1945

MARIA GÜNZL BEFREIT

Porträt Maria Günzl, ca. 1953.

“Als Nummern standen bereit / 18.000 Frauen / im blaugrau gestreiften Kleid, / zum Zählappell in Ravensbrück.” Eindrücklich beschreibt Maria Günzl in Gedichten ihre Erfahrungen als NS-Verfolgte. Als sudetendeutsche Sozialdemokratin wird die 42-jährige Maria nach dem Einmarsch der Nazis in ihre Heimat in der Tschechoslowakei ins KZ Ravensbrück verschleppt. Drei Jahre lang wird sie dort festgehalten. Aber Maria lässt sich nicht einschüchtern und ist nach ihrer Entlassung im Widerstand aktiv – und wird deshalb 1944 erneut verhaftet und zum Tode verurteilt. Nur das Vorrücken der Sowjetischen Armee verhindert ihre Hinrichtung am letzten Kriegstag.

Vorschau

23. März 1896

Marias Eltern Anna und Anton Franke.

Am 23. März 1896 wird Maria Franke in Zwodau bei Falkenau an der Eger (dem heutigen Sokolov) geboren. Zwodau befindet sich im Gebiet Böhmen und gehört 1896 zur Monarchie Österreich-Ungarn, das zu dieser Zeit von Kaiser Franz Joseph I. regiert wird. In der Region leben neben Tschechinnen und Tschechen auch viele Deutsche, die auch als “Sudetendeutsche” bezeichnet werden. Maria ist das älteste von acht Kindern. Von klein auf wird sie von den Werten ihrer sozialdemokratischen Eltern geprägt und im Geist der Arbeiter- und Frauenbewegung erzogen.


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“Sudetendeutsche”

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Hellrot eingezeichnete deutsche Sprachgebiete in Österreich-Ungarn, 1911. Maria lebt zu dieser Zeit nahe Eger in Graslitz, im Nordwesten von Österreich-Ungarn.

Die Sudeten sind eigentlich ein Gebirgszug, nach dem die in dem Gebiet lebenden Deutschen benannt wurden. Das “Sudetengebiet” oder die “Sudetenländer” umfassen dabei die Gesamtheit der Länder Böhmen, Mähren und Schlesien, die bis 1918 zum Großteil zu Österreich-Ungarn gehörten. Die Bezeichnung der dort ansässigen Deutschen als “Sudetendeutsche” ist jedoch nicht historisch oder ethnisch begründet und stellt auch keine politisch neutrale Bezeichnung dar: Stattdessen handelt es sich um einen Begriff, der zu Beginn des 20. Jahrhunderts als politischer Kampfbegriff erfunden wurde und nach der Gründung der Tschechoslowakei 1918 vermehrt zum Einsatz kam. Dort wurde die Bezeichnung von der großdeutschen völkischen Bewegung genutzt, um die “Sudetendeutschen” als “Glied des deutschen Gesamtvolkes” zu propagieren.

“Sudetendeutsche” wurden dabei als eine vermeintliche ethnische und politische Einheit der gesamten deutschsprachigen Bevölkerung des Gebietes verstanden – diese mit dem Begriff beschworene kollektive Identität war jedoch keineswegs gegeben. Vielmehr war die deutschsprachige Bevölkerung in dem Gebiet in ihren politischen Ansichten durchaus divers: So gab es zwar viele, die nach der Auflösung Österreich-Ungarns ihren Anschluss an die neu gegründete Tschechoslowakei ablehnten, andere wiederum stimmten der Integration der Gebiete in die Tschechoslowakei jedoch zu. Das Selbstverständnis vieler der im Sudetengebiet ansässigen Deutschen als vermeintliches “Glied eines deutschen Gesamtvolkes” führte später zu einer hohen Anschlussfähigkeit an die nationalsozialistischen Parolen Adolf Hitlers.

1902-1910

Auszug aus dem Reichsvolksschulgesetz vom 14. Mai 1869.

Maria besucht fünf Jahre lang die Volksschule und anschließend für drei Jahre die Mittelschule, die sogenannte “Bürgerschule” in Karlsbad. Diese bietet eine “über das Lernziel der allgemeinen Volksschule hinausreichende Bildung” an. Für Mädchen gilt jedoch ein anderer Lehrplan als für Jungen: Maria erlernt zusätzlich Handarbeiten und wird von den Jungen getrennt unterrichtet.

April 1910

Titelseite der Zeitschrift “Der Jugendliche Arbeiter”, 1911.

Kaum ist sie mit der Schule fertig, wird Maria mit 14 Jahren Mitglied im Verband Jugendlicher Arbeiter Österreichs, der politischen Jugendorganisation der Sozialdemokrat:innen. Dort gehört sie der Ortsgruppe Janessen bei Karlsbad an. Ihre Mitgliedschaft ist beachtlich: Ein Jahr zuvor hatte der Verband auf seinem Verbandstag noch verkündet, die Aufnahme von Frauen abzulehnen. Die Ortsgruppe Janessen setzt sich die Bildung junger Menschen zum Ziel – ihre gemeinsame Losung: “Bildung macht frei, Wissen ist Macht!” Ein Jahr später wird Maria die erste weibliche Rednerin des Verbands in Westböhmen.

1. Mai 1911

Graslitz, 1905.

Als Marias Mutter Anna in Graslitz eine der ersten selbständigen sozialdemokratischen Frauengruppen gründet, begleitet die 15-jährige Maria sie dorthin und wird zur Schriftführerin gewählt. So wird sie Teil der Frauenbewegung. Neben ihrem politischen Engagement arbeitet Maria in einer Stickereifabrik in Graslitz. Als sie am 1. Mai den Tag der Arbeiterbewegung feiert, kündigt der Fabrikdirektor ihr am darauffolgenden Tag. Viele Arbeitgeber reagieren mit Aussperrungen und Entlassungen auf die Teilnahme ihrer Arbeiter:innen an den Demonstrationen des 1. Mai und ihres damit verbundenen Engagements für ihre Rechte als Arbeiter:innen. Maria bekommt einen Stempel in ihr Arbeitsbuch – daraufhin will sie niemand mehr einstellen.

1912

Erste Mädelkonferenz in Karlsbad, 1912.

Auf der ersten “Mädelkonferenz” in Karlsbad (tschechisch: Karlovy Vary) 1912 ist Maria Hauptrednerin und wird in die Kreisleitung des Verbands Jugendlicher Arbeiter Österreichs gewählt, in welchem sie seit zwei Jahren Mitglied ist. Neben der Frauenarbeit betreut sie in Graslitz auch die Kinderfreundebewegung. Diese bietet Betreuungs-, Sport- und Ferienangebote für Arbeiter:innen-Kinder an.

Die sudetendeutsche Sozialdemokratie

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Josef Seliger, erster Vorsitzender der DSAP.

Viele Arbeiter:innenfamilien wohnten Ende des 19. und zu Beginn des 20. Jahrhunderts auf engstem Raum zusammen. Unfall-, Invaliden- und Krankenversicherungen gab es so gut wie keine und die wöchentlichen Arbeitszeiten betrugen oftmals mehr als 60 Stunden. In dieser prekären Situation erstarkte in den 1860er und 70er Jahren die sudetendeutsche Sozialdemokratie. Als “sudetendeutsch” bezeichneten sich Mitglieder der im Gebiet der späteren Tschechoslowakei lebenden deutschen Volksgruppe. Die sudetendeutschen Sozialdemokrat:innen boten den Arbeiter:innen Unterstützung und setzten sich für eine Verbesserung ihrer Situation ein. Ihre Bemühungen hörten jedoch nicht beim Einsatz für bessere Arbeitsbedingungen auf: Auch andere Bereiche ihres Lebens versuchten sie zu stärken und zu fördern. Dafür boten sie in eigens gegründeten Konsumgenossenschaften preiswerte Produkte für Menschen mit niedrigem Einkommen an und gründeten Kultur- und Freizeitorganisationen, z. B. Turn- und Gesangsvereine. Aber auch die Frauenarbeit und die Kinderfreundebewegung bildeten einen wichtigen Teil der Bewegung. Letztere bot Betreuungs-, Sport- und Ferienangebote für Arbeiter:innen-Kinder an, die sonst nur wenige Möglichkeiten der Freizeitgestaltung hatten. Viele Arbeiter:innen wurden somit regelrecht in die sudetendeutsche Sozialdemokratie “hineingeboren”: Beginnend als Mitglied bei den Kinderfreunden traten sie später in die sozialistische Jugend, die Gewerkschaft, den Arbeitersport und in die Deutsche Sozialdemokratische Arbeiterpartei (kurz: DSAP) ein.


