1943

ERMORDET

Porträt Robert Dorsay, um 1937.

Robert Dorsay steht leidenschaftlich gern auf der Bühne. Im legendären Berliner „Kabarett der Komiker” spielt er witzige Sketche, tanzt und singt. Robert wird zum Publikumsliebling und ist bald auch auf der großen Kinoleinwand zu sehen. Das Regime braucht Menschen wie Robert, die das Volk unterhalten und ablenken. Doch je mehr Roberts regimekritische Haltung auffällt, desto gefährlicher wird es für ihn. Künstler:innen, die nicht auf Linie sind und Witze auf Kosten des “Führers” machen, werden nicht geduldet. Robert Dorsay wird 1943 in Plötzensee ermordet.

16. August 1904

Dora Dorsay und Paul Stampa gemeinsam auf der Bühne beim Theaterstück „Die Beichte“, ca. 1902.

Paul Ferdinand Theodor Robert Stampa wird in Bremen geboren. Seine Eltern Paul und Dora Stampa, geborene Weiss, singen und spielen auf verschiedenen Bühnen. Die Mutter tritt unter dem Künstlernamen Dora Dorsay auf. Als Robert geboren wird, ist das Künstlerehepaar gerade am Bremer Tivoli Theater engagiert. Beide stehen oft gemeinsam auf der Bühne, darunter 1901 beim „Überbrettl”: ein Kabarett, das bei den Berlinern in diesem Jahr besonders beliebt ist. Das Programm dort ist weniger schwere Kost, sondern frecher – wenn auch nicht ganz so frivol wie beim großen Vorbild, dem Kabarett „Le Chat Noir” im Pariser Montmartre.

1905

Paul Stampa, undatiert.

Die Bühnenkarriere der Eltern bedeutet für die Familie, dass sie häufig umziehen muss. In Bremen waren sie erfolgreich, doch 1905 geht es weiter, von einem Engagement zum nächsten, von Stadt zu Stadt. Sie spielen in Operetten und Opern, mal im Schauspielhaus in Breslau, mal im Stadttheater in Würzburg. Oft wohnt die Familie nur in Pensionen oder zur Untermiete, denn es geht ja bald wieder weiter und die meiste Zeit sind sie sowieso im Theater. Seinen sechsten Geburtstag feiert Robert mit seinen Eltern auf Rügen. Zwei Jahre später, 1912, trennen sich Dora und Paul. Damit endet auch ihre gemeinsame Zeit auf der Bühne. Geschwister hat Robert nicht bekommen.

1916

Dora Dorsay in Wien, 1919.

Während Pauls Wege ihn als nächstes in die Niederlande führen, geht Dora 1916 an die Wiener Staatsoper. Dort singt sie als Mezzosopranistin in den Opern „Parsifal” und „Salome”. Robert bleibt bei seiner Mutter und zieht mit ihr weiter von Engagement zu Engagement. Bald erkennt er, dass er dasselbe machen möchte wie seine Eltern: Er will auf die Bühne. In Theatern in Linz und Wien lässt Robert sich ausbilden. Er übernimmt den Künstlernamen seiner Mutter und nennt sich erst Bob Stampa-Dorsay, später dann Robert Dorsay. Seine Freunde nennen ihn einfach Bobby.

1927

Schauspieler und Publikumsliebling Hans Albers, 1922.

Robert hat ein erstes Engagement am Theater am Gärtnerplatz in München als Sänger. Er hat nicht die allerbeste Stimme und läuft optisch vielleicht auch nicht gleich den Publikumslieblingen Hans Albers oder Max Ehrlich den Rang ab. Doch als Tänzer ist Robert wendig und elegant und kommt beim Publikum besonders gut an, wenn er sein komödiantisches Talent zeigen kann. Auch bei seinen Kolleg:innen ist der humorvolle Robert beliebt. Als die Spielzeit im nächsten Jahr beginnt, wird sein Vertrag nicht nur verlängert, sondern er bekommt sogar noch eine neue Aufgabe: Er wird als Ballettmeister verpflichtet und choreografiert Operetten, z. B. „Cagliostro in Wien” von Johann Strauss.

1930

Wahlpropaganda der NSDAP, Juni 1932.

Mitte 1930 endet Roberts Engagement in München und es folgen zwei wirtschaftlich schwierige Jahre für ihn, wie für viele andere Menschen auch. Mitten in der Weltwirtschaftskrise hangelt er sich von Auftritt zu Auftritt. Ab August 1931 lebt er in Nürnberg. Am 1. August 1932 tritt Robert in die NSDAP ein und erhält die Mitgliedsnummer 1.145.568. Doch er bezahlt seinen Mitgliedsbeitrag nur drei Monate lang, dann stellt er die Zahlungen ein. Im Dezember 1932 wird er wegen „unbekannten Aufenthalts” von der Mitgliederliste gestrichen und im Mai 1933 schließlich wegen „rückständiger Beitragszahlungen” aus der Partei ausgeschlossen. Ob Robert in dieser Zeit, in der er beruflich und finanziell zu kämpfen hat, wie so viele andere Menschen kurzzeitig glaubt, dass die Nationalsozialist:innen Lösungen für Deutschlands Probleme haben könnten? Darüber kann nur spekuliert werden. Sollte er in dieser Phase tatsächlich Hoffnung in die NSDAP gesetzt haben, so wird sich seine Haltung gegenüber dem Nationalsozialismus radikal wandeln.

Juli 1933

Mitgliedsbuch der Reichstheaterkammer.

Schon kurze Zeit nach der Machtübernahme der Nationalsozialist:innen sind auch in Roberts beruflichem Umfeld große Veränderungen zu spüren. Robert muss in die Reichstheaterkammer eintreten, sonst darf er nicht im Theater oder Kabarett arbeiten. Ganz glatt geht Roberts Aufnahme in die Kammer nicht. Man stört sich am Geburtsnamen von Roberts Mutter, der Isidora Weiss lautet. Das klingt in den Ohren der Beamten jüdisch und damit steht im Raum, ob Robert auch wirklich “arisch” ist – falls nicht, würde er nicht in die Kammer aufgenommen werden. Robert wird aufgefordert, die Heiratsurkunde seiner Eltern vorzulegen. Doch die Eltern haben in England geheiratet und Robert kann sie nicht beschaffen. Am Ende klappt es irgendwie, aber ein gewisser Verdacht bleibt an Robert hängen.

Kontrolle und Verstaatlichung
der Filmindustrie

Die Nationalsozialist:innen intervenierten in allen Bereichen der Filmindustrie. Sie änderten das Lichtspielgesetz, führten Zensur ein und schufen neue Prädikate wie “Film der Nation” oder “staatspolitisch wertvoll”. Das Prädikatsystem wurde zum Werkzeug der Nationalsozialist:innen: Steuererleichterungen für bestimmte Prädikate boten einen Anreiz für die Filmschaffenden, regimekonforme Filme zu produzieren. Im Jahr 1936 schafften die Nationalsozialist:innen die Filmkritik ab. Wo sich zuvor Filmkritiker noch kritisch mit Filmen auseinandergesetzt und ihre individuelle Meinung geäußerten hatten, fassten von nun an “Filmbeobachter” den Inhalt der Filme zusammen und äußerten sich darüber hinausgehend nur noch im Sinne des Regimes zu den Filmen. Im Laufe der Jahre zentrierte sich die Macht über die NS-Filmpolitik immer weiter auf die Person Goebbels, den selbsternannten „Schirmherrn des deutschen Films“. Er hatte enormen Einfluss auf alle Bereiche der Filmindustrie. Dennoch kam es zu internen Machtkämpfen, und auch Hitler selbst griff immer wieder direkt in die Filmindustrie ein. Nach und nach wurden neben der Ufa auch die anderen deutschen Filmfirmen wie Tobis, Terra und Bavaria aufgekauft und unter staatliche Kontrolle gebracht, bis am 10. Januar 1942 alle staatlichen Filmfirmen in der Ufa-Film GmbH (UFI) vereint wurden.
Dreharbeiten zu einem Tanzfilm im Ufa-Atelier, Studio Babelsberg, Berlin 1933/1941.

Wer die Kontrolle über die Filmindustrie eines Landes hat, hält viel Macht in den Händen – denn durch Filme können Massen beeinflusst und Ideologien verbreitet werden. Das war auch den Nationalsozialist:innen bewusst. Sie hatten es sich deshalb zum Ziel gesetzt, die deutsche Filmindustrie zu verstaatlichen, um so die vollständige Kontrolle über sie zu haben und sie für propagandistische Zwecke instrumentalisieren zu können. Bereits acht Wochen nach der Ernennung Hitlers zum Reichskanzler hielt Joseph Goebbels eine Rede im Berliner Hotel Kaiserhof vor Filmschaffenden. Seine zentrale Botschaft „Kunst [ist] nur dann möglich, wenn sie mit ihren Wurzeln in das nationalsozialistische Erdreich eingedrungen ist”, sollte den Filmschaffenden unmissverständlich klar machen, dass die Filmindustrie nach den antisemitischen und nationalistischen Vorstellungen der neuen Machthaber radikal umgeformt werden würde. Nur einen Tag später kündigte der größte deutsche Filmkonzern, die Universum-Film AG (Ufa), in vorauseilendem Gehorsam an, ihre jüdischen Mitarbeiter:innen „infolge nationaler Umwälzungen in Deutschland“ zu entlassen. Im Juli 1933 wurde die Reichsfilmkammer (RFK) gegründet. Zwei Monate später wurde sie als Unterabteilung in die Reichskulturkammer (RKK) eingegliedert, deren Präsident Joseph Goebbels war. Jüdische Filmschaffende durften nicht Mitglied in den Einzelkammern der RKK werden, was faktisch einem Berufsverbot gleichkam und den Betroffenen die Existenzgrundlage in Deutschland entzog.


