1945

BEFREIT

Passbild von Michele Riggi, aus seinem „Fremdenpass“
vom Oktober 1944.

Michele Riggi lebt mit seiner großen Familie auf der italienischen Insel Sizilien. Im Zweiten Weltkrieg kämpft er als Soldat des faschistischen Diktators Mussolini an der Seite Deutschlands gegen die Alliierten. Aber im September 1943 kommt alles ganz anders, als Italien kapituliert und er plötzlich zum Feind des ehemaligen Bündnispartners wird. Er gerät in Kriegsgefangenschaft und wird nach Deutschland verschleppt. Micheles Geschichte steht für die hunderttausenden italienischen Militärinternierten, die für die Deutschen Zwangsarbeit unter prekärsten Bedingungen leisten mussten und denen nach dem Krieg jegliche Wiedergutmachung für ihr Leid verweigert wurde.

8. Dezember 1916

Die Familie Riggi von ihrem Haus, 1950er Jahre. Auf der Treppe unten Micheles Frau Rosa
mit ihren Söhnen Salvatore und Vincenzo.

Michele Riggi wird in dem kleinen Ort San Cataldo in der Region Caltanissetta auf der italienischen Insel Sizilien geboren. Seine Eltern Gaetana und Michele arbeiten für einen reichen Landbesitzer als Bauern. Er hat eine große Familie mit 13 Geschwistern. Alle helfen auf dem elterlichen Bauernhof mit. Als Michele sechs Jahre als ist, greift der rechte Politiker Benito Mussolini in Italien nach der Macht und schwingt sich drei Jahre später zum faschistischen Diktator des Landes auf. Für einige Jahre besucht Michele die Schule, doch wie es damals üblich ist, verlässt er die Schule wieder und arbeitet mit seinen Brüdern auf dem Bauernhof. Bis der Krieg beginnt und er als Soldat für sein Heimatland Italien kämpfen muss.

Die Beziehung Deutschlands zu Italien
bei Machtübernahme

Benito Mussolini und Hermann Göring in Deutschland
Mussolini und Göring, Deutschland, September 1937.

Italien war eine konstitutionelle Monarchie, und Viktor Emanuel III., seit 1900 König von Italien, mit weitreichenden politischen Kompetenzen ausgestattet. Aufgrund einer inneren Krise nach dem Ersten Weltkrieg, und weil er einen Bürgerkrieg befürchtete, übertrug Viktor Emanuel 1922 dem Faschistenführer Benito Mussolini das Amt des Ministerpräsidenten und duldete in der Folge die Etablierung einer Diktatur. Als 1933 die Nationalsozialist:innen in Deutschland an die Macht kamen, hatte sich diese bereits seit einigen Jahren gefestigt und der Diktator, Benito Mussolini, war auf dem Zenit seiner Macht.


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Bündnispartner Deutschland und Italien

Die Beziehung zwischen Deutschland und Italien veränderte sich, als beide 1936 in den Spanischen Bürgerkrieg eingriffen, um Francisco Franco zu unterstützen, und dadurch militärisch auf derselben Seite standen. In den folgenden Jahren näherten sich die Länder politisch, wirtschaftlich und militärisch immer weiter an, mit dem Ziel, Europa im faschistisch-nationalsozialistischen Sinne umzubilden. Im Oktober 1936 unterzeichneten Deutschland und Italien ein geheimes Kooperationsabkommen, woraufhin Mussolini zum ersten Mal öffentlich die Metapher von der „Achse Berlin-Rom“ nutzte, um die sich die Welt zukünftig drehen werde. Ein Jahr darauf, im November 1937, trat Italien dem Antikominternpakt bei, den Deutschland und Japan geschlossen hatten. Es folgten weitere deutsch-italienische Abkommen, in denen z. B. die gegenseitige Wirtschaftshilfe im Kriegsfall zugesichert wurde, und schließlich auch die Unterzeichnung des sogenannten “Stahlpakts” im Mai 1939 sowie des “Dreimächtepakts”, gemeinsam mit dem dritten Verbündeten Japan, im September 1940.

Die Unterzeichnung des Dreimächtepakts, Berlin, 27.09.1940.
Die Unterzeichnung des Dreimächtepakts, Berlin, 27.09.1940.
Am Rednerpult der deutsche Außenminister Ribbentrop. Sitzend v.l.n.r.:
Der japanische Botschafter Kurusu, Außenminister Ciano aus Italien, Adolf Hitler.

Die Annäherung der Länder war auch in der Bevölkerung spürbar, so wurden auch Reisen staatlich gefördert, z. B. durch die Organisation “Kraft durch Freude”. Etwa eine halbe Million zivile italienische Arbeiter:innen fanden zwischen 1938 und 1943 eine Anstellung in Deutschland, in den ersten beiden Jahren zunächst in der Landwirtschaft, ab dem Kriegseintritt Italiens 1940 dann meist in Industriebetrieben, wo sie zur deutschen Kriegswirtschaft beitrugen.

10. Juni 1940

Die Titelseite der Innsbrucker Nachrichten verkündet den Kriegseintritt Italiens, 11. Juni 1940.

Italien erklärt Frankreich und Großbritannien den Krieg und tritt damit in den Zweiten Weltkrieg ein. Am Abend des 10. Juni hält Mussolini eine Propagandarede. Hitler schickt dem italienischen König Viktor Emanuel III. und Mussolini umgehend Telegramme, deren Inhalt sofort auch der Öffentlichkeit bekannt gemacht wird. Dem König schreibt er zynisch: „Die Vorsehung hat es gewollt, dass wir entgegen unseren eigenen Absichten gezwungen sind, die Freiheit und Zukunft unserer Völker im Kampf gegen England und Frankreich zu verteidigen.“ Eine dreiste Lüge, die die Menschen über die wahren Kriegsgründe täuschen sollte.

Oktober 1940

Fünf italienische Soldaten posieren mit Waffen in einer Militärbasis, ca. 1936.

Als Deutschland am 1. September 1939 den Zweiten Weltkrieg mit einem Angriff auf Polen auslöste, hatte Hitler mit der Unterstützung seines Bündnispartners Italien gerechnet. Doch Mussolini verfolgt seine ganz eigenen, nationalen Ziele für Italien: Im April 1939 besetzt Italien Albanien und greift im Oktober 1940 Griechenland an, das zu diesem Zeitpunkt an der Grenze der von Italien besetzten Gebiete liegt. Mussolini führt damit einen Parallelkrieg, doch für einen zweiten Krieg, einen Koalitionskrieg an der Seite Deutschlands, hat er keine ernsthaften Kriegsvorbereitungen getroffen.

Die Bündnispartner Deutschland und Italien im Zweiten Weltkrieg

Mussolini versprach sich, indem er sich an Hitlers Seite stellte, im Falle des erwarteten deutschen Sieges bei einer Umverteilung Europas Vorteile für Italien herauszuholen. In den Jahren 1939 und 1940 hoffte er, sich durch einen eigenen Kriegsgewinn in Hitlers Augen zu profilieren. Beide Partner verfolgten also ihre nationalen Interessen, anstatt das Bündnis durch eine gemeinsame Strategie oder klar definierte Ziele zu stärken. Doch schon zu Beginn des Jahres 1941 war Mussolinis Parallelkrieg gescheitert. Während der folgenden Kriegsjahre wurden Hitlers Erwartungen von Mussolini immer mehr enttäuscht. Bald stellte sich heraus, dass das italienische Militär den gemeinsamen, mehr und mehr unter deutscher Führung durchgeführten Operationen, wie etwa in Griechenland und Jugoslawien im Frühjahr 1941, nicht gewachsen war. Das hatte mehrere Gründe – einer davon war die mangelhafte militärische Ausrüstung der Italiener, die beispielsweise bei Kampfhandlungen in Nordafrikas Sandwüsten regelrecht unbrauchbar war. Im Winter 1940/41 wurde die Überlegenheit der Alliierten augenscheinlich. Mussolini hatte schwere Verluste zu verzeichnen und musste Hitler um Hilfe bitten, was das Mächteverhältnis noch weiter zugunsten Deutschlands verschob, und deutsche Ressourcen nun in Kriegsgebieten band, wo sie eigentlich nicht eingeplant waren. Das führte zu Missstimmung auf beiden Seiten.