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Februar 1913

Die junge Maria.

Maria hat Glück. Durch ihre Kontakte findet sie Arbeit in einer sozialdemokratischen Konsumgenossenschaft. Dort packt sie Lebensmittel ein, die unter den Arbeitslosen verteilt werden. Schnell steigt sie zur Leiterin einer großen Verteilungsstelle auf.

26. September 1918

Maria und Josef.

Am 26. September 1918 heiratet die 22-jährige Maria den aktiven Sozialdemokraten Josef Günzl. Gemeinsam nehmen sie Anita, die Tochter von Marias Bruder, als Pflegekind auf. Anitas Mutter war zuvor verstorben. Nur einen Monat später wird am 28. Oktober die Tschechoslowakische Republik (ČSR) ausgerufen – und die Monarchie Österreich-Ungarn löst sich auf.

Die ersten Jahre der
Tschechoslowakischen Republik

Nach der Niederlage Österreich-Ungarns im Ersten Weltkrieg ergriff die tschechische und slowakische Bevölkerung in Böhmen, Mähren und der Slowakei die Möglichkeit, einen eigenen Staat zu gründen: Am 28. Oktober 1918 wurde die Erste Tschechoslowakische Republik ausgerufen. Ethnisch war die Republik divers: Während rund die Hälfte der Bevölkerung tschechisch war und die Regierungen von tschechischen Parteien dominiert wurden, bestand die andere Hälfte der Bevölkerung aus verschiedenen ethnischen Minderheiten. Die zweitgrößte Gruppe (3,12 Millionen) war deutsch; die dritt- und viertgrößte Gruppe slowakisch (1,91 Millionen) und ungarisch (0,75 Millionen). Auch rund 200.000 Jüdinnen und Juden lebten in der Tschechoslowakischen Republik (ČSR). Schon früh zeichneten sich jedoch politische Instabilitäten ab: So war erstens der Grenzverlauf des neuen Staates bis zu den Friedensverträgen in den Jahren 1919/20 ungeklärt, zweitens nahmen soziale Konflikte und wirtschaftliche Schwierigkeiten zu, und drittens entwickelten sich zunehmend Spannungen zwischen den verschiedenen Ethnien.

Insbesondere politische Vertreter:innen der in der ČSR lebenden deutschen Volksgruppe (“Sudetendeutsche”) äußerten ihre Unzufriedenheit mit der Politik der Republik. Obwohl sie als Bürger:innen zunächst über die gleichen politischen und Bürgerrechte wie die tschechische Bevölkerung verfügten, wurden sie nicht wie die tschechische und slowakische Bevölkerung als Staatsvolk anerkannt. Etliche sahen sich deshalb als benachteiligt. Durch den Ausbruch der Weltwirtschaftskrise waren viele Sudetendeutsche außerdem von Arbeitslosigkeit betroffen. Viele wandten sich aus diesem Grund extrem nationalistischen Gruppen zu, die sich im Verborgenen für eine “Beseitigung der Tschechei” einsetzten. Doch auch die sozialdemokratische DSAP fand großen Zulauf.

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Ausrufung der Unabhängigkeit der Tschechoslowakei, 28. Oktober 1918 in Prag.

1918

Maria in Graslitz.

Nach der Gründung der ČSR engagiert Maria sich nun innerhalb der Deutschen Sozialdemokratischen Arbeiterpartei (DSAP) weiter. Ab 1918 ist sie außerdem als Bezirksvorsitzende des sozialdemokratischen Frauenverbandes Graslitz aktiv. Die Probleme der Frauen sind ihr bekannt: Viele von ihnen leiden unter der hohen und doppelten Arbeitsbelastung im Beruf und in der Familie. In der damaligen patriarchal geprägten Gesellschaft müssen sie den Großteil der Sorgearbeit für die Kinder sowie den Haushalt übernehmen – und nebenbei noch wie ihre Ehemänner, wenn auch zu oftmals geringeren Löhnen, Lohnarbeit leisten. Zeit für sich, etwa für die eigene Bildung, die Verfolgung ihrer persönlichen Interessen oder die Ausübung eines politischen Amts, bleibt dabei kaum.

1920

Erna Haberzettl.

Im selben Jahr, in dem in der ČSR das uneingeschränkte Frauenwahlrecht eingeführt wird, lernt die 24-jährige Maria die fünf Jahre jüngere Erna Haberzettl kennen. Erna arbeitet in einer Wollspinnerei und verfasst kleinere Artikel für den “Volkswille”, das Parteiblatt der DSAP. Schon bald entwickelt sich zwischen den beiden Frauen eine innige Beziehung. Maria beschreibt es später so: “Es war als ob die eine Seele in die andre Seele den Gedanken gehaucht und geschickt hätte. […] Gleich einer grossen Liebe suchten wir uns oft und trafen uns am Weg zueinander.” Die Frauen verbringen ganze Nächte mit Unterhaltungen und ihrem Gedankenaustausch. Die Beziehung der Frauen wird so vertraut, dass Erna sie eines Abends vor dem Einschlafen fragt: “Erscheint Dir nicht Freundschaft wertvoller als Liebe zu sein?”


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1927

Blick von Westen auf Graslitz, vor 1927.

Mit 31 Jahren wird Maria zur Frauensekretärin der DSAP für den Kreis Karlsbad bestellt – auch Erna steigt zur Frauensekretärin der Stadt Trautenau auf. Innerhalb der DSAP – wie auch in anderen Parteien – werden Frauen von den Männern gesondert organisiert. Statt einfach das parteipolitische Amt des Sekretärs mit einer Frau zu besetzen, wird stattdessen ein neues Amt, das Amt der “Frauensekretärin”, eingeführt. So haben Frauen zwar eine anerkannte Vertretung in den Parteien, gleichzeitig sind sie jedoch in einer permanenten “Sonderrolle”. Soziales, Wohlfahrt, Jugendarbeit sowie die Belange der Frauen- und Mädchenbildung werden zu zentralen Inhalten der frauenpolitischen Parteiarbeit.


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1927-1928

Alfred Adler (links), Salzburg 1925.

Auch sonst ist Maria vielseitig interessiert. So besucht sie den Unterricht von Dr. Karl Renner, dem späteren österreichischen Bundeskanzler, in der Schule für Volkswirtschaft. Auch zur Sommerschule meldet sie sich an und lernt beim Arzt, Psychologen und Mitarbeiter von Sigmund Freud, Alfred Adler, Inhalte der Individualpsychologie. Ihr Interesse an diesem Thema ist außergewöhnlich. Vor Beginn der Schulung teilt man ihr mit, dass sie die einzige Teilnehmerin sei, die keinen akademischen Hintergrund habe und Arbeiterin sei. Marias sozialdemokratische Weltanschauung festigt sich in dieser Zeit immer weiter. Das Erlernte behält sie jedoch nicht für sich, sondern gibt es in den von ihr organisierten Schulungen an andere Frauen weiter.

1932-1933

Maria Günzl.

Ab 1932 wird Maria Vorsitzende des genossenschaftlichen Frauenkomitees des Sudetengebietes. Eines ihrer wichtigsten frauenpolitischen Aufgabengebiete ist dabei erneut die Bildungsarbeit, dieses Mal für Funktionärinnen. In dieser Zeit wird sie Mitarbeiterin in der Redaktion des “Volkswille”, für die auch Erna arbeitet. Für den “Volkswille” schreibt Maria Berichte über die Schulen und ihre Arbeit. Auch in der Zeitung “Sozialdemokrat”, dem Organ der DSAP, wird sie wiederholt zitiert. Zur gleichen Zeit übernehmen in Deutschland die Nationalsozialist:innen die Macht. Die Verfolgung von Sozialdemokrat:innen und Kommunist:innen beginnt unmittelbar.