MEHR LESEN

Sommer 1933

Der Zuschauerraum im Kabarett der Komiker, um 1927.

In Nürnberg hat Robert endlich wieder ein festes Engagement als Dramaturg am „Intimen Theater“. Dann zieht es ihn in die Hauptstadt. Im Sommer 1933 wird Robert Ensemblemitglied im legendären „Kabarett der Komiker” (kurz: KadeKo). Er hat ein Talent als Unterhalter, dabei ist er vielseitig: er singt, spielt und ist ein beliebter Conférencier. Das sind Moderatoren, die das Publikum durch die Veranstaltungen führen und dabei lustige Anekdoten und Geschichten erzählen. Das Publikum liebt besonders Roberts Humor und seine Schlagfertigkeit. Mit seiner Karriere geht es bald steil bergauf. Er verbringt mehr und mehr Zeit in Berlin.

1934

Die heute so genannte Alte Komische Oper in der Friedrichstraße, Berlin 1940.

Im Sommer 1934 hat Robert ein Engagement als Schauspieler und Ballettmeister an der „Komischen Oper” in Berlin. Er hat auch auf anderen Bühnen Gastauftritte, mal in einem Leipziger Varieté, mal in einem Theater in Hannover. Robert wird von der NS-Presse gelobt: „Robert Dorsay ist ein Komiker, wie ihn sich jedes Revuetheater nur wünschen kann in Stimme, Deutlichkeit und Temperament.”

1936

Anzeige des Ufa-Films „Ein Mädel vom Ballett“, Februar 1937.

Das Jahr 1936 ist Roberts Jahr. An der „Komischen Oper” lernt er die acht Jahre jüngere Schauspielerin Louise Mentges kennen und verliebt sich in sie. Louise kommt aus Hamburg und wird von ihren Freund:innen „Lou” genannt. Zur selben Zeit beginnt Roberts steile Filmkarriere. Öfter ist er in seiner Paraderolle als Stimmungskanone zu sehen. In seinem ersten großen Spielfilm „Flitterwochen” (1936) spielt er eine Nebenrolle neben der beliebten Schauspielerin Anny Ondra. In einer Verfilmung der Operette „Die Fledermaus” (1937) spielt er den Chauffeur der weiblichen Hauptrolle, die der Filmstar Lída Baarová übernimmt. In „Zu neuen Ufern” (1937) spielt er den verschmähten Verehrer eines Revue-Stars, gespielt von der gleichfalls berühmten Zarah Leander. Auch mit den männlichen Stars der Zeit wie Heinz Rühmann, Luis Trenker oder Gustaf Gründgens steht Robert vor der Kamera. In den nächsten drei Jahren spielt er in über 35 Kurz- und Spielfilmen mit. Den Theaterbühnen bleibt er währenddessen treu.

Der Film im Nationalsozialismus:
Unterhaltungsfilme

In der NS-Zeit sollten die Menschen ständig leichten Zugang zu Informationen und Unterhaltung aus den von den Nazis indoktrinierten Leitmedien haben. Alle Mitglieder der “Volksgemeinschaft” sollten Radio hören, ins Kino, Theater oder zu Konzerten gehen können. Über 1.000 Spielfilme wurden während der NS-Zeit produziert, dazu kamen Dokumentarfilme, Kulturfilme, Kurzfilme und die Wochenschau, das wichtigste Informationsformat des Regimes. Die Beiträge, in denen beispielsweise der Kriegsverlauf propagandistisch für das deutsche Publikum dargestellt wurde, wurden häufig von Hitler persönlich abgenommen und seit 1938 in den Kinos vor jedem Spielfilm gezeigt. Die zwei wichtigsten Genres des Spielfilms waren Propagandafilm und Unterhaltungsfilm.

Etwa die Hälfte aller während der NS-Zeit produzierten Filme fielen in das Genre Unterhaltungsfilm. Sie sollten eine zentrale Aufgabe erfüllen: Die Menschen sollten von Not, Sorgen und Ängsten abgelenkt und auf andere Gedanken gebracht werden. Dazu wurde eine Fülle von leichten Komödien, Heimat- und Abenteuerfilmen sowie Musik-, Tanz und Operettenfilmen produziert. Der Krieg durfte darin nicht erwähnt und teilweise durften nicht einmal nationalsozialistische Symbole gezeigt werden, die den Menschen in der Realität alltäglich begegneten, wie etwa ein Bild Hitlers an der Wand. Dennoch floss NS-Ideologie in die Filme ein, manchmal sehr subtil. Das entsprach Goebbels Verständnis von Propaganda, wie er bei der Jahrestagung der Reichsfilmkammer im Jahr 1937 deutlich machte: „In dem Augenblick, da eine Propaganda bewusst wird, ist sie unwirksam. Mit dem Augenblick aber, in dem sie als Propaganda, als Tendenz, als Charakter, als Haltung im Hintergrund bleibt und nur durch Handlung, durch Ablauf, durch Vorgänge, durch Kontrastierung von Menschen in Erscheinung tritt, wird sie in jeder Hinsicht wirksam sein.“ Zu den Publikumslieblingen gehörten Marika Rökk („Frauen sind doch bessere Diplomaten”, 1941), Heinz Rühmann („Die Feuerzangenbowle”, 1943) und Hans Albers („Münchhausen”, 1943). „Münchhausen” war aufwendig produziert und mit 6,6 Mio. Reichsmark enorm teuer: Der Agfacolor-Film sollte der Welt zeigen, dass der deutsche Film mit der US-amerikanischen Filmindustrie mithalten konnte. Dort hatte es zuvor technische Weiterentwicklungen im Farbfilm gegeben. Mit dem Technicolor-Film „Vom Winde verweht” (1939) war den Amerikanern ein Welterfolg gelungen.

Filmplakat zum nationalsozialistischen Unterhaltungsfilm „Frauen sind doch bessere Diplomaten“, 1941.
Filmplakat zum nationalsozialistischen Unterhaltungsfilm „Frauen sind doch bessere Diplomaten“, 1941.

13. August 1937

Der Admiralspalast, Berlin 1941.

Im Berliner „Admiralspalast” findet die Premiere der Operette „Heut bin ich verliebt” statt, die Robert in Zusammenarbeit mit dem Komponisten und Schriftsteller Walter W. Espe geschrieben hat. Das Ensemble ist prominent besetzt mit dem beliebten Kammersänger Walter Jankuhn und der „Femme fatale” genannten Schauspielerin Charlotte Susa in den Hauptrollen. Robert singt den Titelsong „Komm tanz mit mir Swingtime”, der zum großen Hit wird. Die Swingmusik ist äußerst beliebt, doch sie wird von den Nationalsozialist:innen als “entartet” und “undeutsch” verunglimpft und zensiert. Etliche begeisterte Swingfans, denen die Nazis oppositionelles Verhalten vorwerfen, werden verhaftet und deportiert. Deshalb lehnt sich Robert ganz schön aus dem Fenster, als er trotzdem Swingmusik machen will und noch einen draufsetzt: Im Heinz-Rühmann-Film „Fünf Millionen suchen einen Erben” ist das Lied „Ich tanz mit Fräulein Dolly swing” zu hören und Robert bedrängt seine Plattenfirma Odeon, ihn das Lied aufnehmen zu lassen. Louise, Roberts Freundin, ist besorgt deswegen. Doch Robert bleibt gelassen.

Spätsommer 1938

Joseph Goebbels (2. v. l.) im Kabarett der Komiker, März 1939.

In einer Loge des „Kabarett der Komiker” hat heute Abend ein mächtiger Mann Platz genommen: Propagandaminister Joseph Goebbels besucht die Aufführung. Durch den Abend führt Robert. Goebbels lacht Tränen über Roberts lustige Darbietung und ist so begeistert, dass er sich danach persönlich dafür einsetzt, Robert zum Eintritt in die NSDAP zu bewegen. Der Geschäftsführer der Reichskulturkammer, Hans Hinkel, versucht, Robert zu überreden: „Solche Leute wie Sie braucht man!”, sagt er zu ihm. Aber Robert will nicht, und auch als er ein zweites Mal von Hinkel darauf angesprochen wird, versteckt er seine Ablehnung nicht. Hinkel wird sauer: „Das wird Ihnen der Herr Minister sehr übel nehmen, Herr Dorsay!”

25. April 1939

Louise Mentges (r.) im Film „Ein Mädchen geht an Land“ von 1938.

