmeprüfung besteht er “glänzend”, wie sein Vater schreibt. Unterrichtet wird er dort von Peter Dahm. Gleichzeitig besucht er das Realgymnasium in Düsseldorf. Karlrobert malt gerne und verbringt in Köln Zeit mit seinem Onkel Clemens Füllenbach, der dort das bekannte Café Füllenbach am Hohenzollernplatz betreibt, und seinem Cousin Paul, der ebenfalls Pianist und Dirigent werden will.

Brahms, Intermezzo Op. 118 No. 2
aus dem Repertoire von Karlrobert Kreiten

Karlrobert Kreiten hat an der Hochschule für Musik und Tanz Köln studiert, ebenso wie der Pianist Alexander Breitenbach. Er gibt spielt hier ein Stück, das sehr wahrscheinlich zu Kreitens Repertoire zählte.

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1933

MUSIKALISCHER DURCHBRUCH

Im Januar 1933 wird Adolf Hitler zum Reichskanzler ernannt. Über die Familie Kreiten wird berichtet, dass sie dem neuen Regime abweisend gegenübersteht. Karlrobert verweigert den Eintritt in eine nationalsozialistische Studentenorganisation.
Im selben Jahr gelingt Karlrobert endgültig sein musikalischer Durchbruch: Im Mai erspielt er sich in Wien beim internationalen Klavierwettbewerb eine silberne Ehrenplakette. Er ist erst sechzehn Jahre alt und damit unter den jüngsten Teilnehmern. Die internationale Presse feiert ihn und zu Hause gibt der Kölner Onkel ein Festbankett, um den großartigen Erfolg zu feiern.
Im Oktober nimmt er in Berlin an einem weiteren wichtigen Musikwettbewerb teil: Dem großen Mendelssohn-Preis. Er spielt die “Waldstein-Sonate” von Beethoven und gewinnt durch ein einstimmiges Juryurteil den ersten Preis. In der Zeitung wird er als musikalisches Wunderkind bezeichnet.

1936

AUSBILDUNG IN WIEN

Der Einfluss der Nationalsozialisten auf die Musikhochschule Köln wird für die Familie Kreiten immer augenscheinlicher. Karlrobert lässt sich nun zwei Jahre lang in Wien weiter am Klavier ausbilden. Unterrichtet wird er von der renommierten Professorin Hedwig Rosenthal-Kanner. Karlrobert perfektioniert sein Spiel unter ihrer Unterweisung weiter. Er ist nun auf dem Weg “vom Wunderkind zum Virtuosen”, wie in der internationalen Presse zu lesen ist.

1937

UNTERRICHT IN BERLIN

Die sich auch in Wien zuspitzende politische Lage zwingt die Professorin Hedwig Rosenthal-Kanner im Jahr 1937 in die Emigration nach Amerika. Karlroberts Unterricht bei ihr ist damit schlagartig vorbei. Sie wünscht sich, dass Karlrobert ihr nachfolgt. Sie schreibt ihm: “Ich habe das Gefühl, dass du in den USA einschlagen würdest.” Karlrobert aber möchte sich lieber noch weiter in Europa einen Namen machen und lehnt ihre Bitte ab. Er zieht erst einmal nach Berlin.
Karlrobert nimmt jetzt Unterricht bei dem berühmten chilenischen Pianisten Claudio Arrau. In Berlin gibt er unter anderem im Beethoven-Saal Solo-Konzerte und feiert große Erfolge.

1937

LEBEN IN BERLIN

Im pulsierenden Berlin fühlt Karlrobert sich wohl. Er lebt mit seiner Schwester Rosemarie, die sich zur Schauspielerin ausbilden lässt, und seiner Großmutter, die sie Grand’maman nennen, in einer geräumigen und modernen Wohnung. Er arbeitet fleißig weiter an seinem Klavierspiel. Entspannung findet er in dieser Zeit bei einer Partie “Mühle”. Er ist auch gesellig und trifft sich gerne mit Freunden.