Das Verbot der SPD

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Demonstration der SPD gegen den Faschismus im Berliner Lustgarten, Oktober 1930.

Die SPD ging im Jahr 1875 als Zusammenschluss aus dem Allgemeinen Deutschen Arbeiterverein (ADAV) und der Sozialdemokratischen Arbeiterpartei (SDAP) hervor. Als älteste Partei Deutschlands war sie in der Weimarer Republik, neben der KPD, Milieu- bzw. Klassenpartei der Arbeiterschaft und setzte sich für die Interessen der Arbeiter:innen ein. Die Nationalsozialist:innen sahen die Sozialdemokrat:innen als Feinde an, da sie ein Hindernis auf ihrem Weg zur Beseitigung des Mehrparteiensystems und der Errichtung eines Einparteienstaates darstellten. Der Hass der Nationalsozialist:innen auf demokratische Vertreter:innen der Weimarer Republik, insbesondere auch auf Sozialdemokrat:innen und Linke, war aber schon lange vor der Machtübernahme augenscheinlich. Nach dem Ersten Weltkrieg nutzten sie beispielsweise die sogenannte “Dolchstoßlegende” gezielt, um deutschen Jüdinnen und Juden sowie demokratischen Parteien die Schuld an der Niederlage im Ersten Weltkrieg zu geben. Sie diskreditierten die Politiker:innen als “Novemberverbrecher” und warfen ihnen vor, durch verräterische Handlungen und politische Fehler die Niederlage verschuldet zu haben – eine Lüge. Oftmals vermischten sich in ihrer Propaganda antisemitische und antidemokratische Feindbilder.


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1934

Frauenaufmarsch gegen den Nationalsozialismus, Falkenau 1934.

Während in Deutschland Sozialdemokrat:innen verfolgt und ermordet werden, organisiert Maria im Jahr 1934 eine Demokratie-Kundgebung gegen die drohende Gefahr durch den faschistischen sudetendeutschen Politiker Konrad Henlein. Denn ihr ist bewusst, dass viele Menschen in der Tschechoslowakei verfolgt werden könnten, wenn auch dortFaschist:innen an die Macht gelangen sollten. In ihrer Ansprache ergreift sie das Wort für die Interessen der Frauen: “Wir wollen Freiheit und Frieden für uns und unsere Kinder, und wir sind für die Verteidigung und Erhaltung dieser Güter alles einzusetzen bereit!” Nicht alle Deutschen in der Tschechoslowakei sind jedoch so antifaschistisch eingestellt wie Maria. Viele wenden sich auf der Suche nach einer Verbesserung ihrer Lage den nationalsozialistischen Forderungen Konrad Henleins zu, der enge Kontakte zur deutschen NSDAP pflegt. Auch die Rolle vieler Frauen im Nationalsozialismus sieht Maria kritisch: “Wiewohl diese Bewegung die Frauen direkt nur zum Weibchen herabwürdigend, ihnen alle andren Eignungen absprach, waren sie dabei.”

Die Sudetendeutsche Partei und
Konrad Henlein

Der sudetendeutsche Nationalsozialist Konrad Henlein nutzte die Unzufriedenheit vieler Sudetendeutscher aus, um Anhänger:innen zu gewinnen. 1933 gründete Henlein die “Sudetendeutsche Heimatfront” (SHF), die 1935 in “Sudetendeutsche Partei” (SdP) umbenannt wurde. Die Partei fand eine große Anhänger:innenschaft in der deutschen Minderheit. Viele erhofften sich soziale und wirtschaftliche Verbesserungen und einen Abbau der Arbeitslosigkeit. Henlein knüpfte von Beginn an enge Kontakte zur NSDAP im Deutschen Reich und fand dabei sowohl finanzielle als auch diplomatische Unterstützung. Zwar warnten andere Parteien früh vor der von der SdP ausgehenden Gefahr für die Demokratie, trotzdem erhöhten sich die Mitgliederzahlen der Partei – nicht zuletzt durch die massive (finanzielle) Unterstützung der NSDAP – von 100.000 Mitgliedern im Jahr 1935 auf 1,3 Millionen Mitglieder im Jahr 1938. Am 19. Mai 1935 wurde die SdP zweitstärkste Partei in der ČSR. Immer lauter wurden in dieser Zeit ihre Forderungen nach einer Abtretung der deutschsprachigen Gebiete an das Deutsche Reich.

Die SdP heizte die Stimmung immer weiter an und provozierte bewaffnete Zwischenfälle mit der tschechoslowakischen Staatsmacht. Daraufhin sah sich diese im September 1938 genötigt, die SdP zu verbieten. Henlein floh deshalb ins Deutsche Reich und versuchte von dort aus, den bewaffneten Kampf zu organisieren. Nach der erfolgten Besetzung des Sudetengebietes wurde die SdP in die NSDAP eingegliedert.

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Konrad Henlein (2. v. r.), 1938.

23. März 1937

Artikel “SdP-Ueberfall auf den ‘Volkswille’” in der Zeitung “Sozialdemokrat” vom 23. März 1937 thematisiert die Sachbeschädigung am Graphia-Haus.

Anhänger der SdP verüben einen Anschlag auf die Redaktion des “Volkswille”, für welche auch Maria und Erna tätig sind. Die SdPler rücken in großer Zahl an, zerstören die Auslagenscheiben und werfen die Scheiben des Hauses ein. Im Haus sind, so berichtete es nachher der “Sozialdemokrat”, zu diesem Zeitpunkt nur Frauen anwesend.

1. Oktober 1938

Hitler in Graslitz nach der Besetzung des Sudetengebiets,
4. Oktober 1938.

Nach Abschluss des Münchner Abkommens marschiert die deutsche Wehrmacht in das von Sudetendeutschen bewohnte Gebiet in der ČSR ein und wird von den meisten der drei Millionen Sudetendeutschen begeistert begrüßt. Doch Gegner:innen des NS-Regimes sehen im Einmarsch eine große Gefahr. Viele flüchten aus der Region und emigrieren ins Ausland. Auch viele Sozialdemokrat:innen aus Marias direktem Umfeld wählen diesen Weg – so auch Erna. Nachdem sie durch den Einmarsch der Nazis ihre Stelle in einem Kurheim in Karlsbad verloren hat, geht Erna nach Prag und von dort 1944 weiter nach Wien. Obwohl Parteifreund:innen sie warnen, bleibt Maria in der ČSR. Sie will nicht fortgehen, während andere diese Möglichkeit nicht haben und bleiben müssen. Stattdessen flieht sie mit Josef zunächst ins Landesinnere nach Prag.

Das Münchner Abkommen und der Einmarsch der deutschen Wehrmacht in die
Tschechoslowakei

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Nach dem Einmarsch der Nazis wird Henlein zum Reichskommissar ernannt. Propaganda-Artikel im “Völkischen Beobachter”, 2. Oktober 1938.

Nachdem Hitler monatelang mit Krieg in Europa gedroht hatte, wurde am 30. September 1938 zwischen Großbritannien, Italien, Frankreich und dem Deutschen Reich das Münchner Abkommen geschlossen. Mit dem Abkommen wurde die Abtretung der gesamten von Deutschen besiedelten Gebiete, die zum Staatsgebiet der Tschechoslowakei gehörten, an das Deutsche Reich festgelegt. Hitler hatte wiederholt versichert, dass dies seine letzte territoriale Forderung sein würde – das war natürlich eine Lüge. Insbesondere Großbritannien erhoffte sich durch dieses Zugeständnis den Frieden in Europa zu sichern. Am 1. Oktober 1938 marschierte die deutsche Wehrmacht in die Gebiete der Tschechoslowakei ein. Das Sudetengebiet wurde zum deutschen Reichsgau, in dem rund 3 Millionen deutsche und 290.000 tschechische Einwohner:innen lebten. Viele, unter ihnen auch Jüdinnen und Juden, verließen aus Angst vor Unterdrückung und Verfolgung die besetzten Gebiete. Direkt nach dem Einmarsch begannen im Sudetengebiet die Verhaftung von politischen Gegner:innen, die Erfassung der Bevölkerung durch das NS-Regime und Parteiverbote. Zwischen 5.000 und 15.000 sudetendeutsche Sozialdemokrat:innen wurden in Konzentrationslager verschleppt.