Robert und seine Freundin, die Schauspielerin Louise Anna Maria Mentges, heiraten im Standesamt von Berlin Wilmersdorf. Flitterwochen gibt es nicht, stattdessen gehen sie mit dem „KadeKo” auf Tournee und spielen in vielen Städten Deutschlands. Robert lebt mit Louise das Leben, das ihm seine Eltern vorgelebt haben. Sie reisen von Engagement zu Engagement und stehen gemeinsam auf der Bühne.

7. Juli 1939

In der Lichtburg in Essen wird der neue Film „Robert und Bertram“ sowie ein Boxkampf mit Max Schmeling gezeigt, Juli 1939.

Der letzte abendfüllende Film, in dem Robert zu sehen ist, feiert im Ufa-Palast in Hamburg Premiere. „Robert und Bertram” ist zugleich die erste und die einzige antisemitische Komödie, die während der NS-Gewaltherrschaft produziert wurde. In diesem antisemitischen Propagandafilm, der heute als „Vorbehaltsfilm” eingestuft ist und nur unter bestimmten Bedingungen gezeigt werden darf, werden Jüdinnen:Juden durch satirische Mittel diffamiert. Robert spielt darin die Figur des Dieners Jack und ist keine drei Minuten im Film zu sehen. Wie Robert zu dem unverhohlen antisemitischen Film steht, ist nicht bekannt. Vielleicht will er seine Bereitschaft signalisieren, sich dem Willen des Propagandaministers doch unterzuordnen oder er befürchtet Schlimmes, wenn er es nicht tut. Vielleicht sieht er darin auch nur die Möglichkeit, etwas Geld zu verdienen – hoch ist die Gage für seinen kurzen Auftritt jedoch nicht.

Der Film im Nationalsozialismus:
Propagandafilme

Filmplakat zum nationalsozialistischen Propagandafilm „SA Mann Brand“, 1933.
Filmplakat zum nationalsozialistischen Propagandafilm
„SA Mann Brand“, 1933.

Im Genre Propagandafilm sahen die Nationalsozialist:innen ein weiteres sehr wichtiges Instrument, um die Massen in ihrem Sinne zu beeinflussen. Erste Propagandafilme hießen „Hitlerjunge Quex” und „SA-Mann Brand” (beide 1933). Die Regisseurin Leni Riefenstahl lieferte u. a. den Reichsparteitagsfilm „Triumph des Willens” (1935). Der Beginn des Zweiten Weltkriegs wirkte sich entscheidend auf dieses Genre aus. Es wurden noch mehr offene Propagandafilme produziert, mit denen die Kriegsbegeisterung in der Bevölkerung gesteigert werden sollte. Dies setzte man beispielsweise in Fliegerfilmen um, die von militaristischen Heldentaten handelten und nationalsozialistische Werte wie Kameradschaft oder den Heldentod für das Vaterland thematisierten. Als die systematische Verfolgung von Jüdinnen:Juden durch Ghettoisierung und Massenmord noch nicht dagewesene Dimensionen annahm, wurden verstärkt antisemitische Hetzfilme produziert, die den Judenhass in der Bevölkerung bestätigen und weiter festigen sollten. Beispiele sind „Jud Süß” und der Pseudo-Dokumentarfilm „Der ewige Jude” (beide 1940). Als sich die deutsche Niederlage im Verlauf des Krieges immer stärker abzeichnete, änderte sich der nationalsozialistische Film wieder: Der Krieg durfte nun in der Regel gar nicht mehr erwähnt werden.

Spätsommer 1939

Wilhelm Fanderls Brief an Louise, Februar 1954.

Nach „Robert und Bertram” ist Robert nur noch in zwei weiteren Kurzfilmen zu sehen, dann wird er plötzlich nicht mehr für Filme engagiert. Das ist kein Zufall, sondern eine bewusste Entscheidung, die im Propagandaministerium getroffen wurde. Das bestätigt im Jahr 1954 ein ehemaliger Mitarbeiter von Goebbels, Wilhelm Fanderl, in einem Brief an Louise: „Sehr geehrte Frau Dorsay! Aus der Kenntnis der Dinge heraus bestätige ich Ihnen, dass Ihr Herr Gemahl Robert Dorsay meiner Erinnerung nach bereits um das Jahr 1939 im Propagandaministerium als ‘persona ingrata’ galt und eine Anweisung bestand, ihn im Film nicht mehr zu beschäftigen. Er hat sich durch seine seit 1933 allmählich und bis 1938 nahezu überall bekannte Gegnerschaft zum Nationalsozialismus und besonders aufgrund seiner Weigerung, Mitglied der NSDAP zu werden, eben derart missliebig gemacht, dass diese Anweisung erfolgte.”

1. September 1939

Wehrmachtssoldaten betrachten das Filmplakat zu „Robert Koch, der Bekämpfer des Todes“ am Ufa-Palast am Zoo, Berlin 1939.

Nachdem Roberts Filmkarriere besiegelt ist, setzen Robert und Louise wieder voll aufs Kabarett. Im August 1939 ziehen sie für ein Engagement im Kabarett „Bronzekeller” in Louises Heimatstadt Hamburg. Am 1. September 1939, Robert ist gerade 35 Jahre alt geworden, beginnt mit dem deutschen Angriff auf Polen der Zweite Weltkrieg. Zumindest hat er erst einmal keine Sorge davor, zur Wehrmacht eingezogen zu werden. Denn als Künstler erhält er den privilegierten Status „Unabkömmlich” (Uk) und ist vom Wehrdienst befreit. Dem Regime ist die Aufrechterhaltung des Theater- und Filmbetriebs, gerade jetzt bei Kriegsausbruch, wichtiger denn je. Die Künstler müssen deshalb für Auftritte und Drehs immer verfügbar sein. Doch der Status „Uk-gestellt” kann auch entzogen werden – das ist Robert bewusst. In den kommenden Monaten wird es immer schwieriger für Robert, Engagements zu erhalten.

Sommer 1940

Soldaten bei einer Theateraufführung am Kaukasus, organisiert durch die NS-Freizeitorganisation “Kraft durch Freude”, 1942.

Schließlich entscheiden sich Louise und Robert, offenbar aus finanziellen Gründen, ein Angebot des Kölner Apollo-Theater anzunehmen. Das Theater ist im Auftrag der NS-Freizeitorganisation “Kraft durch Freude“ (KdF) in der Truppenbetreuung tätig. Mit ihrem gemeinsamen Programm gehen sie nun auf Tournee und treten auf einer Wanderbühne in von Deutschland besetzten Gebieten in Belgien und Frankreich auf – überall dort, wo Wehrmachtssoldaten unterhalten werden sollen. Diese Arbeit ist unter etablierten Künstler:innen eher unbeliebt, denn noch gibt es genug andere gut bezahlte Arbeitsangebote in Deutschland. In Brüssel begegnet Robert Reichskulturkammer-Funktionär Hans Hinkel, der ihn seinerzeit zum Eintritt in die Partei bewegen wollte. Er sagt zu Robert: „Ja Dorsay, das hätten sie alles nicht nötig gehabt, Sie könnten heute noch filmen, wenn Sie in die Partei eingetreten wären.”

Januar 1942

Theateraufführung vor Wehrmachtssoldaten, organisiert durch die NS-Freizeitorganisation “Kraft durch Freude“, Jüterbog bei Berlin 1939.

Robert und Louise haben gerade einen Auftritt mit der Truppenbetreuung in Frankreich, als mitten in der Vorstellung Parteifunktionäre auftauchen. Sie erkennen die Männer an ihren besonderen, hellen Uniformen. Im Volksmund werden sie „Goldfasane” genannt. In der Pause erteilt einer der Männer Robert ein sofortiges KdF-Auftrittsverbot, „auf höchsten Befehl”. Sie sollen Frankreich innerhalb von 24 Stunden verlassen. Gründe werden ihnen nicht genannt. Robert und Louise müssen die Vorstellung noch beenden und steigen dann in den nächsten Zug nach Köln.

Frühjahr 1942

Ankunft eines Reichstheaterzuges der NS-Freizeitorganisation “Kraft durch Freude“ im besetzten Polen, 1939.

Auf der KdF-Dienststelle in Köln teilt man Robert mit, dass sein Vertrag beendet ist. Die Gründe dafür könne er nur bei den Berliner Kolleg:innen erfahren. Weil er endlich wissen will, was los ist und wann er wieder auftreten kann, fährt Robert in die Hauptstadt. Wochenlang wird er hingehalten, dann empfängt ihn endlich der KdF-Oberbereichsleiter Ludwig Klemme. Er sagt Robert, dass es mehrere Beschwerden wegen Roberts Auftritten gegeben habe und einer seiner dargebotenen Tänze schließlich als „obszön” eingestuft worden sei. Das hält Robert für absurd. Seine und Louises Auftritte sind doch immer sehr gut bei den Soldaten angekommen. Klemme wirft Robert an den Kopf: „Für Sie ist es das Beste, wenn Sie sich freiwillig zum Militär melden und den Heldentod sterben!” Das kommt für Robert nicht in Frage. Aber es ist unausweichlich: Roberts Name steht nicht mehr auf den Listen der Künstler:innen, die vom Wehrdienst freigestellt sind, um der als kriegswichtig eingestuften Unterhaltungsindustrie zur Verfügung zu stehen. Damit ist Roberts Karriere zu Ende. Es ist nur noch eine Frage der Zeit, bis er zur Wehrmacht eingezogen wird.