Hitler und Mussolini besichtigen die Bataillone einer faschistischen Jugendorganisation in Rom, Mai 1938.
Hitler und Mussolini besichtigen die Bataillone einer faschistischen Jugendorganisation
in Rom, Mai 1938.

Juni 1941

Besetzung Griechenlands während des Zweiten Weltkriegs durch die Achsenmächte und Verbündete.

Nachdem Mussolini es nicht schafft, den Angriffskrieg gegen Griechenland im Alleingang für sich zu entscheiden, schreitet Hitler ein. Er will Griechenland nicht an die Alliierten verlieren, zu wichtig ist der Standort auch für seine weiteren Kriegspläne im Osten. Im April 1941 beginnt mit dem “Unternehmen Marita” der deutsche Eroberungsfeldzug, der schon zwei Monate später, im Juni 1941, mit der Kapitulation Griechenlands und dem Sieg Nazi-Deutschlands endet. Das griechische Staatsgebiet wird zwischen Deutschland und seinen Verbündeten Italien und Bulgarien aufgeteilt und die Ausbeutung des Landes und die Verfolgung von Jüdinnen:Juden beginnt. Während Deutschland strategisch wichtige Gebiete wie Athen besetzt, bleibt z. B. die Inselgruppe Dodekanes mit der Hauptinsel Rhodos, die seit 1923 durch den Vertrag von Lausanne bereits zum italienischen Hoheitsgebiet gehört, auch nach dem deutschen Sieg in italienischer Hand. 1942 wird Michele als Soldat nach Rodi geschickt, wie Rhodos-Stadt zu dieser Zeit heißt.

24. Juli 1943

Operation Husky: Italienische Soldaten ergeben sich den Briten, Sizilien 1943.

Auch in Nordafrika stehen deutsch-italienische Truppen den Alliierten gegenüber, nachdem Mussolini Hitler auch in dieser Region um militärische Hilfe bitten musste. Doch spätestens nachdem der Tunesienfeldzug im Mai 1943 gescheitert ist und die Alliierten italienische Städte bombardieren, drängt die italienische Bevölkerung immer stärker zum Austritt aus dem unpopulären Krieg. Für viele fühlt sich der Krieg eher nach einem „deutschen Krieg” an. Wichtige Unterstützer wenden sich gegen Mussolini, darunter auch der italienische König Viktor Emanuel III. Während Michele auf Rhodos stationiert ist, beginnt am 10. Juli 1943 in seiner Heimat Sizilien die “Operation Husky”: Der Auftakt des Italienfeldzugs der Alliierten durch die Invasion Siziliens. Damit steht Mussolinis Diktatur endgültig vor dem Aus. Am 24. Juli 1943 verliert Mussolini in einer Sitzung des Großen Faschistischen Rates die Mehrheit und ist damit als Diktator abgesetzt. Am folgenden Tag wird er verhaftet. Der König beauftragt Generalfeldmarschall Pietro Badoglio mit der Regierungsbildung.

25. Juli 1943

Hitler mit Generälen in einer Lagebesprechung. V.l.n.r am Kartentisch: Wilhelm Keitel, Walther v. Brauchitsch,
Adolf Hitler, Franz Halder.

Am Tag nach der Absetzung Mussolinis findet eine Lagebesprechung im Führerhauptquartier statt. Als es darum geht, zu entscheiden, was mit den vormals verbündeten italienischen Soldaten geschehen soll, verkündet Hitler, dass sie nach Hause geschickt werden sollen. Doch Heinrich Himmler schreitet ein und entgegnet ihm: „Die können wir vielleicht besser hinterher als Arbeiter nach Deutschland nehmen.“ Hitler erkennt sofort den Nutzen von Himmlers Idee und ist ohne weitere Diskussion einverstanden.

27. Juli 1943

Pietro Badoglio, erster postfaschistischer Ministerpräsident Italiens.

Der vom italienischen König Viktor Emanuel neu eingesetzte Regierungschef Pietro Badoglio telegrafiert an Hitler, dass seine Regierung den Krieg entschlossen fortsetzen werde. Hitler erkennt diese Regierung erst gar nicht an, glaubt Badoglio darüber hinaus aber ohnehin kein Wort. Ein abgehörtes Funkgespräch zwischen Churchill und Roosevelt bestätigt dem NS-Regime Hitlers Vorahnung: Der Waffenstillstand zwischen dem Königreich Italien und den Alliierten ist schon in Vorbereitung.

3. September 1943

General Giuseppe Castellano (in zivil) unterzeichnet den italienischen Waffenstillstand, Cassibile,
8. September 1943.

Am 3. September 1943 wird das Waffenstillstandsabkommen, auch „Waffenstillstand von Cassibile” genannt, zwischen den Alliierten und Italien unterzeichnet. Fünf Tage später gibt General Dwight D. Eisenhower, der spätere Präsident der USA, der zu diesem Zeitpunkt der alliierte Oberbefehlshaber in Europa ist, über Radio Algier den Waffenstillstand bekannt. Damit ist der Welt der Bruch Italiens mit der “Achse” bekannt geworden. Hitler reagiert sofort und setzt noch am selben Tag, dem 8. September 1943, die Militäroperation “Fall Achse” in Gang, mit dem Ziel, das Königreich Italien zu besetzen und die Ressourcen des Landes für den deutschen “Endsieg” auszubeuten.

Der “Fall Achse”: Die deutsche Reaktion auf
Italiens Bündnisaustritt

Deutscher Panzer während der Besetzung Mailands
Deutsche Besetzung Mailands: Ein Panzer IV vor dem Mailänder Dom, September 1943.

Deutschland hatte sich auf den Fall, dass Italien z. B. durch Kapitulation aus dem Bündnis ausscheiden könnte, monatelang detailliert vorbereitet. Als sofortige Reaktion auf die Bekanntgabe des italienischen Waffenstillstands mit den Alliierten am 8. September 1943 wurde der “Fall Achse” in Gang gesetzt. Innerhalb kürzester Zeit gelang es der Wehrmacht, Teile Italiens, darunter auch die Hauptstadt Rom, und von Italien besetzte Gebiete unter ihre Kontrolle zu bringen. Viele italienische Einheiten konnten von der Wehrmacht geradezu überrumpelt werden, da sie in den chaotischen ersten Tagen nach dem Waffenstillstand oft noch keine neuen Anweisungen erhalten hatten.

Antrieb und Rechtfertigung für viele deutsche Soldaten war die von Hitler, der Führungsriege und dem Oberkommando der Wehrmacht (OKW) propagierte Behauptung, Italien habe Deutschland „verraten” und müsse wegen des Seitenwechsels bestraft werden. Damit knüpften sie an noch immer bestehende alte Vorurteile und Hassgefühle in der deutschen Bevölkerung gegen die italienische Bevölkerung an, deren Ursprung im Ersten Weltkrieg lag: Damals hatte Italien Deutschland den Krieg erklärt, obwohl noch ein Bündnis aus dem Jahr 1882 bestanden hatte – das jedoch im Ersten Weltkrieg nicht mehr wert war, als das Papier, auf dem es geschrieben stand.

8. September 1943

Die deutsche Wehrmacht auf den griechischen Inseln, Herbst 1943.