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25. November 1938

Sudetendeutsche begrüßen die deutsche Wehrmacht in Saaz, 9. Oktober 1938.

Maria und Josef können nicht ewig auf der Flucht bleiben. Deshalb kehren sie in ihre Heimat zurück. In Karlsbad wird Maria jedoch als bekannte und aktive Sozialdemokratin von der Gestapo verhaftet. Ihre Personalien werden aufgenommen und sie kommt ins Karlsbader Gerichtsgefängnis. Auf dem Weg durch die Stadt wird sie von Schaulustigen auf der Straße bespuckt. Maria erinnert sich, wie einige rufen: “Schafft sie auf den Schlachthof, bringt sie doch gleich um!” Viele Sudetendeutsche sind Anhänger:innen der Nazis und sehen in Maria die Personifikation ihres Feindbildes.

25. November 1938, ein paar Stunden später

Josef Günzl wird in Graslitz verhaftet und die folgenden Jahre in verschiedene KZ verschleppt.

Bereits im ersten Verhör wird Maria verprügelt. Der Gestapo-Mann fordert von ihr, dass sie ihre Partei einen “Dreckhaufen” nennen soll. Doch Maria weigert sich und wird zur Strafe so lange geschlagen, bis sie am Boden liegt. “Immer ins Gesicht”, erinnert sie sich später. Doch es gibt auch Lichtblicke: Ihre Freund:innen schaffen es, ihr von draußen Essen in ihre Zelle zu schmuggeln. Nachts kann Maria hören, wie sie von Spazierwegen hinter den Gefängnismauern aus für sie singen: “Freiheit und Freundschaft, das sei unser Gruß …”. Trotz des Zuspruchs plagt Maria die Ungewissheit, denn auch ihr Mann Josef wurde verhaftet. Lange Zeit weiß sie nicht, wo er festgehalten wird.

Im Interview mit der Journalistin und Historikerin Dr. Heike Bretschneider berichtet Maria Günzl im Jahr 1982 über ihre Verhaftung nach dem Einmarsch der deutschen Wehrmacht.

Dezember 1938

Schloss Osterstein als Strafanstalt, Zwickau.

Nach 14 Tagen im Karlsbader Gefängnis wird Maria in ein anderes Gefängnis nach Eger transportiert. In Eger sind die hygienischen Bedingungen unerträglich. Maria ekelt sich besonders vor der Blechschale und dem Löffel, den sie zum Essen bekommt. Beide sind bereits voll Rost und stark verschmutzt. Deshalb isst sie nur das Gefängnisbrot und trinkt aus einem von ihr selbst mitgebrachten Zahnputzbehälter. Nach Eger geht es für Maria weiter nach Zwickau, doch auch dort sind die Bedingungen schrecklich. Marias Strohsack ist voll Blut. Tag und Nacht wird außerdem das Licht in den Zellen brennen gelassen. Hunger und Angst werden Marias ständige Begleiter. Bei all der Not bleibt Maria dennoch auch die Freundlichkeit einer der Aufseherinnen im Gedächtnis. Doch sie bleibt nicht in Zwickau.

Frühjahr 1939

Ab 1937 wurde das Schloss Lichtenburg als Frauen-KZ genutzt.

Von Zwickau aus wird Maria weiter in die Gefängnisse von Leipzig, Chemnitz und Halle verschleppt. Im Gefängnis in Halle wird Maria die unmenschliche Behandlung von Jüdinnen und Juden deutlich bewusst. Obwohl sie selbst bereits Gewalt und Unrecht in Haft erfahren hat, erkennt sie, dass es ihren jüdischen Mitgefangenen noch schlechter ergeht. Eines Nachts liegt sie in der überfüllten Zelle neben einer jüdischen Frau, deren Schwester vor Schmerz wimmert. Beide Frauen wurden schwer misshandelt. Am nächsten Morgen wird Maria in das KZ Lichtenburg verschleppt, ein altes Schloss, das bei den vielen Verhaftungen als Gefängnis dient. Die Jüdinnen, die sie in der Nacht noch kennengelernt hat, kommen direkt in einen Sonderblock des KZ Ravensbrück: Block 11. Maria sieht sie nie wieder.

Das Frauen-KZ Lichtenburg

Luftbildaufnahme Lichtenburg
Luftbild des Schlosskomplexes Lichtenburg, 1937.

Lichtenburg wurde erstmals im Dezember 1937 als Frauenschutzhaftlager erwähnt und bestand bis Mitte Mai 1939. Das KZ, untergebracht im Renaissanceschloss Lichtenburg inmitten der Kleinstadt Prettin in der Provinz Sachsen, war das erste wirkliche Frauen-KZ der Nationalsozialist:innen. Von Juni 1933 bis August 1937 diente es als KZ für männliche Gefangene, von Dezember 1937 bis Mai 1939 wurden jedoch insgesamt 1.415 Frauen aus dem gesamten Reichsgebiet hier inhaftiert – die meisten von ihnen aus politischen, „rassischen“, religiösen und “sozialhygienischen” Gründen sowie aufgrund ihrer Stigmatisierung als „asozial“. Wie in anderen KZ auch wurden SS-übliche Foltermethoden angewendet: Essensentzug, stundenlanges Stehen und Dunkelarrest in Einzelzellen. Die KZ-Leitung lag seit dem 1. September 1938 in den Händen von Max Koegel, der die Funktion des KZ-Direktor innehatte. Das Personal bestand aus weiblichen Aufseherinnen. Am 18. Mai 1939 wurden die 867 zu diesem Zeitpunkt inhaftierten Frauen aus Lichtenburg in das inzwischen errichtete KZ nach Ravensbrück verlegt. Auch Max Koegel wechselte nach Ravensbrück und übernahm dort die Leitung.

Später im Frühjahr 1939

Ein KZ-Insasse bettelt bei einem Aufseher um Essen, Lithographie von Richard Grune, ca. 1947.

Bei ihrer Ankunft im Frauen-KZ Lichtenburg muss Maria zunächst zur so genannten “Aufnahmekanzlei”, wo ihre Daten erfasst werden. Während sie wartet, bis sie an der Reihe ist, bekommt sie mit, wie die Aufseherin die Frauen schikaniert. Wenn diese nicht schnell genug antworten, beleidigt sie sie als “Miststück” oder “Du Aas, daß Du nicht rasch antworten kannst”. Als Maria dran ist, muss auch sie ihre Daten zu Protokoll geben. Dann bekommt sie die Nummer 1374. „Wie haben Sie sich zu melden?”, wird sie von der Aufseherin gefragt. “Günzl 1374”. Falsche Antwort. Maria wird so lange geschlagen, bis sie auf die vermeintlich “richtige” Antwort kommt. Fortan muss sie sich mit “Schutzgefangene Günzl 1374” melden. Nach den letzten Monaten unter menschenunwürdigen Bedingungen in Haft, ihrem einhergehenden Gewichtsverlust von mehr als 20 kg und der Ausweglosigkeit ihrer Situation kann Maria diese neuerliche Gewalt nicht mehr verkraften: Sie verliert kurz das Bewusstsein.


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15. Mai 1939

Diese schwere Walze mussten die Frauen bei der Zwangsarbeit im Straßenbau ziehen.

Mitte Mai 1939 werden die Frauen in das halbfertige KZ Ravensbrück verschleppt. Suse kommt dort erneut ins Lagergefängnis und wird zur Arbeit gezwungen. Eines Tages sieht Maria, wie sie sich wankend in einer Außenkolonne zur Arbeit schleppt. Sie kann kaum noch gehen. Kurz darauf ist sie tot. Maria hat zunächst mehr Glück. Zuerst wird sie im Laden des Lagers, dann in Block 3 als Häftlingsaufseherin eingesetzt. Block 3 wird auch als “Dirnenblock” bezeichnet. Maria wird angewiesen, den Frauen, die ihr Bett nicht richtig machen, einen Kübel Wasser über den Kopf zu schütten. Auch Leibesvisitationen soll Maria bei den Frauen durchführen. Doch Maria weigert sich.