1942

Während der Zweite Weltkrieg um ihn herum tobt, tritt Karlrobert weiter in ganz Deutschland und auch im Ausland, wie z.B. in Straßburg, auf und feiert große Erfolge. Er spielt die kompliziertesten Stücke, wie den “Totentanz” von Liszt, die “Appassionata” von Beethoven und viele weitere Stücke von anderen großen Komponisten wie Mozart und Chopin. Die deutsche Presse nennt ihn “meisterhaft” und ein “Genie”.


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3. Mai 1943

Das Kreiten-Konzert im Heidelberger Universitätssaal ist seit Tagen ausverkauft. Doch am Abend der Vorstellung findet sich an der Tür nur ein Zettel mit der knappen Information, dass das Konzert ausfällt. Nur wenigen ist der Grund bekannt: Karlrobert Kreiten ist am Morgen von der Gestapo in Schutzhaft genommen und in die Untersuchungshaftanstalt Heidelberg gebracht worden.

SCHUTZHAFT

Ein entscheidendes Mittel der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft war die sogenannte Schutzhaft. Sie war ursprünglich zum Schutz von Gefangenen in die Gesetzgebung eingebracht worden. Allerdings entwickelte sie sich spätestens ab 1851 in Preußen zu einer repressiven Maßnahme und wurde beispielsweise in der Gründungszeit der Weimarer Republik genutzt, um Kommunisten zu verfolgen. Doch die Nationalsozialisten verwarfen nach der Machtübernahme sämtliche juristischen Anforderungen. Das geschah spätestens durch die „Verordnung des Reichspräsidenten zum Schutz von Volk und Staat“, die Paul von Hindenburg erlassen hatte. Ausschlaggebend war nun, dass nicht mehr das Vorliegen einer Straftat, sondern lediglich der Verdacht darauf erforderlich war, um eine Verhaftung durchzuführen. Faktisch wurde damit ein rechtsfreier Raum geschaffen.


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HINTERGRUND DER VERHAFTUNG

Was war passiert? Karlrobert Kreiten war denunziert worden. Alles begann damit, dass Karlrobert eine größere Wohnung in Berlin beziehen wollte. Ein paar Tage nach seinem geplanten Umzug stand ein Konzert in Heidelberg an, doch mitten im Umzug konnte er sich nicht wie gewohnt zu Hause am Klavier vorbereiten. Eine Jugendfreundin seiner Mutter, Ellen Ott-Monecke, bot sich als Gastgeberin an und stellte Karlrobert ihren Musikraum zur Verfügung. Wie sich später herausstellte, war die Gastgeberin eine überzeugte Nationalsozialistin und Karlrobert, politisch nicht interessiert, wie ihn sein Vater beschrieb, hatte das nicht bemerkt.

Er sagt zu ihr, der Krieg sei praktisch schon verloren und der vollständige Untergang Deutschlands stände bevor. Nur wenige Wochen zuvor war die Schlacht von Stalingrad zu Ende gegangen und Karlrobert stand unter einem Eindruck, den wahrscheinlich viele Menschen mit ihm teilten. Doch nur wenige trauten sich, das zu äußern.

DENUNZIATION

Die Gastgeberin ist entsetzt und berichtet ihrer Nachbarin Annemarie Windmöller, die ebenfalls eine überzeugte Nationalsozialistin ist, von den Äußerungen ihres Gastes. Diese trägt den Fall einer weiteren Frau, der Sopranistin Tiny von Passavant vor, die auch mit der Familie Kreiten bekannt ist. Die drei Frauen denunzieren Karlrobert Kreiten im März 1943 bei der Reichsmusikkammer. Doch erst einmal scheint man kein Interesse an der Sache zu haben, was womöglich dem Bekanntheitsgrad des Pianisten geschuldet ist. Aber die Frauen lassen nicht locker. “Sie ließen keine Ruhe. Sie haben mir die Pistole auf die Brust gesetzt”, sagt Ellen Ott-Monecke später. Sie wenden sich jetzt an das Propagandaministerium, und von dort aus geht die Anzeige an die Gestapo.

Unter einer Denunziation versteht man das Erstatten einer (Straf-)Anzeige durch Denunziant:innen aus persönlichen, niedrigen Beweggründen, wie zum Beispiel das Erlangen eines persönlichen Vorteils. In der Zeit des Nationalsozialismus waren politische Denunziationen erwünscht, da es um die Machtinteressen des Regimes ging. Wenn ein Fall als Wehrkraftzersetzung verhandelt wurde, waren Todesurteile nicht selten.