30. Mai 1942

Köln in Trümmern vor der Kulisse des Kölner Doms.

Robert und Louise sind wieder in Köln. Doch der Ort ist nicht gut gewählt: Bei einem britischen Luftangriff am 30. und 31. Mai 1942 wird Louises und Roberts Zuhause bombardiert. Kurz darauf kommt der Einberufungsbefehl der Wehrmacht. Robert soll sich in Frankfurt zur Musterung melden. Louise erinnert sich später, dass Robert darüber eigentlich ganz froh ist: „Er glaubte, dass Herr Goebbels ihm nun, da er der Wehrmacht unterstand, nichts mehr anhaben könne.” Doch da unterschätzt Robert die Macht des Propagandaministers.

22. Juni 1942

LKWs der Wehrmacht.

Robert ist zur Wehrmacht eingezogen worden. Am 22. Juni 1942 muss er sich bei der Kraftfahr-Ersatz-Abteilung 1 in Osterode in Ostpreußen melden, der er jetzt angehört. Er wird als Kraftfahrer eingesetzt. Louise ist mit ihm gekommen. Es ergibt sich, dass sie, wie sich Louise später erinnert, „in diesem sterbenslangweiligen Nest die Kameraden betreuten”. „Als Zeichen der Anerkennung für die ‘vielen Stunden der Erbauung’”, bekommt Robert drei Monate Arbeitsurlaub von seinem Kommandanten.

Oktober 1942

Ankunft eines Reichstheaterzuges der NS-Freizeitorganisation “Kraft durch Freude“ im besetzten Polen, 1939.

Während seines Arbeitsurlaubs unternimmt Robert noch einen Versuch, auf die Bühne zurückzukehren. Er möchte nochmal gemeinsam mit Louise auf eine KdF-Tournee gehen. Einer Gastspieldirektorin in Berlin gelingt es, eine Auftrittserlaubnis für Robert zu erwirken. Sie proben das Stück „Sechs Mädchen und ein Mann”, mit dem sie im besetzten Serbien und Kroatien gebucht werden. Erst sieht es gut aus, doch nur wenige Tage bevor es losgehen soll, wird Roberts Auftrittsgenehmigung „von höchster Stelle” annulliert. Louise geht alleine mit auf die Tournee. Das Stück nennen sie kurzerhand in „Sechs Mädchen und kein Mann” um. Währenddessen muss sich Robert wieder bei seiner Kompanie in Ostpreußen einfinden.

März 1943

Roberts Freund und Kollege, der Kabarettist Walter Gross.

Nach einer Kieferhöhlenoperation hat Robert Genesungsurlaub bekommen. Louise ist noch auf Tournee und darum verbringt Robert viel Zeit mit seinen Freunden in Berlin. Pflichtgemäß muss Robert jetzt die Wehrmachtsuniform tragen. Aus seiner Abneigung gegen die Wehrmacht und das Regime macht er gegenüber seinen Freunden allerdings keinen Hehl. Roberts Freunde lieben seinen Humor, vor allem wenn er sich über Hitler lustig macht und sich dabei einen Kamm unter die Nase hält. Als er mit seinem Freund, dem Schauspieler und Kabarettisten Walter Gross in einem Lokal am Nollendorfplatz einen uniformierten Offizier sieht, nimmt Robert kein Blatt vor den Mund: „Diesen Idioten grüße ich nicht”, poltert Robert – obwohl es seine Pflicht wäre, den Vorgesetzten zu grüßen. Kann Roberts Sorglosigkeit noch lange gut gehen?

Wenig später

Hitler wurde auch im Ausland oft parodiert und auf verschiedene Weise in Anti-Nationalsozialistischer Propaganda dargestellt, hier: Ein beliebtes Falträtsel, das gefaltet aus vier Schweinen ein fünftes „Schwein“ ergab: Hitlers Porträt.

Robert geht zum Essen in die Kantine des Deutschen Theaters. Dort trifft er auf bekannte Gesichter. Zur Erheiterung der Runde erzählt er den neuesten Flüsterwitz: „Bei Hitlers Einzug in eine Stadt hält ihm ein Mädchen ein Büschel Gras entgegen. Hitler fragt: ‘Was soll ich damit?’ Das Mädchen antwortet: ‘Alle sagen, wenn der Führer ins Gras beißt, kommen bessere Zeiten.’” Zufällig anwesend ist ein Regierungsrat. Was er gerade gehört hat, gefällt ihm gar nicht. Er schwärzt Robert bei der Obrigkeit an.

31. März 1943

Der Inhalt von Roberts Brief an Eddy ist enthalten in einer Abschrift der Anklageverfügung und Haftbefehl gegen Robert Dorsay.

Robert ist wieder bei seiner Kompanie in Ostpreußen und ist frustriert. Er schreibt einen langen Brief voller ironischer Kommentare und Kritik über den “Führerglauben”, die Kriegsmangelwirtschaft, die überforderte Luftwaffe und weiteres mehr an seinen guten Freund Eddy Haase in Berlin. Robert macht sich so richtig Luft: „Nun sind schon 14 Tage vergangen, wo ich hier wieder diese Scheiße mitmachen muss. (…) Eigentlich ärgere ich mich darüber, dass ich unserem geliebten Führer beim Endkampf nicht helfen kann, zu dumm! Ich hätte so gern mein Leben eingesetzt für die herrliche Idee der NSDAP. (…) Hier wimmelt es jetzt nur so von neuen Rekruten. (…) Ich sehe sie schon im Kampf mit unseren Feinden – Gott werden die lachen. Wann ist endlich Schluss mit dieser Idiotie, Idiotie. Anders kann man es schon gar nicht bezeichnen. Die ganze Angelegenheit wird immer lächerlicher. (…) Wenn ich diesen Brief beendet habe, mache ich mir eine schöne Stulle mit Adolf-Hitler-Gedächtnis-Crem (Kunsthonig) und lege mich ins Bettchen, denke an schöne Stunden in Berlin und lasse durch das herrliche Essen hier in der Kaserne verführt, einen kräftigen Kommissbrotforz fliegen und scheiße auf die ganze Monarchie. (…) Deutschland erwache! Dein Bobby.“

Kurze Zeit später

Wehrmachtssoldaten schreiben Briefe an der fahrbaren Feldpostannahme, Cottbus 1944.

Roberts Brief kommt nicht bei seinem Freund Eddy an. Er ist von der Post geöffnet worden. Vielleicht aus einem technischen Grund, weil der Absender fehlt. Vielleicht, wie Louise später vermutet, weil die Post der Dorsays zu diesem Zeitpunkt gezielt abgefangen und kontrolliert wird. Freunden von Robert ist wie Louise selbst schon aufgefallen, dass da plötzlich ein weiterer Stempel auf Roberts Briefen ist, den sie sich nicht erklären können. Oder hat Freund Eddy Robert etwa verraten? Auch darüber denkt Louise später nach, doch es gibt keine Beweise dafür.

24. März 1943

Pfarrer Harald Poelchau, Seelsorger im WUG Berlin Tegel.

Robert wird vermutlich am 24. März 1943 in Ostpreußen verhaftet und in das Wehrmachtsuntersuchungsgefängnis (WUG) in Berlin Tegel gebracht. Am 8. Juni 1943 wird Anklage wegen “Wehrkraftzersetzung” gegen ihn erhoben. Eine schwere Straftat, die mit dem Tod bestraft werden kann. Kurze Zeit später kommt Louise von der Tournee zurück in die kleine Pension „Hemann” in Berlin. Sie ist voller Vorfreude, weil sie gleich zu Robert nach Ostpreußen weiterfahren will. Doch keine zwei Stunden nach ihrer Ankunft erhält sie den Anruf eines Gefängnispfarrers. Dieser erklärt ihr ruhig, dass Robert in Berlin Tegel inhaftiert ist. Louise ist vollkommen geschockt. Der Pfarrer, bei dem es sich möglicherweise um Harald Poelchau handelte, der zur Widerstandsgruppe Kreisauer Kreis gehörte, ist nett zu Louise und rät ihr, einen guten Anwalt zu engagieren. Einmal darf Louise Robert im Gefängnis besuchen. 15 Minuten lang dürfen sie miteinander sprechen, während ein Wärter mit am Tisch sitzt. Als Robert versuchen will, Louise etwas über seine Anklage mitzuteilen, schreitet der Wärter ein: „Darüber dürfen Sie nicht sprechen.” Dann bricht er den Besuch ab.

August 1943

Ein Gerichtssaal des Reichskriegsgerichts in Berlin von 1937. An der Wand hängt eine Büste von Adolf Hitler.