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Einige Monate später, 1939

Maria erkrankt. Durch die Schwerstarbeit beim Ausheben der Fundamente für die SS-Häuser in dem sumpfigen Gebiet bekommt sie hohes Fieber. Sie schleppt sich so lange weiter, bis sie umfällt. Eine richtige ärztliche Versorgung erhält Maria nicht. Trotzdem schafft sie es, irgendwie zu überleben. Doch es ist nicht nur die mangelhafte Versorgung, der Hunger und die Krankheiten, die Maria zusetzen. Unter der Gewalt, die sie im KZ erlebt, wird sie den Rest ihres Lebens leiden. Als eine Aufseherin sie eine Treppe hinunter stößt, erleidet Maria starke Hämatome an den Beinen. Auch noch Jahre nach ihrer KZ-Haft kehren die Schmerzen immer wieder zurück.

Sommer 1939

Käthe Leichter, österreichische Briefmarke, 1995.

Maria hat Glück: Nach einigen Monaten in der Schwerstarbeiterinnengruppe wird sie in den Block 2 für “Politische” zurückgebracht. Dort wird sie zum Küchendienst eingeteilt und ist für die Versorgung des Lagers und der Lagerhunde zuständig. Maria bekommt hier mit, wie die Aufseherin bei Essensknappheit des ohnehin schon kargen KZ-Essens aus dem sogenannten “Judenkessel” für die anderen Blocks herausschöpft, was dort fehlt. Außerdem trifft Maria ein bekanntes Gesicht wieder: Die österreichische Sozialistin Dr. Käthe Leichter, die im “Judenblock” inhaftiert ist. Maria ist schockiert. Käthe ist stark abgemagert, von der einst so beeindruckenden Frau ist nicht viel übrig geblieben. Sie steckt Käthe heimlich Essen zu. Eine Weile geht das gut, doch dann wird Maria krank. Als sie zum Küchendienst zurückkehrt, ist Käthe nicht mehr in Ravensbrück. Sie wird 1942 in der Psychiatrischen Anstalt Bernburg/Saale ermordet.

Weihnachten 1939

Die Frauen mussten oft stundenlang zum Zählappell antreten. Hier zu sehen sind männliche Häftlinge beim Zählappell im KZ Sachsenhausen (Symbolbild).

Während in ihrer Heimat Weihnachten gefeiert wird, wird Maria weiterhin im KZ Ravensbrück festgehalten. Statt besinnliche Tage mit ihren Liebsten verbringen zu können, wird Maria in der Nacht aus dem Bett gejagt. Die Lageraufseherin, die Maria nur als das “Rabenvieh” bezeichnet, lässt die Frauen in der Eiseskälte zum Zählappell antreten – angeblich um zu überprüfen, ob diese ihre Kleider nach Vorschrift gebündelt hätten. Im dünnen Hemd stehen die Frauen zitternd in der Kälte. Auch wenn sie nichts gegen die Willkür der Aufseherin ausrichten können, finden sie einen anderen Weg, um ihre ohnmächtige Wut und ihre Solidarität untereinander auszudrücken: Nach und nach fassen sie einander an den Händen und stehen stumm, aber als Einheit, in einer Reihe.

27. September 1940

Blick auf den Wolfgangsee.

Nach fast eineinhalb Jahren in Ravensbrück wird Maria probeweise aus dem KZ entlassen. Statt jedoch nach Hause zurückkehren zu dürfen, wird sie erneut verschleppt. Sie muss als Hausgehilfin des KZ-Kommandanten Hans Loritz und seiner Familie in St. Gilgen am Wolfgangsee arbeiten. Die Familie, und insbesondere die Ehefrau des SS-Mannes, behandelt Maria furchtbar. Sie erleidet schwere Misshandlungen. Die Zeit am Wolfgangsee ist für Maria fast noch schwerer zu ertragen als ihre Zeit in Ravensbrück – ihr geht es so schlecht, dass sie sich nach der Lagergemeinschaft der Frauen in Ravensbrück zurücksehnt.

23. April 1941

Graslitz und Umgebung, um 1945.

Mit 45 Jahren darf Maria endlich nach Graslitz zurückkehren. Zurück in ihrer Heimat lebt Maria ohne Josef in ihrem gemeinsamen Haus am Wald. Josef ist noch immer im KZ inhaftiert. Durch die Hilfe von ehemaligen Partei-Genoss:innen findet sie Arbeit bei der Firma Seemann in Graslitz. Doch auch hier findet sie keinen Frieden: Sie steht unter der Aufsicht der Gestapo und muss sich täglich melden. Marias Erlebnisse der letzten Jahre haben in ihr einen “Ekel vor der ganzen Welt und den Menschen” ausgelöst. Ihre Erlebnisse als Zwangsarbeiterin bei der SS-Familie lassen sie nicht los. Besonders die Erinnerung an die Unterhaltungen der Familie Loritz mit ihren Besucher:innen kann sie nicht abschütteln.


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September 1943

KZ Groß-Rosen, Haupteingangstor.

Maria und Josef haben eigentlich Silberhochzeit. Die beiden sind seit inzwischen 25 Jahren verheiratet. Deshalb versucht Maria, Josef im KZ Groß-Rosen zu besuchen. Josef muss in der Baukanzlei Zwangsarbeit leisten. Dafür hat er jedoch ein Privileg, was den meisten anderen Häftlingen im KZ Groß-Rosen nicht gewährt wird: Er darf für zwei Stunden das KZ verlassen und Maria treffen. Diese erkennt ihn fast nicht wieder. Auch Josef ist in den fünf Jahren KZ-Haft stark gealtert und abgemagert. Weinend sitzen beide im Straßengraben. Zwei Tage später kann Maria ihn erneut treffen. Danach wird er ins KZ Stutthoff verschleppt.

Anfang Mai 1944

Albert Exler.

Obwohl sie von der örtlichen Gestapo überwacht wird, ist Maria weiterhin politisch aktiv. Sie gilt als Anlaufstelle für sudetendeutsche Sozialdemokrat:innen. Auch ihre Schwester, Klara Wenzel, sowie ihre Freundin Erna gelten als Kontaktstellen. Eines Nachts klingelt es an ihrer Tür: Albert Exler, ein nach England emigrierter Parteifreund, bittet sie um Unterschlupf. Er ist mit dem Fallschirm im Sudetenland abgesprungen, um zwischen den Sudetendeutschen und der tschechischen Bevölkerung zu vermitteln und um den Widerstand gegen das NS-Regime zu unterstützen. Albert sind in London Pläne der tschechoslowakischen Exilregierung unter Edvard Beneš bekannt geworden, die die Vertreibung der Sudetendeutschen aus dem Gebiet vorsehen. Maria lässt ihn herein und versteckt ihn in ihrem Schuppen. Doch schon kurz darauf wird sie gewarnt, dass nach Albert gesucht wird. Maria bekommt Angst – immerhin wird sie nach wie vor von der Gestapo überwacht. Sie bittet ihre Adoptivtochter Anita um Hilfe.

Albert Exler

Albert_Exler_nach_1945
Albert Exler (links) nach 1945.

Albert Exler wird am 4. Juli 1910 in Heinrichsthal geboren und wächst im Arbeitermilieu des Sudetengebiets auf. Schon als Jugendlicher wird er Mitglied in der DSAP und der Gewerkschaft. Als 1938 mit dem Münchner Abkommen die Abtretung der Sudetengebiete an das Deutsche Reich beschlossen wird, flieht er nach Finnland, wo er in der Armee gegen die Sowjetunion kämpft. Nach dem Ausbruch des Zweiten Weltkriegs und dem Einmarsch deutscher Truppen muss er jedoch erneut fliehen, dieses Mal nach Schweden. 1942 erreicht ihn eine Nachricht, die seinem Leben eine neuerliche Wendung bringt: Wenzel Jaksch, der Vorsitzende der Wertegemeinschaft der Sudetendeutschen Sozialdemokraten, braucht seine Unterstützung. Von Wenzel erfährt er von den Plänen der tschechoslowakischen Exilregierung, nach Kriegsende die Sudetendeutschen aus dem Gebiet zu vertreiben. Albert ist verzweifelt: Erst musste er wegen der Nazis seine Heimat verlassen und nun droht die Gefahr, dass er auch nach Kriegsende nicht zurückkehren kann. Albert soll deshalb einen Aufstand der NS-Gegner:innen im Sudetenland organisieren und die Freund:innen in der Heimat vor den Vertreibungsplänen warnen. Zwei weitere Männer melden sich freiwillig: Otto Pichl und Ernst Hoffmann.