DIE SCHLACHT UM STALINGRAD

Die Schlacht von Stalingrad war eine Schlacht im Zweiten Weltkrieg, die von August 1942 bis Februar 1943 an der Ostfront um die sowjetische Stadt Stalingrad (heute Wolgograd) tobte. Die deutsche 6. Armee unter Generalfeldmarschall Friedrich Paulus hatte bis Mitte November zunächst rund 90 Prozent der Stadt erobert. Aber die sowjetischen Befehlshaber waren in der Lage, mit einer Großoffensive zu antworten. Die 6. Armee und verbündete Hilfstruppen, rund 280.000 Soldaten, wurden von der Roten Armee wie in einer Zange eingeschlossen und dadurch von wichtigen Versorgungslinien abgekoppelt. General Paulus wollte mit seinen Männern aus diesem “Kessel” herausbrechen. Aber Hitler verbot es strikt. Er vertraute auf Görings Versprechen, die 6. Armee mit seiner Luftwaffe versorgen zu können. Aber das gelang ihm zu keinem Zeitpunkt. In der Folge hungerten die Soldaten im eisigen Winter 1942/43, bei Temperaturen bis minus 40 Grad. Sie erhielten am Tag zwei Schnitten Brot, ein bisschen Tee und manchmal eine dünne Suppe. Viele Soldaten starben an der Unterernährung.

"HELDENTOD"

Währenddessen setzte Hitler seinen General immer weiter unter Druck. Er wollte, dass seine Soldaten eher den “Heldentod” starben, als dass sie kapitulierten. Darin zeigt sich die Grausamkeit des nationalsozialistischen Terrors. Am Ende musste die 6. Armee doch kapitulieren. Auf deutscher Seite verloren rund 150.000 Soldaten ihr Leben und rund 91.000 Soldaten gerieten in sowjetische Kriegsgefangenschaft. Auf sowjetischer Seite waren die Opferzahlen noch höher. Rund 400.000 sowjetische Soldaten starben.

Von der deutschen Bevölkerung war diese militärische Niederlage genau beobachtet worden. Viele Menschen waren davon erschüttert und verloren den Glauben daran, dass die Deutschen den Krieg gewinnen könnten. Die Schlacht um Stalingrad wird daher als ein Wendepunkt im Zweiten Krieg betrachtet.

Mai 1943

HAFT IN HEIDELBERG

Ein Mithäftling Kreitens, Rudolf Goldschmit-Jentner, berichtete nach dem Krieg davon, wie er in der Heidelberger Haftanstalt Karlrobert Kreiten begegnete. Als Goldschmit-Jentner, der ebenfalls wegen kritischer Äußerungen über Hitler verhaftet worden war, in einen Haftraum geführt wurde, saß Karlrobert Kreiten schon dort. Mit ihnen waren noch zwei ältere Häftlinge in dem Haftraum, der mit drei Betten ausgestattet war. “Kreiten machte mir einen ungemein sympathischen, ausgesprochen künstlerischen Eindruck”, berichtete der Mithäftling später. Sie hatten sich über Musik unterhalten und Karlrobert kam ihm “sehr klug” vor.


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18. Mai 1943

GESTAPOHAFT

Karlrobert Kreiten wird in die Gestapo-Zentrale in der Prinz-Albrecht-Straße in Berlin gebracht und muss dort in einer Einzelzelle sitzen. Hier soll er auf die Denunziantin zur Gegenüberstellung treffen. Besuche von Angehörigen sind nicht gestattet, aber Briefe darf er schreiben.

28. Mai 1943

Der “Gauhauptstellenleiter Kultur” setzt sich bei dem Düsseldorfer Gauleiter Friedrich Karl Florian für Karlrobert Kreiten ein. Kreiten sei “zweifellos der namhafteste Pianist, nicht nur unseres Gaues”, schreibt der Funktionär seinem Vorgesetzten. Und dass er den Gauleiter informiere, “in der Annahme, dass Sie das Geschick eines namhaften Künstlers Ihres Gaues interessiert”. Er liefert dem Gauleiter auch gleich einige Erklärungen für die Vorwürfe: Kreiten sei ein “großes Kind” und “rein künstlerisch orientiert”. Es erschiene ihm persönlich unfassbar, dass Kreiten böswillig und bewusst strafwürdige Aussagen gemacht habe.


