LUDWIG BAUMANN ÜBERLEBT
Ludwig Baumann ist 19, als er zur Kriegsmarine einberufen wird. Ausgerechnet ein Propagandafilm der Wochenschau, in dem das Regime über die Erfolge der Wehrmacht in Russland tönt, lässt ihn erkennen, dass er sich an diesem Verbrechen nicht beteiligen will. Er desertiert und wird dafür zum Tode verurteilt. 10 Monate lang sitzt er in der Todeszelle, ohne zu wissen, dass er längst begnadigt ist. Die Nazis schicken den “Begnadigten” in die Hölle: KZ, Wehrmachtsgefängnis, Strafbataillon an der Ostfront. Entgegen aller Wahrscheinlichkeit überlebt er all das. Noch Jahrzehnte nach Kriegsende wird der schwer Traumatisierte ein “Feigling” genannt. Dann findet er die Kraft, für den Frieden, die Aufarbeitung der NS-Verbrechen und besonders die Rehabilitation der Opfer der NS-Militärjustiz zu kämpfen. Seinen Kampf setzt er unermüdlich bis zu seinem Lebensende fort.