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Mitte Mai 1944

Marias Nichte Anita als Jugendliche.

Nachdem Albert den ganzen Tag versucht hat, Verbündete für seine Mission zu suchen, kehrt er abends zu Maria zurück. Doch er erschrickt. Dieses Mal ist Maria nicht alleine, eine weitere Frau ist bei ihr: Erna Haberzettl. Erna verspricht ihm, ihn zu sich nach Wien und somit in Sicherheit zu bringen. Marias Adoptivtochter Anita bringt Albert mit dem Zug zu einer Genossin von Maria nach Neusattl. Von dort holt ihn Erna ab und bringt ihn nach Wien, wo sie inzwischen lebt. Die Beziehung von Maria und Erna ist seit ihrem Kennenlernen vor über 20 Jahren ungetrübt: “Im Falle E. (Exler) äußerte und zeigte sich unsre Freundschaft in ihrer ganzen Kraft und Größe. Wie hatten wir Angst umeinander, wie groß waren unsre Sorgen um uns gegenseitig. Eine wollte die andre von Sorge und Angst entlasten und beide haben wir unausgesprochen uns vorgenommen, in der Stunde der Gefahr uns gegenseitig zu schützen.” Maria ist erleichtert, dass der Fluchtversuch geglückt ist, dennoch hat sie Angst, dass sie alle doch noch von der Gestapo überführt werden könnten.

1. Dezember 1944

Die Verhaftung lässt nicht lange auf sich warten. Maria und ihre Schwester Klara werden am 1. Dezember 1944 von der Gestapo festgenommen und ins Gefängnis Leitmeritz gebracht. Monatelang werden sie verhört und schwer gefoltert. Der Vorwurf: Sie haben den sudetendeutschen Fallschirmspringer der Royal Air Force, Albert Exler, illegal unterstützt. Beide Schwestern werden zum Tode verurteilt. Auch Albert wird in Wien von der Gestapo aufgegriffen und schuldig gesprochen. Ihnen allen droht die Hinrichtung.

Aus den Erinnerungen von Klara Wenzel

Wie auch Maria ist Klara aktive Sozialdemokratin. An ihrem Arbeitsplatz in der Fabrik Solvay in Nestomitz a. d. Elbe bekommt sie mit, dass Albert Exler in der Nähe mit dem Fallschirm abgesprungen ist. Die Arbeiter diskutieren leise, wie sie ihm helfen können. Albert will zu Maria nach Graslitz. Deshalb wird Klara nun ebenfalls involviert: Sie soll ihm bei seiner Flucht zu Maria helfen. Doch Klara rät von der Reise ab. Ihre Schwester ist erst seit wenigen Jahren aus der KZ-Haft entlassen worden und wird bestimmt noch streng überwacht. Danach hört sie erst einmal nichts mehr von ihm. Doch kurze Zeit später steht Maria zusammen mit ihrer Freundin Erna bei Klara vor der Tür. Die Frauen teilen ihr mit, dass sie Albert nach Wien und in Sicherheit bringen konnten. Mehr erzählen sie Klara allerdings nicht – zu groß ist die Sorge, sie als Mitwisserin zur Zielscheibe der Gestapo zu machen. Und tatsächlich wird Klara am 24. Februar 1945 von der Gestapo abgeholt. In Haft wird sie wiederholt gefoltert, um den Aufenthaltsort von Albert herauszufinden. Doch sie können Klara foltern, so viel sie wollen: Sie weiß einfach nichts. Daraufhin kommt sie ins Gefängnis Leitmeritz und wird des Hochverrats und der Feindbegünstigung angeklagt. Ihr droht die Todesstrafe. Eines Tages, als Klara einmal mehr verhört wird, wird Maria völlig zerschlagen und stark schwankend im Gang an ihr vorbeigeführt.

Klara_Wenzel
Klara Wenzel während der Landeskonferenz der SJD – Bayern in Ansbach, 1958.

8. Mai 1945

Denkmal in der Kleinen Festung Theresienstadt.

Am 8. Mai 1945 soll das Todesurteil gegen Maria, Klara und Albert in der Kleinen Festung in Theresienstadt vollstreckt werden. Sie alle werden in einer Reihe aufgestellt und ihnen verkündet, dass sie nun hingerichtet werden. Ab diesem Zeitpunkt geht alles ganz schnell. Das Anrücken sowjetischer Panzer zwingt die SS dazu, die drei stattdessen ins Gestapo-Gefängnis zu bringen. Doch dort kann durch das Eindringen revoltierender Bürger in das Gebäude ihre Hinrichtung verhindert werden. Maria sagt später, die Menge an plündernden Menschen hätte ihre Schwester und sie einfach aus dem Gestapo-Haus geschoben. Albert sei unterdessen von der SS als lebender Schutzschild missbraucht worden. Maria, Klara und Albert haben alle unterschiedliche Erinnerungen an den Tag ihrer Befreiung – eines steht jedoch fest: Alle drei haben unfassbares Glück gehabt. Aufgrund der Folter in Haft ist Marias Gesundheitszustand so schlecht, dass Klara sie mit zu sich nach Nestomitz nimmt. Den Weg bis nach Hause nach Graslitz schafft Maria nicht mehr.

Erste Tage nach der Befreiung, 1945

Ernas Gedicht mit dem Titel “AN MARIA!”.

Maria erholt sich bei Klara in Nestomitz von der Folter. In den ersten Tagen nach ihrer Befreiung erfahren die Schwestern vom Schicksal ihrer Freund:innen. Zwei der Arbeiter, die Albert geholfen haben, sind durch Bomben umgekommen, ein dritter verwundet. Doch es gibt auch gute Nachrichten: Dadurch, dass Maria trotz der schweren Folter kein Wort gesagt hat, wurde niemand aus ihrem Umfeld in Graslitz verhaftet.

Eine weitere Meldung erschüttert Maria jedoch zutiefst. Erna hat sich in Wien suizidiert. Zu groß war ihre Angst, dass sie die Folter nicht durchstehen und ihre Freund:innen verraten könnte. Maria ist tief getroffen. Ihre Emotionen verarbeitet sie schriftlich. Ihre Erinnerungen an ihre Beziehung zu Erna, ihre Gefühle und an ihre gemeinsamen Gespräche sammelt sie im Text “Die Freundin!”. Sie verfasst mehrere Versionen des Textes. Ihre Gedanken kreisen dabei immer wieder um die Nacht, in der Erna sie fragte: “Erscheint Dir nicht Freundschaft wertvoller als Liebe zu sein?” Meist schreibt Maria, dass sie Erna nicht geantwortet habe. Aber eine Fassung ihres Textes endet anders. Da antwortet Maria: “Nein Erna, der Mensch braucht Beides”. Und Erna antwortet: “Ich habe Beides und bin glücklich”.

Juni 1945

Bombenschäden in der ehemaligen Tschechoslowakei, hier in Prag 1945.

Auch Marias Mann Josef überlebt den Krieg und die KZ-Haft, doch bald nach ihrer Wiedervereinigung trennen sich die Wege des Ehepaares. Maria sagt später über ihn, dass er die lange Zeit im KZ habe aufholen wollen. Er geht ihr fremd. Maria bringt Verständnis für seine Situation auf, doch mit ihm weiter zusammenleben kommt für sie nicht mehr infrage. Auch ihrer Adoptivtochter Anita geht es nicht gut: Bei Marias zweiter Inhaftierung hat sie versucht, sich das Leben zu nehmen.