Michele ist weiterhin als Soldat auf Rhodos stationiert, als am späten Abend des 8. September bei der dort stationierten deutschen “Sturm-Division Rhodos” der Befehl zur Ausführung des “Fall Achse” eingeht. Auf Rhodos sind die italienischen Soldaten deutlich in der Überzahl. Knapp 40.000 Italiener stehen rund 6.500 Deutschen gegenüber, daher ist es für die Deutschen nicht so einfach wie an vielen anderen Orten, die italienischen Soldaten zu entwaffnen. Die italienischen Offiziere weigern sich zu kapitulieren, sie empfinden es als „entehrend“ und „untragbar“, weil sie in so großer Überzahl den Deutschen gegenüberstehen. Es beginnen Verhandlungen, dann gibt der Kommandeur der deutschen Truppen auf Rhodos, Generalleutnant Ulrich Kleemann, den Befehl zum Angriff. Nach zweitägigen Kämpfen kapituliert der Oberbefehlshaber der italienischen Streitkräfte in der Ägäis, Admiral Campioni. Die Deutschen besetzen Rhodos. Michele wird bereits am 9. September entwaffnet und gefangen genommen. Bis Ende September geraten rund 36.000 italienische Soldaten auf Rhodos in deutsche Kriegsgefangenschaft.

9. September 1943

“Fall Achse”: Das Oberkommando der Wehrmacht informiert, wie mit den italienischen Soldaten umgegangen werden soll, September 1943.

In Berlin ist eine Entscheidung gefallen: Die italienischen Kriegsgefangenen sollen möglichst für die Wehrmacht weiterkämpfen – und wenn sie das verweigern, sollen sie für das deutsche Reich Zwangsarbeit leisten. „Wer nicht für uns ist, ist gegen uns“, so einfach und so menschenverachtend macht es sich das Regime. Noch am selben Tag erlässt das OKW eine erste Anordnung, wie mit den Italienern umzugehen sei: „Italienische Soldaten, die sich nicht zur Fortführung des Kampfes an deutscher Seite zur Verfügung stellen, sind zu entwaffnen und gelten als Kriegsgefangene.“ Die Anordnung wird sofort – und auch mit völkerrechtswidrigen Methoden – in die Tat umgesetzt.

Mitte September 1943

Deutsche Panzer in Rhodos, ca. 1943.

Michele kommt zuerst in ein improvisiertes Kriegsgefangenenlager. Die Deutschen bieten ihm, wie den anderen italienischen Kriegsgefangenen an, auf der Seite Deutschlands und Mussolinis weiterzukämpfen. Doch er lehnt das, wie die meisten anderen, ab. Dann wird er nach Deutschland verschleppt, ohne dass er weiß, was ihm dort genau bevorsteht.

September / Oktober 1943: Griechenland

Der Zerstörer HMS Eclipse der britischen Royal Navy lief im Oktober 1943 in der Ägäis auf eine deutsche Minensperre und sank.

Der Weg von Rhodos nach Deutschland erfolgt für die italienischen Kriegsgefangenen per Flugzeug oder mit dem Transportschiff. Besonders der Seeweg ist äußerst gefährlich, denn die Alliierten halten bereits die uneingeschränkte Seeherrschaft in der Ägäis. Am 23. September 1943 legt der unter deutscher Flagge fahrende italienische Frachter „Gaetano Donizetti“ von Rhodos ab, der 1.576 italienische Kriegsgefangene nach Piräus bringen soll. Doch der britische Zerstörer „HMS Eclipse“ versenkt das Schiff, es gibt keine Überlebenden. Weitere 26 Transportschiffe, die sich zwischen September und Dezember 1943 von Rhodos aus auf den Weg machen, werden durch die Alliierten versenkt. Es herrschen noch andere Gefahren auf See: Das norwegische Dampfschiff „Oria“ sinkt am 12. Februar 1944 ebenfalls auf dem Weg von Rhodos nach Piräus aufgrund von Navigationsfehlern, die während einer sehr ungünstigen Wetterlage gemacht werden. In den schweren Sturmböen über der Ägäis sterben über 4.000 italienische Soldaten auf See, nur wenige überleben. Von zwischenzeitlichen Überlegungen, den Transport der Italiener auf dem Schiffsweg wenigstens zeitweise aufzugeben (auch deutsche Soldaten, die die Kriegsgefangenen bewachen, werden auf den Überfahrten getötet, gibt man zu bedenken) will Hitler nichts hören. Er denkt nicht daran, auf die “wertvollen Arbeitskräfte” zu verzichten.

Der “Fall Achse”:
„Wer nicht für uns ist, ist gegen uns“

Über eine Million italienische Soldaten legten in Italien und in den von Italien besetzten Gebieten in Frankreich, Griechenland und auf dem Balkan die Waffen nieder. Rund 200.000 gelang die Flucht vor der Gefangennahme der Deutschen, ein kleiner Teil schloss sich Partisanenverbänden an. Die deutsche Wehrmacht nahm rund 650.000 italienische Soldaten gefangen, entwaffnete und verschleppte sie, oft unter menschenunwürdigen Bedingungen, ins Deutsche Reich und die besetzten Gebiete. Vor die Wahl gestellt, entweder an der Seite der Deutschen weiterzukämpfen oder die Waffen abzugeben und nach Italien zurückzukehren, entschied sich die überwiegende Mehrheit trotz zum Teil massiven Drucks für letzteres – fand sich dann jedoch entgegen den Versprechungen der Deutschen auf einem Transport Richtung Deutschland und nicht in die Heimat wieder. Sollte von einem „Verrat” in den deutsch-italienischen Beziehungen die Rede sein, wäre er hier zu finden – in dieser systematischen Täuschung der Deutschen. Allein rund 13.000 Italiener starben auf dem Weg nach Deutschland, viele von ihnen auf völlig überladenen Transportschiffen. Die Wehrmacht verübte auch innerhalb der Militäroperation “Fall Achse” schreckliche Kriegsverbrechen, wie beispielsweise auf der griechischen Insel Kefalonia, wo die italienische Division Acqui zehn Tage lang entschlossen gegen die Wehrmacht gekämpft hatte – bis Hitlers Zorn so weit erregt war, dass er persönlich befahl, keine Gefangenen zu machen. In einem Massaker wurden am 21. und 22. September 1943 rund 5.200 italienische Soldaten erschossen.

Kriegsgefangene italienische Truppen werden von den Deutschen per Schiff aus Albanien gebracht.
Kriegsgefangene italienische Truppen werden von den Deutschen
per Schiff aus Albanien gebracht.

September / Oktober 1943: Italien

Deutscher Panzer „Tiger I“ bei der Fahrt durch das Stadttor Porta del Popolo, Rom 1944.

Der “Fall Achse” ist auch auf dem italienischen Festland in vollem Gange: Deutsche Truppen besetzen Nord- und Mittelitalien und können schon am 10. September 1943 Rom einnehmen. Südlich von Rom, quer durch das Land, errichten die Deutschen in den kommenden Wochen mehrere Verteidigungslinien, an denen sie den Alliierten Truppen gegenüberstehen. Diese hatten im Oktober 1943 das italienische Festland über den Hafen von Neapel erreicht und sich den deutschen Truppen von Süden her genähert. Dies gibt der italienischen Badoglio-Regierung die Möglichkeit, sich in den Süden des Landes zurückzuziehen, auf das von den Alliierten eroberte Gebiet. Am 13. Oktober 1943 erklärt die Regierung Badoglio dem vormaligen Bündnispartner Deutschland den Krieg.

12. September 1943

Mussolini verlässt das Hotel Campo Imperatore nach seiner Befreiung, in Begleitung von deutschen Fallschirmjägern,
12. September 1943.

Im Rahmen des “Fall Achse” wird das “Unternehmen Eiche” durchgeführt: Die Befreiung Mussolinis aus seinem Gefängnis auf dem San Grasso in den Abruzzen durch deutsche Fallschirmjäger und SS-Truppen. Die Militäroperation erreicht ihr Ziel. Mussolini wird nach München gebracht und trifft am nächsten Tag bei Hitler im Führerhauptquartier “Wolfsschanze” in Ostpreußen ein. Wenige Tage später kündigt Mussolini im Radio die Gründung eines neuen, faschistischen Staates an.

23. September 1943

Die "Italienische Sozialrepublik" 1943-1945.