Am “Sonder-Standgericht für die Wehrmacht”, das als Reaktion auf die deutsche Niederlage in Stalingrad beim Reichskriegsgericht in Berlin-Charlottenburg eingerichtet wurde, findet Roberts Hauptverhandlung statt. Das Schnellgericht soll “politische” Strafsachen von Wehrmachtsangehörigen aburteilen. Louise darf nicht mit in den Sitzungssaal. Robert wird „wegen fortgesetzter reichsfeindlicher Tätigkeit im Zusammenhang mit schwerster Zersetzung der deutschen Wehrkraft” zu zwei Jahren Zuchthaus verurteilt. Anschließend wird er zurück nach Tegel gebracht, wo er seine Haftstrafe antritt. Doch das Urteil bleibt nicht bestehen. Es wird offenbar vom Chef des Oberkommandos der Wehrmacht, Generalfeldmarschall Wilhelm Keitel, in Vertretung von Hitler als Gerichtsherr, aufgehoben. Wahrscheinlich erscheint Keitel das Urteil als zu mild. Hitler selbst hat zuvor bereits wütend geäußert, dass ihm die Urteile des “Sonder-Standgerichts” nicht zusagen. Die ihm von diesem Gericht vorgelegten Akten soll er einmal seinem Adjutanten vor die Füße geworfen und die Urteile an Ort und Stelle für „null und nichtig” erklärt haben.

14. August 1943

Goebbels während einer Veranstaltung am 19. Januar 1938 im Ufa-Palast am Zoo in Berlin. Hinten rechts Ewald von Demandowsky, der im nächsten Jahr Produktionschef der Tobis wurde.

Ewald von Demandowsky, Produktionschef der Filmproduktionsgesellschaft Tobis, informiert Joseph Goebbels darüber, dass ihm „unzuverlässige”, also nicht regimetreue Personen aufgefallen sind. Auch der mittlerweile zum Generalsekretär der Reichskulturkammer aufgestiegene Hans Hinkel berichtet ihm Ähnliches. Goebbels ist nicht überrascht. Er notiert dazu in sein Tagebuch: „Ich bin mir seit je darüber klar gewesen, dass wir im deutschen Kunstleben nicht auf fanatische Anhänger rechnen dürfen. Die Künstler sind eben unpolitisch (…) am liebsten möchten sie vom Staat in Ruhe gelassen werden und nur seine Gelder und seine großen Aufträge einstreichen.” Doch jetzt muss er handeln. Er hat auch schon einen Plan gefasst – er will ein Exempel statuieren: „Ich bin eifrig bestrebt, einen exemplarischen Fall herauszufinden, und dann ein Strafgericht vorzunehmen. Je härter und selbstbewusster wir im Augenblick auftreten, umso mehr dienen wir unserer Sache.”

September 1943

Joseph Goebbels bei einem Besuch in Polen, 1934.

Goebbels findet in Robert, wonach er gesucht hat: eine bekannte Person aus der Filmbranche, die schon wiederholt als „unzuverlässig“ aufgefallen ist. Er freut sich in seinem Tagebuch: „Der Schauspieler Dorsay, der schon vor einigen Monaten durch außerordentlich ausfällige, defätistische Äußerungen und Drohungen gegen den Führer aufgefallen war, ohne dass ich ihn packen konnte, ist jetzt doch von seinem Schicksal ereilt worden.” Wenig später merkt Louise, dass etwas nicht stimmt. Sie erhält auf einmal keine Besuchserlaubnis mehr.

8. Oktober 1943

Wilhelm Keitel und Joseph Goebbels (Mitte) im Ufa-Palast bei der Premiere des Films „Feldzug in Polen“, Berlin 1940.

Am Morgen des 8. Oktober wird Louise von Roberts Rechtsanwalt Dr. Siegfried Puppe, der ein bekannter Strafverteidiger in Berlin ist, zu Hause abgeholt. Gemeinsam fahren sie zum Gericht, wo Roberts Revisionsprozess gleich stattfindet. Noch im Auto muss er Louise eine schreckliche Nachricht überbringen: Im Gericht liegt bereits das von Generalfeldmarschall Wilhelm Keitel unterzeichnete Todesurteil für Robert. Ob Goebbels vielleicht persönlich bei Keitel interveniert hat? Das ist möglich, aber nicht zu belegen. Das Urteil steht schon fest, bevor die Verhandlung überhaupt begonnen hat. Es wird ein Schauprozess.

Louise darf nicht mit in den Sitzungssaal. Sie steht die ganze Zeit draußen vor der Tür. Der Ankläger brüllt so laut, dass sie alles hören kann. Sie erinnert sich später noch genau daran, mit welchen Worten er das geforderte Todesurteil rechtfertigt, das ja in Wahrheit schon feststeht: „Dieser Mann ist der Sohn einer geschiedenen Schauspieler-Ehe, hat also nie ein ordentliches Elternhaus gehabt. Er war vor 1933 fast ausschließlich an jüdischen Theatern engagiert, ist daher vollkommen jüdisch zersetzt, und so etwas muss ausgemerzt werden. Ich beantrage daher das Todesurteil.” Als Robert nach der Verkündung des Todesurteils gefesselt aus dem Sitzungssaal geführt wird, ist es das letzte Mal, dass Louise ihn sieht.

Kurze Zeit später

Paul von Hase kämpfte, unwissend von Luise, im Widerstand gegen das NS-Regime. Er war am 20. Juli 1944 am Attentat auf Hitler beteiligt und wurde in Plötzensee ermordet.

Louise klammert sich an eine letzte Hoffnung. Rechtsanwalt Dr. Puppe hat ihr den Rat gegeben, möglichst viele einflussreiche Personen aufzusuchen und sie zu bitten, ein Gnadengesuch für Robert einzureichen. Louise spricht mit dem Stadtkommandanten von Berlin, Paul von Hase, der ehrliches Verständnis für ihr Anliegen zeigt und ihr verspricht, sein Möglichstes zu tun. Dann wendet sie sich an den einflussreichen Regisseur Wolfgang Liebeneiner. An diese Begegnung hat sie jedoch keine guten Erinnerungen: „Der arme Minister!” sagt er zu ihr und Louise will auf der Stelle umfallen.

Wer hat sich am Ende wirklich für Roberts Begnadigung eingesetzt? Darüber kursieren heute verschiedene, teils widersprüchliche Angaben. Manche wollen sich nach dem Krieg vielleicht gerne damit schmücken, ein so großes persönliches Risiko für die gerechte Sache auf sich genommen zu haben. Wahrscheinlich aber ist, dass es sich nur wenige getraut haben. Roberts Schauspielkollege Gustav Knuth sagt einem Journalisten im Jahr 1983: „Wir haben alle ziemlich versagt.”

29. Oktober 1943, Lanke, nordwestlich von Berlin

Der Waldhof am Bogensee, ehemaliger Landsitz von
Joseph Goebbels.

Joseph Goebbels lässt sich von nichts und niemandem umstimmen. Er notiert in sein Tagebuch: „Dorsay ist jetzt zum Tode verurteilt worden. Viele Berliner Schauspieler setzen sich für ihn ein; aber ich lasse mich dadurch nicht beirren. Die Künstler haben nicht Schimpf- und Defätismusfreiheit im Kriege. Auch sie müssen sich den allgemeinen Gesetzen der Ordnung und der nationalen Disziplin einfügen; wenn sie das nicht wollen, verlieren sie wie jeder andere Bürger den Kopf.” Die Gnadengesuche werden abgelehnt. Damit ist die Sache für den Propagandaminister erledigt. Er hat jetzt auch keine Zeit mehr, sich weiter darüber zu ärgern, wer sich alles bei ihm für Robert Dorsays Begnadigung eingesetzt hat. Schließlich ist heute sein 46. Geburtstag. Seine Familie überrascht ihn in seinem Landhaus mit einem Fest, am Abend wird es eine kleine Gesellschaft geben.

29. Oktober 1943, Berlin-Plötzensee

Die Benachrichtigung der Vollstreckung des Todesurteils, die Louise von der Wehrmachtkommandatur Berlin erhalten hat, hier in einer Abschrift aus den 1950er Jahren.

Am Morgen des 29. Oktober wird Robert aus Tegel in ein anderes Gefängnis im Berliner Stadtteil Plötzensee gebracht. Er kommt in eine Todeszelle. An Händen und Füßen ist er gefesselt. Sein Anwalt kommt, Robert diktiert ihm sein Testament, all sein Besitz soll an Louise gehen. Am Abend, kurz vor 17 Uhr, wird er von zwei Wachmännern abgeholt. Sie führen ihn über den Gefängnishof zum Hinrichtungsschuppen. Im Vorraum wird nochmal seine Identität festgestellt und das Urteil verlesen. Um 17 Uhr wird Robert mit dem Fallbeil getötet. Louise wird am nächsten Tag über die Vollstreckung des Urteils informiert. „Todesanzeigen oder Nachrufe in Zeitungen, Zeitschriften und dergleichen sind verboten“, ist auf der knappen Benachrichtigung zu lesen.

1. November 1943

Zeitungsmeldung über Roberts Hinrichtung in der Wiener Kronen-Zeitung vom 1. November 1943.