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3. Juli 1943

Genau zwei Monate nach seiner Verhaftung wird Karlrobert in das Untersuchungsgefängnis Moabit überstellt. Dort muss er von den kargen Lebensmittelrationen leben, die das NS-Regime für alle Häftlinge verfügt hatte. Endlich darf ihn seine Familie wieder besuchen. Einmal will ihm seine Großmutter heimlich ein Stückchen Schokolade zuschieben. Doch der Wärter bemerkt es und fordert “im barschen Ton” die Herausgabe. In der Haft macht er Fingerübungen für sein Klavierspiel und muss Zwangsarbeit leisten: Tüten kleben und Formulare stempeln.

Er soll nun vor Gericht gestellt werden. Noch hat er Hoffnung.
In seinen Briefen schreibt er, dass er sich darüber sorgt, dass seine Mutter bei ihren Besuchen nicht gut ausgesehen habe und bittet sie, gut auf sich zu achten. Er schreibt auch, dass er sich auf seine anstehenden Konzerte freut.

3. September 1943

ZUM TODE VERURTEILT

Karlrobert Kreiten wird vor dem Volksgerichtshof wegen “Wehrkraftzersetzung” zum Tode verurteilt. Das Gericht sah es u.a. als erwiesen an, dass er den “Führer” gegenüber der Zeugin Ellen Ott-Monecke einen “Wahnsinnigen”, “krank” und “brutal” genannt habe. Vorsitzender Richter war der für seine Grausamkeit berüchtigte Roland Freisler, der die Angeklagten in den Prozessen regelmäßig in Grund und Boden brüllt.


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7. September 1943

ERMORDUNG

Das Todesurteil wird vollstreckt. Karlrobert Kreiten wird am 7. September im Strafgefängnis Berlin-Plötzensee erhängt. Damit ist auch er ein Opfer der sogenannten Plötzenseer “Blutnächte”. Die Kostenrechnung für die Vollstreckung wird dem Vater, Theo Kreiten, zugestellt. Der Leichnam wird der Familie nie übergeben.

7. September 1943

PLÖTZENSEER BLUTNÄCHTE

In der Nacht vom 3. auf den 4. September 1943 wird das Strafgefängnis Berlin-Plötzensee durch einen Luftangriff schwer getroffen. Ein Teil des Zellenbaus wird zerstört und wenige Todeskandidaten können fliehen. Am selben Tag hatte Hitler persönlich angemahnt, dass viele Todesurteile noch nicht vollstreckt wurden.

Die Geschehnisse vom 3. September führen dazu, dass die laufenden Gnadenverfahren beschleunigt bearbeitet werden. Allein im Strafgefängnis Berlin-Plötzensee werden vom Abend des 7. bis zum Morgen des 9. September 1943 etwa 300 Menschen ermordet. Weil auch das Fallbeil im Hinrichtungsschuppen bei dem Luftangriff beschädigt wurde, werden die zum Tode verurteilten am Galgen erhängt.

DER 7. SEPTEMBER

Über diese Geschehnisse berichtet der Gefängnisgeistliche Harald Poelchau nach dem Krieg so: “Mit Einbruch der Dunkelheit am 7. September begann der Massenmord. Die Männer waren in mehreren Gliedern hintereinander angetreten. (…). Immer acht Mann wurden namentlich aufgerufen und abgeführt.(…). Alle diese Männer wurden gehängt. Die Hinrichtungen mussten bei Kerzenlicht durchgeführt werden, da das elektrische Licht ausgesetzt hatte. Erst in der Morgenfrühe, um acht Uhr, stellten die erschöpften Henker ihre Tätigkeit ein, um sie am Abend mit frischen Kräften wieder aufnehmen zu können.”