Am 23. September 1943 wird die “Italienische Sozialrepublik” (kurz: RSI, auch: Republik von Salò) gegründet, ein faschistischer Marionettenstaat in einem von Deutschland besetzten Gebiet in Norditalien. Ihr Staatschef ist Benito Mussolini. Der Regierungssitz ist die norditalienische Stadt Salò, gelegen am Gardasee. Die Sozialrepublik verfügt über eigene militärische Einheiten, die nun weiterhin an der Seite Deutschlands gegen die Alliierten und Partisanenverbände kämpfen.

Oktober 1943

Bahnhof Jacobsthal, an dem Michele angekommen ist.

Michele hat den Transport nach Deutschland überlebt. Er kommt am Bahnhof Jacobsthal an, in der Nähe von Riesa in Sachsen. Er wird, wie alle kriegsgefangenen italienischen Soldaten und Unteroffiziere, in einem Stammlager (kurz: Stalag) untergebracht. Bei Michele ist es das Stalag IV B Mühlberg. Das mit Stacheldraht umzäunte Lager ist eines der größten Kriegsgefangenenlager im Deutschen Reich. Ursprünglich für 10.000 Menschen ausgelegt, werden dort später mehr als doppelt so viele gefangen gehalten. Die Kriegsgefangenen in Mühlberg stammen aus 33 verschiedenen Nationen. Etwa 3.000 von ihnen sterben dort.

Oktober 1943

Kantine und Shop im Stalag IV B Mühlberg, rechts Männer beim Einkaufen, zwischen 1943 und April 1945.

Im Stalag IV B Mühlberg erhält Michele die Kriegsgefangenen-Erkennungsnummer 281 331 IV B. Von den Stalags aus werden sie zur Zwangsarbeit in der Rüstungs- und Schwerindustrie, in der Bauwirtschaft und im Bergbau geschickt. Der Einsatz von Kriegsgefangenen in der Rüstungsindustrie ist laut dem 1929 in Genf unterzeichneten „Abkommen über die Behandlung der Kriegsgefangenen“ eigentlich verboten, doch Deutschland hält sich größtenteils nicht an die völkerrechtliche Abmachung. Schon bald stehen die italienischen Kriegsgefangenen weit unten in der Lagerhierarchie, nur die sowjetischen Kriegsgefangenen werden noch schlechter behandelt. In den Stalags leiden sie unter den örtlich variierenden, doch zumeist prekären Lebensbedingungen, mangelnder Versorgung und Hygiene sowie den Misshandlungen ihrer Bewacher. Die kriegsgefangenen italienischen Offiziere hält man in speziellen Offizierslagern (Oflags) fest, wo die Versorgungslage tendenziell etwas besser ist. Sie werden bis Anfang 1945 nicht zur Zwangsarbeit eingeteilt und müssen daher permanent isoliert in den Lagern bleiben.

Kriegsgefangene im Zweiten Weltkrieg

Himmler in einem Kriegsgefangenenlager
Himmler besichtigt ein Kriegsgefangenenlager in Russland, ca. 1940/41.

Das „Abkommen über die Behandlung der Kriegsgefangenen“, das im Jahr 1929 von Vertretern aus 46 Staaten in Genf unterzeichnet wurde, bildete die völkerrechtliche Grundlage für die Behandlung von Kriegsgefangenen im Zweiten Weltkrieg – in der Theorie. Es war geschlossen worden, weil man Lehren aus der Behandlung von Kriegsgefangenen während des Ersten Weltkriegs ziehen wollte. Damals waren 6 bis 8 Millionen Menschen in Kriegsgefangenschaft geraten – so viele, dass mehrere kriegführende Länder, darunter auch das Deutsche Reich, völlig überfordert damit waren, sie angemessen unterzubringen. Sie litten in der Folge unter menschenunwürdiger Unterbringung, mangelnder Versorgung und Hygiene sowie Misshandlungen durch ihre Bewacher.


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Erster Statuswechsel: Vom Kriegsgefangenen
zum Militärinternierten

Belgische Kriegsgefangene mit Paketen des Roten Kreuzes während des Zweiten Weltkriegs.
Drei belgische Kriegsgefangene im Oflag II A mit Versorgungspaketen
des Roten Kreuzes, ca. 1942.

Die italienischen Soldaten galten zuerst als Kriegsgefangene, womit sie unter besonderem völkerrechtlichen Schutz nach den Genfer Konventionen von 1929 standen. Doch das NS-Regime entschied sich am 20. September 1943 für einen ungewöhnlichen und folgenreichen Schritt: Den italienischen Soldaten wurde der Status als Kriegsgefangene entzogen. Stattdessen wurden sie zu “Italienischen Militärinternierten” (IMI) erklärt, ein völlig neu geschaffener Status. Damit wurden sie als Militärangehörige eines befreundeten Staates, nämlich Mussolinis Sozialrepublik, betrachtet. Aus Sicht des NS-Regimes war die Statusänderung aus mehreren Gründen von Vorteil. Der wichtigste Grund war: Das NS-Regime konnte die Arbeitskraft der Italiener nun ungehindert für die oft körperlich besonders anstrengende Rüstungsindustrie ausbeuten, wovor sie als Kriegsgefangene nach dem „Abkommen über die Behandlung der Kriegsgefangenen“ aus dem Jahr 1929 eigentlich geschützt worden wären. Die Statusänderung trug dazu bei, diese Ausbeutung zu verschleiern, denn es war für das Regime wichtig, dass die italienische Zivilbevölkerung der deutschen Besatzungsherrschaft nicht zu negativ gegenüberstand, da noch mehr Arbeitskräfte aus Italien angeworben werden sollten. Goebbels notierte zufrieden in sein Tagebuch, der italienische Waffenstillstand sei „ein gutes Geschäft“ gewesen.


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Behandlung der italienischen
Militärinternierten

Zwei amerikanische Soldaten posieren vor einem Bauteil der V2-Rakete in den unterirdischen Werkshallen des gerade befreiten KZ Mittelbau-Dora, Mai 1945.
Ein amerikanischer Soldat inspiziert ein Bauteil einer V-Waffe auf dem Gelände des befreiten KZ Mittelbau-Dora, Juli 1945.

Die IMI wurden häufig besonders schlecht und feindselig behandelt, weil der Vorwurf des „Verrats” Italiens nach dem Ausscheiden aus der Achse, der bestraft werden müsse, weiter aufrechterhalten wurde. Das NS-Regime forderte maximale Arbeitsleistungen von den IMI, gleichzeitig wurden sie aber – als zusätzliche Bestrafung – nur völlig unzureichend mit Nahrungsmitteln versorgt. Das Regime nannte das zynisch “Leistungsernährung”. Die Folgen waren Schwäche, Abmagerung, und ein Anstieg an Krankheiten, häufig Tuberkulose. Ein körperlich schwer belasteter Arbeiter konnte damit nicht auskommen und die hoch gesteckten Leistungsziele dementsprechend nicht erreichen. Ein Paradox, das viel zu wenig reflektiert, geschweige denn korrigiert wurde. Im Gegenteil: Die mit der Zeit immer stärker sinkende Arbeitsleistung der IMI provozierte ihre deutschen Bewacher und Vorarbeiter und verstärkte ihre Vorurteile gegenüber den „faulen” Italienern noch weiter.


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Winter 1943/44

Erschwerte Bedingungen: Ein indischer Soldat versucht, ein Militärfahrzeug aus dem Schlamm zu bewegen,
Nähe Gustav-Linie, November 1943.

Seit Oktober 1943 stehen sich die deutsche Wehrmacht und die Alliierten an den von den Deutschen südlich von Rom errichteten Verteidigungslinien gegenüber. Obwohl die wichtige Verteidigungslinie “Gustav-Linie” Ende 1943 einmal von der britischen Armee durchbrochen werden kann, kommen die alliierten Truppen aufgrund sehr schwieriger Wetterverhältnisse im Winter 1943/44 nicht weiter. Ihre Militärfahrzeuge bleiben oft im Schlamm auf unbefestigten Wegen stecken. Jetzt, Anfang 1944, soll sich das Blatt für die Alliierten wenden.