An den Berliner Litfasssäulen hängen große, rote Plakate. In dicken Buchstaben steht darauf: „Robert Dorsay hingerichtet wegen Wehrkraftzersetzung”. Roberts Schauspielkollege Willy Witte sieht das Plakat auf der Anschlagsäule vor dem Admiralspalast. Er erinnert sich viele Jahre später noch gut daran, wie betroffen er und seine Kolleg:innen in dem Moment waren, als sie es entdecken. Das Regime will sicherstellen, dass Roberts Kolleg:innen in der Theater- und Filmbranche auch mitkriegen, was passiert ist. Das Todesurteil soll eine klare Botschaft senden: Kritik am Regime wird nicht geduldet. Niemand wird geschont, auch keine Filmstars und Publikumslieblinge. Jeder ist ersetzbar. Verschiedene Zeitungen im In- und Ausland melden ebenfalls Roberts Hinrichtung.

Mitte November

Im November 1943 treffen heftige Angriffe der Royal Air Force Berlin. Bei einem davon wird das Schloss Charlottenburg zerstört.

Nach Roberts Tod wird sein Name aus dem Vorspann aller Filme entfernt, in denen er mitgespielt hat. Die Kurzfilme mit ihm werden aus dem Verleih genommen. Nichts soll mehr an ihn erinnern. Ein paar Wochen nach Roberts Tod wird Louise von zwei Männern in zivil aufgesucht, die sie dazu befragen, warum sie denn Trauerkleidung trägt? Sie wisse doch wohl, dass das verboten ist! Louise antwortet mit einer Gegenfrage: Ob es ihr auch verboten sei, für ihren Vater, der nur wenige Tage nach Robert eines natürlichen Todes gestorben ist, Trauerkleidung zu tragen? Die Männer ziehen wieder ab.

Juli 1945

Louises Antrag auf Entschädigung vom 8. August 1953.

Die letzten Kriegsjahre waren beruflich schwer für Louise: Weil ihre Bühnenstücke ganz darauf ausgerichtet waren, dass Robert und sie gemeinsam aufführten, und auch weil viele es wohl nicht wagten, die Witwe eines Mannes zu engagieren, der wegen Wehrkraftzersetzung zum Tode verurteilt worden war. Als das Kriegsende da ist, zieht Louise wieder in ihre Heimatstadt Hamburg. Nur wenige Wochen später wendet sie sich dort an das Amt für Wiedergutmachung. Louise beantragt unter anderem die Erstattung der Rechtsanwaltskosten für Roberts Verteidiger, erhält aber zunächst nur eine Haftentschädigung von 525 DM für 7 Monate Haft. Da unklar ist, ob Roberts Mutter ebenfalls erbberechtigt ist, bekommt sie erst mal nur die Hälfte. Im Sommer 1948 heiratet Louise ein zweites Mal, den Arzt Dr. Klaus-Peter Pohl. 1954 kommt Tochter Susanne zur Welt. Louise kehrt nicht mehr in ihren Beruf als Schauspielerin zurück.

September 1954

Ablehnungsbescheid zu Louises Antrag auf Entschädigung wegen Schadens im beruflichen Fortkommen.

Mitte der 1950er Jahre arbeitet Louise als Synchronsprecherin in Hamburg. Das Thema Wiedergutmachung ist für sie noch aktuell: Sie möchte eine Entschädigung für die Verdienstausfälle, die sie durch Roberts Tod erlitt. Sie gibt gegenüber dem Wiedergutmachungsamt an, dass sie keine beruflichen Engagements mehr wahrnehmen konnte, da sie sich in einer „erschütterten seelischen Verfassung” befand. Im September 1954 wird ihr Antrag auf Entschädigung für den Schaden am beruflichen und wirtschaftlichen Fortkommen abgelehnt. Die Begründung lautet, dass Robert NSDAP-Mitglied war. Parteimitglieder wurden definiert als Personen, die dem NS-Regime „Vorschub geleistet” haben, und waren per Gesetz nicht berechtigt, eine Entschädigung zu erhalten. Louise ist laut der Stellungnahme ihres Anwalts „erschüttert” als sie davon hört, dass Robert im Jahr 1932 für kurze Zeit Parteimitglied gewesen sein sollte – doch dem Wiedergutmachungsamt lag eine Mitgliedskarte vor, die als Beweis diente. Louise glaubt hingegen, dass etwas mit den Mitgliederlisten nicht stimmt. Es gibt auch eine Ungereimtheit: Der Mitgliedskarte war zu entnehmen, dass Robert zum Zeitpunkt des Parteieintritts in Würzburg wohnte. Jedoch war er gar nicht in Würzburg, sondern in Nürnberg gemeldet, so belegt es ihr Anwalt dem Wiedergutmachungsamt mit einem Auszug aus dem Melderegister. Louise reicht Klage ein – doch ohne Erfolg: Die Entscheidung bleibt bestehen.

Mai 1957

Bewilligungsbescheid zu Louises Antrag auf Entschädigung, Mai 1957.

Zwei Jahre später, im Mai 1957, wendet sich das Blatt im Wiedergutmachungsverfahren, als es um die Entschädigung für den Schaden an Leben geht. In diesem Fall wird die Parteimitgliedschaft nicht als Ausschlusskriterium gewertet: „Die Tatsache, dass der Verstorbene (…) der NSDAP angehört hat, schließt einen Entschädigungsanspruch nicht aus, weil der Verstorbene den Nationalsozialismus unter Einsatz seines Lebens bekämpft hat und deswegen zum Tode verurteilt worden ist.” Louise wird eine Hinterbliebenenrente gewährt, jedoch nur bis zum Zeitpunkt ihrer Wiederverheiratung: Sie erhält eine Kapitalentschädigung über 3.363,74 DM.

1960er bis 80er Jahre

Straße mit Ladengeschäften, im Hintergrund
das Unilever-Hochhaus, Hamburg 1963.

Bis 1966 führt Louise ein Damenmodegeschäft in Hamburg – dann wandern Louise, ihr Mann Klaus und Tochter Susanne auf die spanische Insel Gran Canaria aus. 1982 zieht Louise, anscheinend alleine, nach Guatemala. Dort stirbt sie am 23. Mai 1988 im Alter von 75 Jahren.

2. Februar 2017

Stolperstein für Robert Stampa (Dorsay).

Zum Gedenken an Robert und sein Schicksal wird vor seinem Geburtshaus in der Wulwesstraße 15 in Bremen-Mitte ein Stolperstein verlegt. Anwesend ist auch Robert Dorsays Großneffe Volkrat Stampa, der im Jahr 2016 ein Buch über Robert geschrieben hat.

Autorin: Lena Knops

Hinweis:
Trotz großer Recherchebemühungen ist es uns nicht gelungen, für einige der verwendeten Bilder Urheber:innen bzw. Rechteinhaber:innen ausfindig zu machen. Sollten Sie Rechte an einem der verwendeten Bilder innehaben, melden Sie sich bitte bei uns unter info@nsberatung.de.

WEITERE FÄLLE

Willi
Heckmann

Isa
Vermehren

Ernst
Stojaspal

Alexandra
Povòrina

Irmgard
Keun

QUELLEN

Die Tagebücher von Joseph Goebbels, hg. Elke Fröhlich, München 1993, online verfügbar: open.ifz-muenchen.de

Staatsarchiv Hamburg, Bestand 351-11 Amt für Wiedergutmachung, Einzelfallakte 38145: Pohl, Louise Anna Maria (verw. Stampa-Dorsay).

ONLINEQUELLEN

Zum Leben Robert Dorsays:
stolpersteine-bremen.de

Filmografie Robert Dorsay:
filmportal.de

Zum Film im Nationalsozialismus:
filmportal.de/

Zur Verfolgung jüdischer Filmschaffender:
dw.com

SEKUNDÄRLITERATUR

Glaser, Hermann, Kleine Kulturgeschichte Deutschlands im 20. Jahrhundert, München 2002.

Handbuch des deutschsprachigen Exiltheaters 1933 – 1945, hg. Frithjof Trapp u. a., 2 Bände, München 1999.

Herzog, Rudolph, Heil Hitler, das Schwein ist tot! Lachen unter Hitler – Komik und Humor im Dritten Reich, Köln 2018.

Hilmes, Oliver, Schattenzeit. Deutschland 1943: Alltag und Abgründe, München 2023.

Hirt, Alexander, „Die Heimat reicht der Front die Hand.” Kulturelle Truppenbetreuung im Zweiten Weltkrieg 1939-1945. Ein deutsch-englischer Vergleich. Diss. Göttingen 2006, online verfügbar: ediss.uni-goettingen.de

Kopp, Roland, Vorgeschichte und Durchführung des Kriegsgerichtsverfahrens gegen Robert Dorsay im Jahr 1943, Göttingen 2019.

Liebe, Ulrich, Verehrt, verfolgt, vergessen: Schauspieler als Naziopfer, Berlin 1992.

Niven, William John, Hitler and Film. The Führers Hidden Passion, New Haven/London 2018.

Stampa, Volkrat, Robert Dorsay – Es ging um sein Leben, Anhang: Das Kriegsgerichtsverfahren gegen Robert Dorsay im Jahr 1943, Autor Dr. Roland Kopp, Bremen 2. Auflage 2019.