Ein Sonntag im Herbst, 1945

Der Herbst kommt, doch Maria kann den Schmerz ihres Verlustes von Erna nur schwer ertragen. Ihre Gefühle verarbeitet sie in einem Gedicht:

“Einsamer Sonntag”
Einsam bin ich und allein.
Herbstlich gefärbter Park
leuchtet zum Fenster herein.
Da denk ich Dein,
als Du noch mit mir
durch den herbstlichen Wald geschritten,
als ich noch mit Dir um Probleme gestritten.

Oh, wie war glücklich ich,
als Du Dich, noch an mich
anschmiegend, aussprachst,
zum Herbsthimmel aufsahst,
dankend und lobend zugleich,
göttlich, menschlich Bereich
der Vollkommenheit.

Man nahm Dich gefangen,
Du bist freiwillig
in den Tod gegangen,
Zeugnis ablegend
für deine Vollkommenheit.

Einsam bin ich und allein.
Kann nicht mehr glücklich sein.
Du warst ein Teil von mir,
wie ich ein Teil von Dir.

Herbstduft steigt hoch,
raubt mir die Ruh,
raunet mir zu
Du lebst noch?

Wozu?

Gedanken an Erna im Herbst (Haberzettl)
Maria Günzl

Wieso sprechen wir bei Maria und Erna nicht von einem Paar?

Sappho and Erinna in a Garden at Mytilene
Das Wort “Lesbe” ist eine Anspielung auf die Dichterin Sappho, die auf der Insel Lesbos geboren wurde. Sapphos Gedichte sind explizit homoerotisch.

Maria und Erna verbringen Tag und Nacht miteinander. Maria beschreibt in ihren Erinnerungen, wie sie die neben ihr schlafende Erna beobachtet. Wie sie über ihre Gefühle für Erna grübelt – und sich nicht traut, ihr diese mitzuteilen. Die beiden verbringen lieber Zeit zu zweit als in Gesellschaft und widmen einander Gedichte. Sie nennen einander “Freundin” oder “Kameradin”. Maria spricht im Nachhinein von einem “innigen Zusammenwirken und Leben” der beiden und erzählt von Ernas Liebe zum “weiblichen Menschen”. Und dennoch erzählen wir bei #ZumFeindGemacht nicht die Geschichte einer lesbischen Liebe. Warum?

Häufig werden gleichgeschlechtliche Paare in der Geschichte nicht als solche gesehen und bezeichnet. Das hat mehrere Gründe. Zum einen gehen wir von der Heterosexualität einer Person als “Regelfall” aus. Solange die Person nichts Gegenteiliges sagt, wird sie als heterosexuell wahrgenommen. Das Problem: Sexualität wurde lange Zeit tabuisiert und nur selten in schriftlichen Quellen überliefert. Das gilt nicht nur für Homo-, sondern auch für Heterosexualität. Außerdem wurde Sexualität in lesbischen Partnerschaften historisch oft nicht als “Sex” definiert. Homosexualität wurde stattdessen als Sex zwischen Männern verstanden und lesbische Sexualität als “romantische Freundschaft” verklärt. Somit sprachen frauenliebende Frauen häufig von “Freundschaft” oder “Liebe”, die sie der Partnerin gegenüber empfanden.


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23. März 1946

Marias Familie wird eine freiwillige Ausreise gestattet.

Als die Vertreibung der Deutschen aus der ČSR ausgesprochen wird, dürfte Marias Familie eigentlich bleiben. Als Antifaschist:innen sind sie von der geplanten Vertreibung ausgenommen. Die Stimmung gegenüber den verbliebenen Deutschen ist jedoch angespannt. Und so geht Maria zusammen mit ihrer Schwester Klara, ihren beiden Brüdern Anton und Almar und ihren Eltern nach Bayern. Dort zieht sie nach Planegg ins Würmtal, südwestlich von München.

Vertreibung aus der Tschechoslowakei

Armbinde_N
Armbinde für Deutsche, die nach dem Zweiten Weltkrieg teilweise in der Tschechoslowakei getragen werden musste. Das „N“ steht für „NĚMEC“ (Deutscher).

Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges herrschte in der ČSR eine anti-deutsche Stimmung. Aufgrund der nationalsozialistischen Vernichtungs- und Vertreibungspolitik der Deutschen wurde die sudetendeutsche Minderheit als “Störfaktor” und als Risiko wahrgenommen. Schnell wurden die bereits während des Krieges entstandenen Pläne zur Vertreibung der sudetendeutschen Bevölkerung aus der ČSR in die Tat umgesetzt: Mit Hilfe von 142 “Beneš-Dekreten”, benannt nach dem tschechoslowakischen Präsidenten Edvard Beneš, wurden sowohl der sudetendeutschen als auch der ungarischen Minderheit im Land die Staatsbürgerschaft entzogen und ihr Vermögen entschädigungslos enteignet. Nur Personen, die der Tschechoslowakischen Republik treu geblieben, aktiv am Kampf gegen die Nationalsozialist:innen beteiligt waren oder verfolgt wurden, konnten ihre Staatsbürgerschaft behalten. Auch das Tragen einer Armbinde, welche Betroffene als Deutsche (NĚMEC) kennzeichnete, wurde angeordnet. Obwohl in den Dekreten die Vertreibung nicht konkret angeordnet wurde, wurden etwa 2,9 Millionen Deutsche aus der ČSR vertrieben. Rund 1.025.000 der aus der ČSR vertriebenen Deutschen landeten in Bayern, das nach Kriegsende Teil der amerikanischen Besatzungszone war. Die Integration der Vertriebenen war, trotz anfänglicher Schwierigkeiten, insgesamt erfolgreich.


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Frühjahr 1946

Auszug aus Marias Entschädigungsantrag “Schaden an Körper und Gesundheit”, 1957.

Als Heimatvertriebene in Planegg bei München wohnt Maria in der Karlstr. 23 mit ihren Eltern, einem ihrer Brüder und ihrer Schwägerin zusammen. Bei ihrer Ankunft in Bayern stellt Maria einen Antrag auf Entschädigung. Dafür muss sie zum Arzt, um ihren gesundheitlichen Zustand nach der KZ-Haft untersuchen und dokumentieren zu lassen. Doch als die Untersuchung beginnt, merkt sie an seinen Aussagen und im abwertenden Umgang mit ihr schnell: Der Arzt ist ein Nazi. Entsetzt verlässt Maria die Praxis.

Juli 1946

Marias Ausweis für Vertriebene und Flüchtlinge.

Inmitten der Not der Nachkriegszeit beginnt die inzwischen 50-jährige Maria, sich auch in Bayern wieder politisch zu betätigen. Sie setzt sich für die Anliegen ihrer ehemaligen Landsleute ein und engagiert sich in der Gesinnungsgemeinschaft sudetendeutscher Sozialdemokraten, der Seliger-Gemeinde. Ab Juli arbeitet sie außerdem bei der SPD als Frauensekretärin. Dieses Amt übt sie bis Dezember 1950 aus.

Juli 1948

Maria wird als NS-Verfolgte anerkannt.

Drei Jahre nach Kriegsende hat Maria sich in Bayern eingelebt und ist Abgeordnete der SPD im Kreistag München-Land. Im selben Jahr beantragt sie einen “Ausweis für rassisch, religiös und politisch Verfolgte”. In ihrem Ausweis wird ihr bescheinigt, dass sie für zwei Jahre und sechs Monate vom NS-Regime inhaftiert wurde. Trotz all des Unrechts, das Maria im Nationalsozialismus erlitten hat, ist für sie eines klar: Sie will keine Rache. Stattdessen will sie sich ihren Wertvorstellungen folgend weiter für die Sozialdemokratie und die Menschen einsetzen.


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7. Oktober 1949

Marias Antrag auf Entschädigung für den "Schaden an Freiheit".

Maria stellt einen Antrag auf Wiedergutmachung, unter anderem für ihre erlittenen Schäden “an Freiheit” für die 30 Monate KZ-Haft sowie “an Eigentum und Vermögen” beim Bayerischen Landesamt für Wiedergutmachung. Mit diesem ersten Antrag beginnt für sie ein mehr als zehn Jahre dauernder bürokratischer Akt, bei dem Maria immer wieder ihre erlebten Traumata wiedergeben und ihre erlittenen Schäden vor den Ämtern beweisen soll, um für all ihr erlebtes Leid Entschädigungen erhalten zu können.