15. Februar 1944

Ein Amerikanischer Bomber über dem Kloster auf dem
Monte Cassino, 15.02.1944.

Zentraler Bestandteil der deutschen Verteidigungslinien ist der Monte Cassino, ein Berg 520 Meter über der Stadt Cassino, auf dessen Gipfel ein im Jahr 529 gegründetes Benediktinerkloster liegt. Zwischen Januar und Mai 1944 greifen die Alliierten in vier großen Frontalangriffen die stark befestigten Stellungen der Deutschen an. Auf beiden Seiten gibt es hohe Verluste. Weil der Kommandeur der Alliierten, General Bernard Freyberg, hinter den Mauern des Klosters fälschlicherweise eine deutsche Funk- und Aufklärungsstation vermutet, wird das Kloster am 15. Februar 1944 durch den Einsatz von 500 Tonnen Spreng- und Brandbomben bis auf die Grundmauern niedergebrannt. Am Ende ist es der schwerste Angriff auf ein einzelnes Gebäude während des Zweiten Weltkriegs. 250 Menschen, ausschließlich Mönche und Flüchtlinge, zumeist Frauen und Kinder, die sich im Keller des Klosters aufhielten, kommen ums Leben. Erst am 18. Mai 1944 geben die Deutschen ihre Stellung auf und die Alliierten können den strategisch wichtigen Ort Monte Cassino übernehmen.

26. Juni 1944

Innenansicht von Michele Riggis „Fremdenpass“ mit Passbild
vom Oktober 1944.

Michele kommt nach Leipzig. Er erhält einen „Fremdenpass“, der vom Polizeipräsidium Leipzig abgestempelt wird. Er ist einer von 90 italienischen Militärinternierten, die nun Zwangsarbeit bei der Firma Rudolph Sack KG leisten müssen. Vor dem Krieg wurden hier Landmaschinen hergestellt, nun aber wird vor allem für die deutsche Rüstung produziert. Das Unternehmen interessiert sich dafür, welche Berufe die italienischen Militärinternierten vor dem Krieg gelernt und ausgeübt haben. Auf Listen ist notiert, wer Mechaniker oder Schlosser ist, so dass die Männer entsprechend ihrer Vorerfahrung im Unternehmen eingesetzt werden können. Auch Michele steht auf einer der Listen. In der Spalte für den Beruf steht „Chofför“ – gemeint ist Chauffeur, bzw. Fahrer. Doch das kann nicht stimmen. Michele kann nicht Autofahren, er hat nie einen Führerschein gemacht. Der Grund könnte ein Missverständnis sein – oder Michele hat absichtlich eine falsche Angabe gemacht, weil er befürchtete, andernfalls zu körperlich besonders schweren Arbeiten eingeteilt zu werden. Er wird als Hilfsarbeiter in einer Schmiede eingeteilt.

Zwangsarbeit bei der Firma Rudolph Sack KG

Die Maschinenfabrik von Rudolph Sack
Firma Rud. Sack, Plagwitz um 1940.

Während des Zweiten Weltkriegs war Leipzig ein bedeutender Wirtschafts- und Rüstungsstandort. In der NS-Zeit wurden im Stadtgebiet rund 75.000 Menschen in 700 Lagern und anderen Unterkünften untergebracht und zur Zwangsarbeit eingesetzt. 1863 gründete der Landwirt Rudolph Sack sein gleichnamiges Unternehmen in Leipzig, das Landmaschinen wie Pflüge und Drillmaschinen baute. Anfang des 20. Jahrhunderts wuchs das Unternehmen und entwickelte sich zu einem der größten Landmaschinenhersteller in Deutschland. In der NS-Zeit führten die Enkel des Gründers, Otto und Hans Sack, das Unternehmen im Sinne des NS-Staates weiter. Die Rud. Sack KG beteiligte sich an der “Arisierung” jüdischer Unternehmen und stellte während des Zweiten Weltkriegs größtenteils auf Rüstungsproduktion um. Produziert wurden neben Landmaschinen nun vor allem Gespanne, Maschinengewehr-Wagen, Kabeltrommeln, Grabenpflüge und Hülsen für Bomben und Granaten.


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29. August 1944

Michele Riggis Personalkarte III aus dem Kriegsgefangenenlager IV B Mühlberg.

Michele wird in den Status eines Zivilarbeiters entlassen. Die NS-Propaganda stellt das für die Öffentlichkeit als eine Art “Befreiung” dar. Für Michele und die vielen anderen heißt das aber nicht, dass sie die Arbeit bei der Firma Rudolph Sack jetzt freiwillig leisten oder gar nach Hause zurückkehren dürfen. Als Zivilarbeiter muss sich Michele bei der Stadt Leipzig anmelden und von seinem kargen Lohn Arbeitslosen-, Kranken- und Invalidenversicherung bezahlen. Auf seiner Personalkarte steht auch, wie viel Lohn er für seine schwere Arbeit erhält: Für zehn Tage Arbeit wird er mit 67,65 RM brutto entlohnt. Einen der deutschen Geldscheine behält er bis zu seinem Lebensende.

Zweiter Statuswechsel:
Vom Militärinternierten zum Zivilarbeiter

Besuch Mussolinis bei Hitler
Besuch Mussolinis bei Hitler im Führerhauptquartier “Wolfsschanze” (Ostpreußen) unmittelbar nach dem Attentatsversuch vom 20. Juli 1944.

Erst im Sommer 1944 änderte das NS-Regime den Status der italienischen Armeeangehörigen wieder, nachdem Mussolinis Bemühungen bei Hitler endlich gefruchtet hatten, der aufgrund der schwierigen Situation der IMI um sein politisches Ansehen in Italien besorgt gewesen war. Bei einem persönlichen Treffen mit Mussolini am 20. Juli 1944, unmittelbar nach dem missglückten Stauffenberg-Attentat, ließ Hitler sich nach monatelangem Zögern dazu bewegen, die IMI zu Zivilarbeitern zu erklären. Die NS-Propaganda inszenierte den Statuswechsel als “Befreiung”. Einige Gruppen, wie etwa die Offiziere, blieben jedoch von der Umwandlung ausgeschlossen. Die Italiener sollten eine Erklärung unterschreiben, mit der sie sich verpflichteten, bis zum Kriegsende in Deutschland zu arbeiten. Doch das Vertrauen der Italiener in die deutschen Bewacher war zu diesem Zeitpunkt so zerstört, dass viele sich weigerten zu unterschreiben. Sie befürchteten erneut nur Nachteile für sich. Im Herbst 1944 wurden rund eine halbe Million italienische Zivilarbeiter in sogenannte “Gemeinschaftslager” überführt, die nicht der Wehrmacht, sondern der Deutschen Arbeitsfront (DAF) unterstanden.


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7. September 1944

Liste der neu im Lager „Wetterecke“ eingetroffenen Militärinternierten, 9. September 1944.

Während er weiterhin für die Firma Rudolph Sack KG Zwangsarbeit leisten muss, zieht Michele mit den anderen italienischen Zivilarbeitern am 7. September 1944 in das Lager „Wetterecke“ auf der Karl-Heine-Straße in Leipzig um. Michele spricht über die Zeit in Gefangenschaft nur sehr wenig. Doch er erzählt seiner Familie später, dass er und die anderen im Lager sehr gehungert und meistens nur Kartoffelschalen gegessen haben. Der Lagerführer Paul Breitkreutz notiert im Oktober 1944 in seinem monatlichen Bericht an die Deutsche Arbeitsfront über die Italiener: „Die ehemaligen Internierten sind in einem ganz schlechten Zustand (…) ins Zivil übernommen worden, sodass erst einmal mit der Bekleidung angefangen werden muss. Politisch gesehen sind diese Lagerbewohner etwas träge, schwerfällig im Nachdenken, das Verstehen mit den Leuten ist schwierig.“ Im Dezember 1944 meldet der Lagerführer, dass die Lagerinsassen vom Wildern abgehalten werden müssen. Die Versorgungslage im Lager ist also tatsächlich so schlecht, dass die hungernden Lagerinsassen heimlich kleine Tiere jagen – was aufgefallen und ihnen verboten worden ist.

