Unter den sowjetischen Frauen herrscht ein besonders starker Zusammenhalt. Antonina ist für die Jüngeren wie eine Mutter. Als ihre Gruppe eines Tages erfährt, dass sie neue Kennzeichnungen bekommen sollen, die sie als russische Zivilisten ausweisen, statt als Kriegsgefangene, rebellieren sie und treten ohne Winkel auf. Zur Strafe müssen sie den ganzen Tag in der Kälte und im Regen vor einem Bunker stillstehen, unter ihnen erkrankte Frauen und eine Schwangere. “Es gibt einen Starrsinn in der Seele, einen Durst nach Kampf. Selbst wenn wir sterben, werden wir nicht aufgeben”, sagt Antonina.
Das Durchhalten zeigt seine Wirkung: Die für zuständig erklärte Polizistin sympathisiert mit den Kriegsgefangenen, und sie erhalten die Winkel mit der Kennzeichnung “SU”.
Antonina schließt auch Freundschaften mit Frauen anderer Nationalitäten. So zum Beispiel mit der Französin Marie-Claude Vaillant-Couturier, die sich nach einem Versuch, der Selektion zu entgehen, innerhalb des Lagers verstecken muss. Antonina bringt sie in ihrem eigenen Revier unter und teilt ihre Essensrationen mit ihr. Marie-Claude ist Kommunistin und im besetzten Frankreich im Widerstand aktiv. Sie wird verhaftet und 1943 nach Auschwitz und schließlich nach Ravensbrück deportiert. Nach der Befreiung wird sie Abgeordnete der Französischen Nationalversammlung.