WIEDERGUTMACHUNG

Karlrobert Kreiten wird nach Kriegsende von der deutschen Justiz als Verfolgter des Nationalsozialismus anerkannt. Die Familie Kreiten stellt im September 1954 einen Antrag auf Entschädigung. Dieser umfasst mehrere Schadensfälle, unter anderem auch den Freiheits- und Berufsschaden an Karlrobert Kreiten. Als Erbengemeinschaft erhalten sie hierfür im Jahr 1957 eine einmalige Entschädigung in Höhe von 1.720 DM sowie im folgenden Jahr eine größere Rentennachzahlung von über 33.000 DM.

Als wiederkehrende Leistungen erhalten sie eine monatliche Berufsschadenrente sowie eine Elternrente. Ins Gewicht fällt dabei, dass die Familie viel Geld in die künstlerische Ausbildung von Karlrobert investiert hatte und dass dieser tatsächlich im späteren Verlauf so erfolgreich war, dass er mit seinem Verdienst die Familie maßgeblich unterhalten hatte.

Autorin: Lena Knops

Bildquellen

Berliner jubeln Hitler zu

Cheering Berliners greet Adolf Hitler in front of the chancellery as he travels to the Kroll Opera House for the opening of the first working session of the Reichstag two days after the ceremonial opening in Potsdam. United States Holocaust Memorial Museum Photo Archives #78604. Courtesy of National Archives and Records Administration, College Park. Copyright of United States Holocaust Memorial Museum.

Brief aus Haft

Brief Karlrobert Kreiten, Berlin 08.07.1943, Privateigentum Gilbert von Studnitz, USA.

Brief Rudolf Goldschmit-Jentner

Hammer, Walter, Nachlass. Korrespondenz über Widerstandskämpfer und Verfolgte, ED-106/53-7, online verfügbar unter: https://www.ifz-muenchen.de/archiv/ED_0106_0053_0000.pdf.

Café Füllenbach

Café Füllenbach, Köln, Hohenzollernring 34, 1930er Jahre, online verfügbar unter https://www.flickr.com/, Lizenz: CC BY-NC 2.0.

Dokument Schutzhaft

Schreiben Gestapo Karlsruhe Außendienststelle Heidelberg an Gestapo Staatspolizeileitstelle Düsseldorf vom 04.05.1943, LAV NRW R, RW 0058 Nr. 36180, Bl. 6.

Emmy Kreiten

Emmy Kreiten, 1984, Privateigentum Gilbert von Studnitz, USA.https://zumfeindgemacht.de/wp-admin/post.php?post=144&action=edit#

Karlrobert Kreiten am Klavier

Karlrobert Kreiten am Klavier, Privateigentum Gilbert von Studnitz, USA.

Karlrobert Kreiten im Arbeitszimmer

Karlrobert Kreiten im Arbeitszimmer, ca. 1940, Privateigentum Gilbert von Studnitz, USA.

Karlrobert Kreiten im Konzert

Karlrobert Kreiten im Konzert, Privateigentum Gilbert von Studnitz, USA.

Karlrobert Kreiten im Jahr seiner Geburt mit Mutter und Vater

Theo, Emmy und Karlrobert Kreiten, Bonn 1916, Privateigentum Gilbert von Studnitz, USA.

Karlrobert Kreiten liest

Karlrobert Kreiten, Privateigentum Gilbert von Studnitz, USA.

Karlrobert Kreiten mit 11 Jahren

Karlrobert Kreiten, ca. 1927, Privateigentum Gilbert von Studnitz, USA.

Karlrobert Kreiten mit 16 Jahren

Karlrobert Kreiten, ca. 1932, Privateigentum Gilbert von Studnitz, USA.

Karlrobert und Rosemarie 1935

Karlrobert und Rosemarie Kreiten, 1935, Privateigentum Gilbert von Studnitz, USA.

Karlrobert und Rosemarie Juni 1930

Karlrobert und Rosemarie Kreiten, Düsseldorf Juni 1930, Privateigentum Gilbert von Studnitz, USA.

Karlrobert Kreiten und seine Großmutter

Karlrobert Kreiten und seine Großmutter Sophie Liebergesell, Berlin ca. 1940, Privateigentum Gilbert von Studnitz, USA.