April 1945

Flugblatt „An alle Italiener."

Der Krieg geht zu Ende. Während in Italien seit dem 9. April 1945 die Frühjahrsoffensive der Alliierten tobt, ist Michele zur selben Zeit in Leipzig bereits befreit worden. Er macht sich auf den Heimweg nach Sizilien, zu seiner Familie – zu Fuß. Als er zu Hause ankommt, können seine Eltern und Geschwister kaum glauben, dass er wieder da ist. Sie alle dachten, dass er den Krieg nicht überlebt hat. Seitdem er als Soldat nach Griechenland geschickt worden war, hatte Michele keinen Kontakt mehr zu ihnen. Aber Michele hat sich verändert. Er ist still und spricht nicht über den Krieg. Bald arbeitet er wieder auf dem Land mit seinen Brüdern.

28. April 1945

Mussolinis langjährige Geliebte Clara „Claretta” Petacci.

Als Mussolini davon erfährt, dass geheime Verhandlungen über die Teilkapitulation Deutschlands in Italien im Gange sind und Hitler ihn nicht mehr schützen kann, entscheidet er sich noch am selben Abend zur Flucht. In der Uniform eines deutschen Offiziers gekleidet, versucht er, sich gemeinsam mit seiner langjährigen Geliebten Claretta Petacci Richtung Norden durchzuschlagen. Doch sie werden von einer Brigade der Resistenza in der Nähe des Comer Sees erkannt und verhaftet. Die Alliierten wollen Mussolini vor ein Kriegsgericht stellen und fordern vom „Italienischen Komitee für die Nationale Befreiung” (CLN) seine Herausgabe – doch die Resistenza hat eigene Pläne. Am nächsten Tag, dem 28. April, werden sie unter noch immer ungeklärten Umständen von Partisanen erschossen – ohne Gerichtsverhandlung.

2. Mai 1945

Britische Truppen überqueren den Fluss Po, 28. April 1945.

Die Frühjahrsoffensive der Alliierten ist geglückt: Die Italienische Sozialrepublik ist zusammengebrochen. Italien ist befreit. Am 2. Mai 1945, sechs Tage vor der deutschen Gesamtkapitulation, wird die deutsche Teilkapitulation in Italien unterschrieben. Dem vorausgegangen war die „Operation Sunrise“: Geheime Verhandlungen, an denen u. a. der amerikanische Agent und spätere Chef der CIA, Allen W. Dulles, und von deutscher Seite der SS-Obergruppenführer “Höchste SS- und Polizeiführer” in Italien Karl Wolff beteiligt waren.

1950er Jahre

Hochzeitsfoto von Rosa und Michele Riggi.

Michele heiratet Rosa Buscemi. Sie kommt aus Delia, einer kleinen Stadt in der Nähe von Micheles Heimat San Cataldo. Wie damals üblich, wurde das Paar durch ihre Familien zusammengebracht. Rosa ist ganz anders als Michele, aber vielleicht passen sie deswegen so gut zueinander. Während Michele still und in sich gekehrt ist, ist Rosa voller Lebensfreude. Sie liebt lustige Filme und Geschichten und lacht viel. Sie ist eine starke Persönlichkeit und organisiert Haushalt und Familie. Nach der Hochzeit ziehen sie in Micheles Elternhaus und Michele nimmt eine Arbeitsstelle in den Trabonella Schwefelbergwerken an. Ein Minenarbeiter zu sein, wird als ein Privileg angesehen, denn diese Arbeit wird besser bezahlt als die Landwirtschaft. So verbessern sich die Lebensverhältnisse der Familie.

1960er Jahre

Gaetana, Michele und Rosas jüngstes Kind.

Michele und Rosa haben vier Kinder bekommen, ein Mädchen, das sie Gaetana nach Micheles Mutter nennen, und die drei Jungen Giuseppe, Salvatore und Vincenzo. Doch dann erleidet die Familie einen schweren Schicksalsschlag. Micheles und Rosas Sohn Vincenzo ist plötzlich im Alter von zehn Jahren gestorben. Die Familie leidet unendlich. Michele zieht sich nun noch mehr in sich selbst zurück und ist noch schweigsamer als zuvor.

1970er Jahre

Michele mit Schwester Lidda und Sohn Giuseppe.

Nach seiner Pensionierung in den 1970er Jahren widmet Michele sein Leben dem Stück Land, das er besitzt. Dort arbeitet er wie zu Beginn seines Lebens als Bauer, aber diesmal nicht für andere, sondern für seine eigene Familie. Er liebt es am meisten, draußen in der Natur und in seinem Obst- und Gemüsegarten zu sein, um den er sich sein Leben lang kümmert. Er hat auch Bienen und sammelt seinen eigenen Honig. Jeden Tag, bis zum Ende seines Lebens, spaziert er von seinem Haus in San Cataldo in die Natur.

1999

Michele stellt einen Antrag auf Entschädigung bei der International Organization for Migration (IOM). Das ganze Prozedere ist gar nicht so einfach für den mittlerweile über 80 Jahre alten Michele, doch er will es versuchen. Aber der Antrag wird abgelehnt. Seine Schwester Lidda, die zu dieser Zeit mit ihm zusammen lebt, bemerkt, wie sehr ihm diese Ablehnung zusetzt, obwohl Michele darüber nicht sprechen will.

Verwehrte Wiedergutmachung für IMI

Besonders schmerzhaft für die Überlebenden und Nachkommen der Verfolgtengruppe der italienischen Militärinternierten ist bis heute die Tatsache, dass sie keine Entschädigung für ihr erlittenes Unrecht und die unter grausamen und unmenschlichen Umständen geleistete Zwangsarbeit erhalten haben. Im Fokus der Diskussionen zwischen der Bundesregierung, den Überlebenden und ihren Interessenvertreter:innen sowie Historiker:innen stand die Frage nach dem Rechtsstatus, der sich während der Verfolgungszeit zwei Mal geändert hatte: Das NS-Regime hatte sie von Kriegsgefangenen zu Militärinternierten und dann zu Zivilarbeitern erklärt. Die Entscheidung, welcher Rechtsstatus nun im Kontext der Wiedergutmachung zugrunde gelegt werden sollte, hatte weitreichende finanzielle und politische Konsequenzen.

Auch die Stiftung „Erinnerung, Verantwortung und Zukunft“ (EVZ), die im Jahr 2000 gegründet wurde, um ehemalige Zwangsarbeiter:innen zu entschädigen, schloss die IMI mit Verweis auf ihren Status als Kriegsgefangene aus. Daraufhin entbrannte eine Debatte unter Historiker:innen: Sollten ehemalige Kriegsgefangene, die eine andere rechtliche Stellung als zivile Zwangsarbeiter:innen hatten, Anspruch auf Entschädigung haben? Letztlich wurden die IMI ausgeschlossen, während andere Verfolgtengruppen, wie ehemalige polnische Kriegsgefangene, bereits entschädigt wurden. Angesichts der widersprüchlichen Positionen und der angespannten finanziellen Situation des Stiftungsfonds beauftragte das Bundesfinanzministerium den Völkerrechtler Professor Christian Tomuschat mit einem Rechtsgutachten zur Frage der Entschädigungsberechtigung.

In seinem Gutachten von 2001 verneinte Tomuschat die Entschädigungsansprüche und argumentierte, dass die Überführung der IMI in den Zivilstatus im Herbst 1944 als Bruch der Genfer Konvention zu werten und daher völkerrechtlich nicht wirksam gewesen sei. Die Bundesregierung schloss sich dieser Auffassung an, was bedeutete, dass nur IMI, die in Konzentrationslager deportiert worden waren, Anspruch auf Entschädigung hatten.