Völker, Klaus, Kabarett der Komiker. Berlin 1924 bis 1950, München 2010.

BILDQUELLEN

Admiralspalast_2

Architekturmuseum der TU Berlin, Inv. Nr. TBS 017,16. Gemeinfrei.

Berlin Luftangriffe 1943 Schloss Charlottenburg

Güll-PBZ, Berlin, Zerstörtes Schloss Charlottenburg, November 1943, Bundesarchiv, Bild 146-1980-121-13, CC BY-SA 3.0 DE, online verfügbar:
commons.wikimedia.org.

Bremen_Bismarck-Denkmal_1910

Foto: Hermann Kippenberg, Bremen, Bismarck-Denkmal, Enthüllung am 09.07.1910, Staatsarchiv Bremen 10.B-Kartei-2342_001.

Dora Dorsay, 1919

Franz Löwy (Fotograf, Verleger), Dora Dorsay (Pseudonym), verehel. Stampa, geb. Weiss, Sängerin, 1919, Wien Museum Inv.-Nr. 57309/37, CC0 (sammlung.wienmuseum.at).

Dora und Paul in “Die Beichte”

Dora Dorsay und Paul Stampa in „Die Beichte“, in: Bühne und Welt. Zeitschrift für Theaterwesen, Literatur und Musik, 1902, public domain.

Feldpostannahme

Schwahn, Cottbus, Fahrbare Feldpostannahme, Mai 1944, Bundesarchiv, Bild 183-J10080A, online verfügbar: commons.wikimedia.org. Lizenz: CC BY-SA 3.0.

Filmproduktion Ufa_2

Deutsche Fotothek / Gremmler, Karl Theodor. Public Domain.

Goebbels_Landhaus

Olaf Tausch/Wikimedia Commons, Landhaus Bogensee, 2008, unverändert, online verfügbar: commons.wikimedia.org. Lizenz: CC BY-SA 3.0.

Goebbels, Loge Kadeko, 1939_1

Berlin: Kabarett der Komiker; Dr. Goebbels im Kabarett der Komiker; in der Loge; Goebbels mit Stab | Fotograf*in: Willy Pragher | Digitalisierung: Landesarchiv Baden-Württemberg | Datenpartner: Landesarchiv Baden-Württemberg | Lizenz: www.deutsche-digitale-bibliothek.de

Goebbels schreibt

Autor:in unbekannt, Offizieller Besuch des deutschen Propagandaministers Joseph Goebbels in Polen 1934, Polish State Archives, online verfügbar:
www.szukajwarchiwach.gov.pl. Public domain.

Goebbels und Demandowsky

Autor:in unbekannt, Berlin, Ufa-Palast, Veranstaltung, 19.01.1938, Bundesarchiv, Bild 183-1983-1014-501, online verfügbar: commons.wikimedia.org. Lizenz: CC BY-SA 3.0 DE.

Hamburg_1963

Willy Pragher, Hamburg: Straße mit Unilever-Hochhaus im Hintergrund, Landesarchiv Baden-Württemberg, Staatsarchiv Freiburg W 134 Nr. 069443a, online verfügbar:
landesarchiv-bw.de. Lizenz: CC BY 4.0.

Hans Albers_1922

Alexander Binder, Porträt Hans Albers, 1922. Gemeinfrei.

Hitler-Karikatur_Falträtsel

Alf van Beem/wikimedia commons, Where is the fifth pig, online verfügbar:
commons.wikimedia.org. Public Domain.

Hitler und Goebbels bei der UFA

Autor:in unbekannt, Besuch von Hitler und Goebbels bei der UFA, 1935, Bundesarchiv, Bild 183-1990-1002-500, online verfügbar: commons.wikimedia.org. Lizenz: CC BY-SA 3.0 DE.

Kadeko_Zuschauerraum_2

Architekturmuseum der TU Berlin, Inv. Nr. TBS 023,12 /
doi.org

KdF_Reichstheaterzug_1

Autor:in unbekannt, Lissa, Ankunft des Reichstheaterzuges, 1939, Bundesarchiv, Bild 146-2006-0195, online verfügbar: commons.wikimedia.org. Lizenz: CC BY-SA 3.0.

KdF_Reichstheaterzug_2

Autor:in unbekannt, KdF-Theaterzug, 1933, Bundesarchiv, Bild 146-1974-062-16, online verfügbar:
commons.wikimedia.org. Lizenz: CC BY-SA 3.0.

KDF Soldaten an der Frontbühne

picture alliance/Fotoarchiv für Zeitgeschichte/Archiv | Fotoarchiv für Zeitgeschichte.

KdF_Theatergruppe

Carl Weinrother, Jüterbog, Theatergruppe der KdF-Bühne, 1939, Bundesarchiv, B 145 Bild-P050068, online verfügbar: commons.wikimedia.org. Lizenz: CC BY-SA 3.0.

Keitel und Goebbels im Ufa-Palast

Autor:in unbekannt, Publikum im Ufa-Palast in Berlin während der Premiere des Films „Feldzug in Polen“, 1940, Polish State Archives, online verfügbar: www.szukajwarchiwach.gov.pl. Public domain.

Komische Oper_1

Architekturmuseum der TU Berlin, Inv. Nr. TBS 500,061. Gemeinfrei.

Köln in Trümmern

WDR Digit/hibächt

Louise Mentges in Ein Mädchen geht an Land 1938

„Ein Mädchen geht an Land“, UFA 1938, © Friedrich-Wilhelm-Murnau-Stiftung.

Massen vor der Reichskanzlei_1940

Adolf Hitlers Ankunft in Berlin, 06.07.1940, Narodowe Archiwum Cyfrowe, Reference code 3/2/0/-/12172. Public domain.

Mitgliedsbuch_Reichstheaterkammer

Lupus in Saxonia/Wikimedia Commons, Mitgliedsbuch der Reichstheaterkammer, undatiert, unverändert, online verfügbar: commons.wikimedia.org. Lizenz: CC BY 4.0.

NSDAP_Wahlpropaganda_1932

Autor:in unbekannt, Mecklenburg, Wahlpropaganda der NSDAP, 21.06.1932, Bundesarchiv, Bild 146-1978-096-03, online verfügbar:
commons.wikimedia.org. Lizenz: CC BY-SA 3.0 DE.

Paul Stampa, undatiert

Paul Stampa, undatiert. Public domain.

Paul von Hase

Autor:in unbekannt, Paul von Hase, Januar 1941, Bundesarchiv, Bild 183-B00277, online verfügbar:
commons.wikimedia.org. Lizenz: CC BY-SA 3.0 DE.

Plakat Frauen sind doch bessere Diplomaten

© Deutsches Historisches Museum, Berlin. Inv.-Nr.: P 90/361.

Plakat SA Mann Brand

© Deutsches Historisches Museum, Berlin. Inv.-Nr.: P 94/3059.

Porträt Robert Dorsay

Porträt Robert Dorsay, um 1937. Hinweis: Trotz großer Recherchebemühungen ist es uns nicht gelungen, für das Bild Urheber:inen bzw. Rechteinhaber:innen ausfindig zu machen. Sollten Sie Rechte an dem verwendeten Bilder innehaben, melden Sie sich bitte bei uns unter info@nsberatung.de.

Reichskriegsgericht Saal

Picture alliance / SZ Photo | Scherl, Reichskriegsgericht in Berlin, 1937.

Stolperstein Robert Dorsay

© Privat/Michael Berthold.

Walter Gross

Willy Pragher, Berlin: Kabarett der Komiker, Walter Gross, Landesarchiv Baden-Württemberg, Staatsarchiv Freiburg W 134.

Wehrmacht Fuhrpark 1940er

Autor:in unbekannt, Fuhrpark, 1940er Jahre, WDRdigit/rolf1, online verfügbar: digit.wdr.de

Wehrmachtssoldaten im Kino_1

Deutsche Fotothek / Gremmler, Karl Theodor. Public Domain.

WG_Anklageverfügung und Haftbefehl_1

Abschrift Gericht der Wehrmachtkommandatur Berlin, Anklageverfügung und Haftbefehl, undatiert, Staatsarchiv Hamburg, Bestand 351-11 Amt für Wiedergutmachung, Einzelfallakte 38145: Pohl, Louise Anna Maria (verw. Stampa-Dorsay), Bl. 6.

WG_Anklageverfügung und Haftbefehl_2

Abschrift Gericht der Wehrmachtkommandatur Berlin, Anklageverfügung und Haftbefehl, undatiert, Staatsarchiv Hamburg, Bestand 351-11 Amt für Wiedergutmachung, Einzelfallakte 38145: Pohl, Louise Anna Maria (verw. Stampa-Dorsay), Bl. 7.

WG_Antrag auf Entschädigung_1

Amt für Wiedergutmachung, Antrag (Mantelblatt), 08.08.1953, Staatsarchiv Hamburg, Bestand 351-11 Amt für Wiedergutmachung, Einzelfallakte 38145: Pohl, Louise Anna Maria (verw. Stampa-Dorsay), o. Bl.