Klavierabend 1943

Anzeige Klavierabend Karlrobert Kreiten, Heidelberg 1943, Privateigentum Gilbert von Studnitz, USA.

Klavierkonzert 1938

Anzeige Klavierabend Karlrobert Kreiten, Berlin November 1938, Privateigentum Gilbert von Studnitz, USA.

Reichsmusikkammer-Ausweis

Reichsmusikkammer-Ausweis Karlrobert Kreiten, Berlin 1941, Privateigentum Gilbert von Studnitz, USA.

Schlacht um Stalingrad

Assault units of the 62nd Soviet army battle the Germans in Stalingrad. United States Holocaust Memorial Museum Photo Archives #34539.

Schreiben Gestapo

Schreiben Gestapo Karlsruhe Außendienststelle Heidelberg an Gestapo Staatspolizeileitstelle Düsseldorf vom 04.05.1943, LAV NRW R, RW 0058 Nr. 36180, Bl. 6.

Symbildbild Verhaftung

SS troops arrest the Jewish department heads of the Brauer armament factory during the Warsaw ghetto uprising. United States Holocaust Memorial Museum Photo Archives #26534. Courtesy of National Archives and Records Administration, College Park. Copyright of United States Holocaust Memorial Museum.

Symboldbild Gestapohaft

The interior of the Gestapo prison in Koeln. United States Holocaust Memorial Museum Photo Archives #77086. Courtesy of National Archives and Records Administration, College Park. Copyright of United States Holocaust Memorial Museum.

Todesurteil Karlrobert Kreiten

Todesurteil Karlrobert Kreiten, Abschrift vom 09.09.1943, LAV NRW R, RW 0058 Nr. 36180, Bl. 47.

Sekundärliteratur

Gedenkstätte Deutscher Widerstand (hg.), Die Blutnächte von Plötzensee (2022), online verfügbar unter: https://www.gedenkstaette-ploetzensee.de/die-blutnaechte-von-ploetzensee.

Hinterkeuser, Hans, Elly Ney und Karlrobert Kreiten. Zwei Musiker unterm Hakenkreuz, Bonn 2016.

Kreiten, Theo, Wen die Götter lieben… Erinnerungen an Karlrobert Kreiten, Düsseldorf 1947.

Scriba, Arnulf/Deutsches Historisches Museum, Berlin (hg.), Die Schlacht um Stalingrad (2015), online verfügbar unter: https://www.dhm.de/lemo/kapitel/der-zweite-weltkrieg/kriegsverlauf/schlacht-um-stalingrad-194243.html.

QUELLEN

Entschädigungsakte Kreiten, LAV NRW R, BR 3008, Nr. 03375.

Gestapoakte Kreiten, LAV NRW R, RW 0058 Nr. 36180.

Hammer, Walter, Nachlass. Korrespondenz über Widerstandskämpfer und Verfolgte, ED-106/53-7, online verfügbar unter: https://www.ifz-muenchen.de/archiv/ED_0106_0053_0000.pdf.

ZUSÄTZLICH VERWENDETES QUELLENMATERIAL AUF UNSEREN SOCIAL MEDIA KANÄLEN

Karlrobert Kreiten im Lustgarten Berlin

Karlrobert Kreiten mit seiner Schwester Rosemarie im Lustgarten von Berlin, ca. 1940, Privateigentum Gilbert von Studnitz, USA.

Klavierkonzert

Karlrobert Kreiten während Klavierkonzert, Privateigentum Gilbert von Studnitz, USA.

Klavierkonzert, sitzend

Karlrobert Kreiten im Konzert, sitzend, Privateigentum Gilbert von Studnitz, USA.

Klavierkonzert, stehend

Karlrobert Kreiten im Konzert, stehend, Privateigentum Gilbert von Studnitz, USA.

Moabit Gefängnis

View of the courtyard of the Moabit prison. United States Holocaust Memorial Museum Photo Archives #19378. Courtesy of National Archives and Records Administration, College Park. Copyright of United States Holocaust Memorial Museum.

WEITERE FÄLLE

Willi
Heckmann

Maria
Potrzeba

Theo
Hespers

Heinz
Kerz

Alexandra
Povòrina