Viele Historiker:innen, darunter der Zwangsarbeit-Experte Professor Ulrich Herbert, kritisierten das Gutachten scharf. Stimmen wurden laut, die das Vorgehen der Bundesregierung als einen „formaljuristischen Taschenspielertrick“ bezeichneten, der genutzt wurde, um sich vor finanzieller und moralischer Verantwortung zu drücken. Inhaltlicher Kernpunkt der Kritik am Gutachten war, dass die Überführung in den Zivilarbeiterstatus nicht nur theoretisch war, sondern konkrete Auswirkungen auf die Lebensbedingungen der IMI hatte. Nun kam es zu einer Klagewelle, die jedoch sowohl vor dem Bundesverfassungsgericht als auch vor dem Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte abgewiesen wurde. Eine Entscheidung des italienischen höchsten Gerichtshofs im Jahr 2004 stellte den Grundsatz der Staatenimmunität in Frage und erlaubte Klagen gegen Deutschland. Deutschland wandte sich daraufhin an den Internationalen Gerichtshof (IGH), der die Staatenimmunität bestätigte. Dennoch äußerte der Präsident des IGH, Hisashi Owada, sein „Erstaunen“ und „Bedauern“ darüber, dass die deutsche Seite den IMI keine Entschädigung gewährt hatte. Er empfahl der deutschen Regierung, mit Italien über eine Entschädigung zu verhandeln.

Mit dem Ziel, die deutsch-italienische Kriegsvergangenheit gemeinsam aufzuarbeiten, wurde im Jahr 2008 die Deutsch-Italienische Historikerkommission eingesetzt. Diese empfahl, eine gemeinsame Erinnerungskultur zu schaffen. Mehrere Projekte wurden daraufhin initiiert, um das Schicksal der IMI in der Erinnerung beider Länder zu würdigen. So wurde u. a. beim Berliner Dokumentationszentrum NS-Zwangsarbeit eine Dauerausstellung zu den IMI realisiert.

2. November 2003

Michele stirbt am 2. November 2003 mit 86 Jahren. Bis zu seinem Lebensende hat er, wie wohl die meisten der ehemaligen italienischen Militärinternierten, nur sehr wenig über die Kriegszeit und das Leid, das ihm von den Deutschen zugefügt wurde, gesprochen. Seine Familie ist überzeugt, dass es an dem während des Krieges erlittenen Trauma lag, dass er bis zum Schluss ein sehr verschlossenes, in sich gekehrtes Leben führte.

2016

Ehrenmedaille „Medaglia d'onore ai cittadini italiani deportati e internati nei lager nazisti” für Italiener:innen, die zwischen 1943 und 1945 in Konzentrationslager der Nationalsozialist:innen deportiert und interniert wurden.

Posthum wird Michele von der Italienischen Republik mit einer Ehrenmedaille ausgezeichnet. Seine Enkeltochter Rossella hatte das angestoßen. Sie setzt sich heute dafür ein, dass Micheles Geschichte erzählt wird. Die Ehrenmedaille wird an italienische Soldaten verliehen, die sich geweigert hatten, in die Armee von Mussolinis Sozialrepublik einzutreten, um dadurch aus der deutschen Kriegsgefangenschaft entlassen zu werden.

Autorin
Lena Knops

Vielen Dank
Wir bedanken uns bei Michele Riggis Enkeltochter Rossella Riggi für ihr Engagement und die Möglichkeit, Micheles Geschichte erzählen zu dürfen.

Hinweis:
Trotz großer Recherchebemühungen ist es uns nicht gelungen, für einige der verwendeten Bilder Urheber:innen bzw. Rechteinhaber:innen ausfindig zu machen. Sollten Sie Rechte an einem der verwendeten Bilder innehaben, melden Sie sich bitte bei uns unter info@nsberatung.de.

WEITERE FÄLLE

Ernst
Stojaspal

Ludwig
Baumann

Olvido
Fanjul Camín

Maria
Günzl

Robert
Limpert

QUELLEN

Bundesarchiv, RW 4, Nr. 508a.

Bundesarchiv, RW 4, Nr. 902.

Heiber, Helmut (Hg.), Hitlers Lagebesprechungen. Die Protokollfragmente seiner militärischen Konferenzen 1942-1945 (Quellen und Darstellungen zur Zeitgeschichte, Bd. 10), Stuttgart 1962.

ONLINEQUELLEN

Informationen zu den Italienischen Militärinternierten beim Dokumentationszentrum NS-Zwangsarbeit: ns-zwangsarbeit.de.

Zum Thema Kriegsgefangenschaft und Völkerrecht: dhm.de und bpb.de.

Zum Thema Zwangsarbeit in Leipzig und bei der Firma Rudolph Sack:
zwangsarbeit-in-leipzig.de.

Zur Deutsch-Italienischen Erinnerungskultur und verschiedenen Projekten, die der Erinnerung an die IMI gewidmet sind: italien.diplo.de.

SEKUNDÄRLITERATUR

Andrae, Friedrich, Auch gegen Frauen und Kinder. Der Krieg der deutschen Wehrmacht gegen die Zivilbevölkerung in Italien 1943-1945, München 1995.

Hammermann, Gabriele, Zwangsarbeit für den “Verbündeten”. Die Arbeits- und Lebensbedingungen der italienischen Militärinternierten in Deutschland 1943-1945, Tübingen 2002.

Hammermann, Gabriele (Hg.), Zeugnisse der Gefangenschaft. Aus Tagebüchern und Erinnerungen italienischer Militärinternierter in Deutschland 1943-1945, Berlin/München/Boston 2014.

Herbert, Ulrich (Hg.), Europa und der “Reichseinsatz”. Ausländische Zivilarbeiter, Kriegsgefangene und KZ-Häftlinge in Deutschland 1938-1945, Essen 1991.

Klinkhammer, Lutz, Zwischen Bündnis und Besatzung. Das nationalsozialistische Deutschland und die Republik von Salò 1943–1945, Tübingen 1993.

Klinkhammer, Lutz/Osti Guerrazzi, Amedeo/Schlemmer, Thomas (Hg.), Die “Achse” im Krieg. Politik, Ideologie und Kriegführung 1939-1945, Paderborn 2010.

Moore, Bob, Prisoners of War. Europe: 1939–1956, Oxford 2022.

Schreiber, Gerhard, Die italienischen Militärinternierten im deutschen Machtbereich 1943-1945, Verraten – verachtet – vergessen, (Beiträge zur Militärgeschichte, Bd. 28), München 1990.

Spoerer, Mark, Zwangsarbeit unter dem Hakenkreuz. Ausländische Zivilarbeiter, Kriegsgefangene und Häftlinge im Deutschen Reich und im besetzten Europa 1939-1945 Stuttgart, München 2001.

BILDQUELLEN

Abtransport italienischer Verbände, Albanien

Henisch, Albanien, Abtransport italienischer Verbände, September 1943, Bundesarchiv, Bild 101I-203-1665-29, online verfügbar unter: commons.wikimedia.org, Lizenz: CC-BY-SA 3.0.

An alle Italiener

Flugblatt „An alle Italiener.“, Stadtarchiv Herne.

Anmeldung neuer Militärinternierter Lager "Wetterecke"

StAL 20793 Rud. Sack Nr. 184 IMI (Michele Riggi).

Ätna historisch

Giovanni Crupi, Panorama Taormina, ca. 1888, online verfügbar:
commons.wikimedia.org

Bahnhof Jacobsthal

Bahnhof Jacobsthal, 1941/42 © Stiftung Sächsische Gedenkstätten, Gedenkstätte Ehrenhain-Zeithain, Bild-Nr. 2267.

BArch_RW_4_902_0011

OKW, KR-Fernschreiben, Geheime Kommandosache vom 09.09.1943, BArch RW 4/902, S. 11.

BArch_RW_4_902_0012

OKW, KR-Fernschreiben, Geheime Kommandosache vom 09.09.1943, BArch RW 4/902, S. 11.

Belgische POW mit Rotes Kreuz Paketen

Three Belgian officers, ca. 1942. Library of Congress, Prints & Photographs Division, Farm Security Administration/Office of War Information Black-and-White Negatives.