WG_Antrag auf Entschädigung_2

Amt für Wiedergutmachung, Antrag (Mantelblatt), 08.08.1953, Staatsarchiv Hamburg, Bestand 351-11 Amt für Wiedergutmachung, Einzelfallakte 38145: Pohl, Louise Anna Maria (verw. Stampa-Dorsay), o. Bl.

WG_Bescheid_Ablehnung

Amt für Wiedergutmachung, Bescheid, undatiert, Staatsarchiv Hamburg, Bestand 351-11 Amt für Wiedergutmachung, Einzelfallakte 38145: Pohl, Louise Anna Maria (verw. Stampa-Dorsay), Bl. 188.

WG_Bescheid_Bewilligung_1

Amt für Wiedergutmachung, Bescheid, 15.05.1957, Staatsarchiv Hamburg, Bestand 351-11 Amt für Wiedergutmachung, Einzelfallakte 38145: Pohl, Louise Anna Maria (verw. Stampa-Dorsay), Bl. 29.

WG_Bescheid_Bewilligung_2

Amt für Wiedergutmachung, Bescheid, 15.05.1957, Staatsarchiv Hamburg, Bestand 351-11 Amt für Wiedergutmachung, Einzelfallakte 38145: Pohl, Louise Anna Maria (verw. Stampa-Dorsay), Bl. 30.

WG_Brief Fanderl

Abschrift Brief W. Fanderl an Louise Dorsay, 02.02.1954, Staatsarchiv Hamburg, Bestand 351-11 Amt für Wiedergutmachung, Einzelfallakte 38145: Pohl, Louise Anna Maria (verw. Stampa-Dorsay), Anlage Bl. 31.

WG_Vollstreckung Todesurteil

Abschrift Gericht der Wehrmachtkommandatur Berlin an Louise Stampa-Dorsay, undatiert, Staatsarchiv Hamburg, Bestand 351-11 Amt für Wiedergutmachung, Einzelfallakte 38145: Pohl, Louise Anna Maria (verw. Stampa-Dorsay), Bl. 5.

WUG_Anstaltsbäckerei-Backöfen

Autor:in unbekannt, Wehrmachtsuntersuchungsgefängnis, Anstaltsbäckerei-Backöfen, Berlin 1930er, © Justizvollzugsanstalt Tegel.

WUG_Harald Poelchau

Autor:in unbekannt, Harald Poelchau, Berlin 1930er, © Justizvollzugsanstalt Tegel.

Zeitungsanzeige_Ein Mädel vom Ballett

Aachener Anzeiger/Politisches Tageblatt, 59 (5.2.1937) 30, zeit.punktNRW, online verfügbar: zeitpunkt.nrw. Gemeinfrei.

Zeitungsanzeige_Robert und Bertram

Die Heimat am Mittag. Hattinger Zeitung 91 (7.7.1939) 157, zeit.punktNRW, online verfügbar:
zeitpunkt.nrw. Gemeinfrei.

Zeitungsmeldung_Hinrichtung

Wiener Kronen-Zeitung vom 01.11.1943, S. 3, gemeinfrei.

Zerstörtes Ufa-Plakat

Autor:in unbekannt, Luftangriff auf Kiel am 22.05.1944, Stadtarchiv Kiel, online verfügbar: commons.wikimedia.org. Lizenz: Lizenz: CC BY-SA 3.0 DE.

ZUSÄTZLICH VERWENDETES QUELLENMATERIAL AUF UNSEREN SOCIAL MEDIA KANÄLEN

Dresden, Straßenszene, Beflaggung 1937

© SLUB / Deutsche Fotothek / Möbius, Walter, unverändert, online verfügbar: deutschefotothek.

Filmproduktion Ufa_1

Deutsche Fotothek / Gremmler, Karl Theodor. Public Domain.

Filmproduktion Ufa_2

Deutsche Fotothek / Gremmler, Karl Theodor. Public Domain.

Filmproduktion Ufa_4

Deutsche Fotothek / Gremmler, Karl Theodor. Public Domain.

Goebbels 1

Autor:in unbekannt, Reichspropagandaminister während einer Rede. Hinter ihm ist der Berliner Kommissar Julius Lippert zu sehen, 1934, Polish State Archives, online verfügbar: szukajwarchiwach.Public domain.

Goebbels 2

Autor:in unbekannt, Reichspropagandaminister Joseph Goebbels spricht zu den im Lustgarten versammelten Teilnehmern des Festakts, 1933, Polish State Archives, online verfügbar: szukajwarchiwach.gov.pl.Public domain.

Hitlergruß

Autor:in unbekannt,Tag der Volksgemeinschaft in Berlijn, 1937, Nationaal Archief Nederland, online verfügbar: nationaalarchief.Public domain.

Hitlerporträt_Zimmer_2

Autor:in unbekannt, Erholungsheim für deutsche Mütter mit Kindern, undatiert, Polish State Archives, online verfügbar:
szukajwarchiwach.Public domain.

Kadeko_lachendes Publikum_1

Kabarett der Komiker; Lachendes Publikum; von oben | Fotograf*in: Willy Pragher | Digitalisierung: Landesarchiv Baden-Württemberg | Datenpartner: Landesarchiv Baden-Württemberg | Lizenz:creativecommons.| URL: deutsche-digitale-bibliothek.

Kadeko_2

Berlin: Kabarett der Komiker; Robert Dorsay als Graf von Laubackenheim | Fotograf*in: Willy Pragher | Digitalisierung: Landesarchiv Baden-Württemberg | Datenpartner: Landesarchiv Baden-Württemberg | Lizenz:
creativecommons.org.| URL:
deutsche-digitale-bibliothek.de.

Kadeko_3

Berlin: Kabarett der Komiker; Robert Dorsay als Graf von Laubackenheim | Fotograf*in: Willy Pragher | Digitalisierung: Landesarchiv Baden-Württemberg | Datenpartner: Landesarchiv Baden-Württemberg | Lizenz: ullstein.de.| URL: deutsche-digitale-bibliothek.de.

Kadeko_Saison Abschiedsfest.jpg

Berlin: Leon; Saison Abschiedsfest; Gruppen mit: Igelhoff, Schlüter, Gross, Falkenberg, Dorsay, Schaeffers, Bootz, Lind, Brosig, Karter, Sais, Mitlis, Pigel, Kroll, Heimsoth, Zalden, u.a. | Fotograf*in: Willy Pragher | Digitalisierung: Landesarchiv Baden-Württemberg | Datenpartner: Landesarchiv Baden-Württemberg | Lizenz: ullstein.de.| URL: deutsche-digitale-bibliothek.de.

Kadeko_4

Berlin: Kabarett der Komiker; Robert Dorsay als Graf von Laubackenheim | Fotograf*in: Willy Pragher | Digitalisierung: Landesarchiv Baden-Württemberg | Datenpartner: Landesarchiv Baden-Württemberg | Lizenz: creativecommons.org.| URL: deutsche-digitale-bibliothek.d.

Kadeko_6

Berlin: Kabarett der Komiker; Charlott Daubert, Robert Dorsay, Marianne Stanior; tanzen | Fotograf*in: Willy Pragher | Digitalisierung: Landesarchiv Baden-Württemberg | Datenpartner: Landesarchiv Baden-Württemberg | Lizenz:

creativecommons.org.| URL: deutsche-digitale-bibliothek.de.

Kadeko_9

Berlin: Kabarett der Komiker; Robert Dorsay und Tatjana Sais in 10 Mädchen | Fotograf*in: Willy Pragher | Digitalisierung: Landesarchiv Baden-Württemberg | Datenpartner: Landesarchiv Baden-Württemberg | Lizenz: creativecommons.org.| URL: deutsche-digitale-bibliothek.de.

Robert Dorsay Die Fledermaus Still 1

„Die Fledermaus“ 1937, mit freundlicher Genehmigung von Beta Film GmbH.

Robert Dorsay Die Fledermaus Still 3

„Die Fledermaus“ 1937, mit freundlicher Genehmigung von Beta Film GmbH.

Robert Dorsay Die Fledermaus Still 5

„Die Fledermaus“ 1937, mit freundlicher Genehmigung von Beta Film GmbH.

Soldatenpublikum

Willy Pragher, Berlin: Schloss Güterfelde, Soldatenpublikum mit Stabschef Lutze und Kübler, Landesarchiv Baden-Württemberg, Staatsarchiv Freiburg W 134 Nr. 017080, online verfügbar: landesarchiv-bw.de.Lizenz: CC BY-SA 4.0.

Ufa-Palast Hamburg

© Deutsches Historisches Museum, Berlin, Inv.-Nr.: BA 97/15709.

Wehrmachtssoldaten im Kino_3

Deutsche Fotothek / Gremmler, Karl Theodor. Public Domain.

Wintergarten_4

Wintergarten: Kurt Seifert und Robert Dorsay; (Beine breit – Fäuste) | Fotograf*in: Willy Pragher | Digitalisierung: Landesarchiv Baden-Württemberg | Datenpartner: Landesarchiv Baden-Württemberg | Lizenz:creativecommons.org.| URL: deutsche-digitale-bibliothek.de.