Besetzung Griechenlands während des Zweiten Weltkriegs

Furfur/wikimedia, Besetzung Griechenlands während des Zweiten Weltkriegs durch die Achsenmächte und Verbündete, online verfügbar:
commons.wikimedia.org, Lizenz: GNU Free Documentation License, Version 1.2.

Besetzung Mailand

Rottensteiner, Mailand, Besetzung durch SS- Leibstandarte „Adolf Hitler“, September 1943, unverändert, Bundesarchiv, Bild 183-J15480, online verfügbar:
commons.wikimedia.org. Lizenz: CC-BY-SA 3.0 DE.

British eighth army troops crossing the river Po

Tanner, Alfred Reuben, War Office official photographer, British Eighth Army Troops crossing the River Po, beyond Ferrara, Italy, 28 April 1945, © IWM (TR 2852).

Bucht von Palermo

WDR Digit/serdan.

Clara Petacci

Madelgarius, Clara Petacci (restored), unverändert, online verfügbar: commons.wikimedia.org  Lizenz: CC BY-NC-SA 4.0.

Deutsche Panzer in Rhodos

Autor:in unbekannt, Deutsche Panzer in Rhodos, ca. 1943, online verfügbar:
commons.wikimedia.org, gemeinfrei.

Eclipse

HMS Eclipse, © IWM (FL 11548).

Fall Achse_Deutsche Soldaten auf dem Balkan_1943

Kirsche, Deutsche Soldaten der 118. Schützendivision auf dem Marsch in Bosnien, September 1943, online verfügbar: commons.wikimedia.org. Public domain.

Fall Achse_Rom_Var2

Engel, Rom, Porta del Popolo, Panzer VI (Tiger I), Rom, Februar 1944, Bundesarchiv, Bild 101I-310-0880-31, online verfügbar:
commons.wikimedia.org. Lizenz: CC-BY-SA 3.0 DE.

Fremdenpass Innenseite

© Privat/Familie Riggi.

Fünf italienische Soldaten posieren mit Waffen in einer Militärbasis

Five Italian soldiers pose with their weapons in a base near a mountain. United States Holocaust Memorial Museum Photo Archives #92048. Copyright of United States Holocaust Memorial Museum, courtesy of Liana Morpurgo Nizza.

Gaetana Riggi

© Privat/Familie Riggi.

German Campaign in the Greek Islands, Autumn 1943

Autor:in unbekannt, The German Campaign in the Greek Islands, Autumn 1943, © IWM (HU 67410).

Gustav-Linie_Var1

An Indian soldier pushing his vehicle which is bogged down in deep mud in the Sangro area, November 1943 © IWM (NA 8925).

Haus Familie Riggi

© Privat/Familie Riggi.

Hitler und Mussolini_besichtigen Bataillone_1938

Archivio Centrale dello Stato, PARTITO NAZIONALE FASCISTA (PNF) / Ufficio propaganda / Attività del duce (fotografie Istituto Luce) / Viaggio di Hitler in Italia / 82300. Su concessione del Ministero della Cultura. Numero del provvedimento di autorizzazione assegnato: 2704/2024.
Online verfügbar:

Hitler und Mussolini_nach Stauffenberg-Attentat_Var1

Autor:in unbekannt, Hitler-Attentat vom 20. Juli 1944, unverändert, Bundesarchiv, Bild 146-1970-097-76, online verfügbar: commons.wikimedia.org. Lizenz: CC-BY-SA 3.0 DE.

Hochzeitsfoto

© Privat/Familie Riggi.

Innsbrucker Nachrichten_Kriegseintritt Italien_1940

Innsbrucker Nachrichten vom 11.06.1940, Titelseite, unverändert, Landesbibliothek Dr. Friedrich Teßmann, online verfügbar: digital.tessmann.it, Lizenz: CC BY-NC-ND 4.0.

Italienische Sozialrepublik

Ziegelbrenner/ Emanuele Mastrangelo/wikimedia, Italienische Sozialrepublik, online verfügbar: commons.wikimedia.org, Lizenz: CC BY-NC-SA 4.0.

Italienischer Waffenstillstand_Unterzeichnung Castellano

The official signing in Sicily at the advanced allied headquarters of the italian armistice, 03.09.1943, © IWM (NAM 57).

Lagebesprechung

Autor:in unbekannt, Hitler mit Generälen bei Lagebesprechung, 1940, unverändert, Bundesarchiv, Bild 146-1971-070-61, online verfügbar: commons.wikimedia.org, Lizenz: CC-BY-SA 3.0 DE.

Maschinenfabrik R. Sack, Leipzig 1913

Wilhelm Wendlandt, Maschinenfabrik R. Sack in Leipzig 1913, in: Die deutsche Industrie (1888-1913) – Festgabe zum 25jährigen Regierungs-Jubiläum seiner Majestät des Kaisers und Königs Wilhelm II.

Medaglia d'onore

Giuseppe, Chirico/wikimedia , Medaglia d’onore ai cittadini italiani deportati e internati nei lager nazisti 1943-1945, online verfügbar: commons.wikimedia.org , Lizenz: CC BY-NC-SA 4.0.

Michele Riggi mit Familie_Var1

© Privat/Familie Riggi.

Monte Cassino_Var1

An American B-17 Flying Fortress bomber photographed over Monte Cassino during the first Allied air raid on the Monastery, 15.02.1944, © IWM (IA 15552).

Mussolini Befreiung, 1943_Var1

Toni Schneiders, Gran Sasso, Mussolini verlässt Hotel, 12.09.1943, unverändert, Bundesarchiv, Bild 101I-567-1503C-14, online verfügbar:
commons.wikimedia.org. Lizenz: CC BY-SA 3.0 DEED.

Mussolini und Göring, 1937

Archivio Centrale dello Stato, PARTITO NAZIONALE FASCISTA (PNF)/ Ufficio propaganda/ Seconda guerra mondiale (fotografie Istituto Luce)/ Fronte orientale russo; Esercito/ 26706. Su concessione del Ministero della Cultura. Numero del provvedimento di autorizzazione assegnato: 2704/2024.
Online verfügbar: tecadigitaleacs.it

Operation Husky_Italienische Soldaten ergeben sich

Autor:in unbekannt, Italienische Soldaten ergeben sich, Sizilien 1943, Bundesarchiv, Bild 146-1977-160-12, online verfügbar: commons.wikimedia.org, Lizenz: CC-BY-SA 3.0 DE.

Personalkarte Michele Riggi BArch

BArch – 40174, Bundesarchiv Koblenz – Zwischenarchiv Dahlwitz Hoppegarten, verwahrt von Arolsen Archives, 7.5.7/121784848, online verfügbar: collections.arolsen-archives.org

Pietro Badoglio

Pietro Badoglio, vor 1943, online verfügbar:
commons.wikimedia.org, public domain.

Stalag IVB - 054

Dick W.B. van Maarseveen, Italienische Militärinternierte, 1943-1945, Bildnr. 80672, Rijksmuseum, gemeinfrei.

Stalag IVB - 80248

Collectie J.W. Adams, Foto nr. 80248 De kantine of winkel. Rechts mannen die inkopen doen, 1943-April 1945. NIOD Instituut voor Oorlogs-, Holocaust- en Genocidestudies, Bildnr. 227170, online verfügbar: oorlogsbronnen.nl, gemeinfrei.

Militärinternierte Stalag IV B Mühlberg

Autor:in unbekannt, italienische Militärinternierte im Stalag IV B Mühlberg, Freiheitsmuseum, online verfügbar: https://beeldbankwo2.nl.

Unterzeichnung_Dreimächtepakt_1

German Foreign Minister Joachim von Ribbentrop (standing at right), addresses the audience gathered to witness the signing of the Three Power Pact, establishing the Rome-Berlin-Tokyo Axis. United States Holocaust Memorial Museum Photo Archives #80525. Copyright of
United States Holocaust Memorial Museum, courtesy of National Archives and Records Administration, College Park.

Vorläufiger Fremdenpass S. 3

© Privat/Familie Riggi.