4. Januar 1950

Feststellungsbescheid über Marias Entschädigungsanspruch, 1950.

Drei Monate nach Einreichung wird Marias Antrag auf Wiedergutmachung für “Schaden an Freiheit” stattgegeben. Ihr wird ein Anspruch auf 4.500 DM Haftentschädigung zugesprochen. Da sie allerdings bereits Bekleidungs- und Möbelanschaffungshilfen erhalten hat, wird ihr dieser Betrag abgezogen. Maria erhält zunächst 1.650 DM, die 2. Rate ihrer verbliebenen Haftentschädigung in Höhe von 2.150 DM wird ihr noch nicht ausgezahlt. Für sie ist das ein Problem: Da sie nicht nur für sich, sondern auch für ihre alten Eltern sorgen muss, reicht das Geld vorne und hinten nicht aus. Deshalb reicht sie im Oktober desselben Jahres einen Antrag auf vorzeitige Teilauszahlung der 2. Rate in Höhe von 500 DM ein. Einen Monat später wird ihr das Geld ausgezahlt.

1950

Bayerischer Landtag.

Im Jahr 1950 zieht Maria als eine von vier Frauen in den Bayerischen Landtag ein. Dort bleibt sie bis zum Jahr 1962 für drei Wahlperioden Abgeordnete. Trotz ihres anspruchsvollen politischen Amtes übt Maria noch ein weiteres aus: Im selben Jahr wird sie zusätzlich noch Vorsitzende der Landesfrauenarbeitsgemeinschaft, einer Vorläuferorganisation der Arbeitsgemeinschaft sozialdemokratischer Frauen (AsF). Drei Jahre lang sitzt sie der Gemeinschaft vor. In ihrer politischen Arbeit ist ihr insbesondere die Situation der Frauen ein großes Anliegen: Viele Frauen, so Maria, konnten sich in den ersten Nachkriegsjahren nur noch um den Aufbau einer neuen Existenz und das Überleben ihrer Familien sorgen. Stundenlanges Anstehen vor den Läden für Brot, Gemüse und Kartoffeln, die Sorge um Kleidung und Wohnung, Kinderbetreuung und Fürsorge für Angehörige – all das lasse ihnen kaum Raum, außerhalb ihrer vielen Aufgaben ihren eigenen Interessen und Bedürfnissen nachgehen zu können.


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31. Juli 1951

Marias Antrag auf Auszahlung des Restbetrags vom
31. Juli 1951.

Noch immer wartet sie auf die restliche Auszahlung der 2. Rate ihrer Haftentschädigung. Um nicht mehr auf engstem Raum mit ihren Eltern und Brüdern wohnen zu müssen, beantragt sie erneut eine Vorschusszahlung aus der 2. Rate ihrer Haftentschädigung, mit der sie ein Grundstück für den Hausbau erwerben will. Obwohl ihr Antrag im September zunächst abgelehnt wird, erhält sie im Oktober doch noch eine weitere Teilauszahlung in Höhe von 1.000 DM.

1953-1954

1. Seite des Bundesergänzungsgesetzes zur Entschädigung für Opfer der nationalsozialistischen Verfolgung (BErgG), 1953.

Zwei Jahre später wohnt Maria nun in der Jörg-Tömlingerstr. 26 in Planegg. Ihre Eltern, die 77-jährige Anna und der 80-jährige Anton, erkranken an einer Grippe und versterben. Auf einen Schlag verliert sie beide Eltern. Im selben Jahr wird das Bundesergänzungsgesetz zur Entschädigung für Opfer der nationalsozialistischen Verfolgung (BErgG) verabschiedet. Maria kann Ansprüche für ihren erlittenen “Schaden an Körper oder Gesundheit“ geltend machen und reicht dafür ein Jahr später einen Antrag ein. Bis ihrem Antrag stattgegeben wird, vergehen jedoch noch ganze sieben Jahre.

28. November 1954

Wahlwerbung für Maria anlässlich der Landtagswahl am
28. November 1954.

Nach ihrer ersten Amtszeit kandidiert Maria 1954 erneut für den Bayerischen Landtag – mit Erfolg. Wiedergewählt setzt sie sich als eine von vier weiblichen Abgeordneten im Eingaben- und Beschwerdeausschuss, auch “Ausschuss der Menschlichkeit” genannt, für die Belange anderer ein. Im Ausschuss kümmert Maria sich insbesondere um Wohnungsangelegenheiten. So versucht sie, bei Zwangsräumungen einen Aufschub für Betroffene zu erwirken und setzt sich dafür sogar persönlich vor Gericht und am Wohnungsamt für die Belange der Rechtssuchenden ein. Maria sagt über ihre Motivation: “Ab und zu einmal helfen können, Leid zu lindern, Unrecht abzubauen, ist auch im politischen Tageskampf die schönste und befriedigendste Arbeit!”

1955

Anforderung von eidesstattlichen Erklärungen zu Marias Gesundheitszustand vor Haftbeginn, 28. März 1955.

Zur Anerkennung ihres Entschädigungsanspruchs muss Maria immer wieder Beweise für ihre Verfolgung und den daraus entstandenen Schaden erbringen. Nicht genug, dass sie körperlich und psychisch unter der NS-Verfolgung leidet und ihr ihre Verfolgung eigentlich auch bereits anerkannt wurde – so muss sie für ihren Antrag auf Entschädigung für “Schaden an Körper oder Gesundheit” eidesstattliche Erklärungen von Zeug:innen erbringen, die ihren Gesundheitszustand vor und während der KZ-Haft bezeugen können. Im Oktober erreichen das Bayerische Landesentschädigungsamt daher die Gutachten zweier Ärzte, Dr. med. Jakob Deller und Dr. med. W. Lohwasser, die Marias Gesundheitszustand überprüft haben. Besonders das Gutachten von Dr. Lohwasser, der Maria kurz nach Kriegsende untersucht hat, verdeutlicht die Qualen, die sie erlitten hat. So berichtet der Arzt, dass Maria nach ihrer Haftentlassung erkennbare Spuren der erlittenen Folter zeigte, z. B. zahlreiche Hämatome, eine Impressionsfraktur des Stirnbeins und ein gerissenes Trommelfell.

19. Februar 1957

Nach acht Jahren Wartezeit erhält Maria endlich eine Antwort auf ihren im Jahr 1949 eingereichten Antrag auf Entschädigung wegen Schaden an Eigentum und Vermögen: Ihr Antrag wird abgelehnt. Die Begründung: Es bestehe “nur dann Anspruch auf Entschädigung für Schaden an Eigentum bzw. Vermögen, wenn der Schaden im Reichsgebiet nach dem Stande vom 31.12.1937 eingetreten ist.” Ihre Heimat in der damaligen ČSR zählt nicht zum Staatsgebiet – und auch, wenn es 1938 Nazis waren, die sie ins KZ verschleppt haben, wird dies in der Entscheidung nicht berücksichtigt. Maria erhält nie eine Entschädigung für ihr verlorenes Eigentum.

Juni-Juli 1957

Marias Antrag auf Entschädigung für "Schäden im beruflichen Fortkommen".

Doch sie gibt nicht auf. Auch wenn sie keine Entschädigung für ihr verlorenes Eigentum erhält, will sie wenigstens für die übrigen erlittenen Schäden eine Wiedergutmachung erhalten. Und so stellt sie am 25. Juni einen Antrag auf Entschädigung für “Schaden im beruflichen Fortkommen” sowie einen Monat später einen Antrag auf Entschädigung für “Schaden an Körper oder Gesundheit” nach dem Bundesentschädigungsgesetz (BEG). Denn obwohl sie seit Jahren versucht, für ihre gesundheitlichen Schäden eine Wiedergutmachung zu erhalten, ist ihr dies bislang nicht gelungen. Im Antrag muss sie erneut ihre körperlichen Leiden, die sie durch ihre Verfolgung und Inhaftierung erlitten hat, schildern.

Dezember 1957-1959

Auszug aus der Begründung der Antragsgenehmigung, 1957.

Ein halbes Jahr nach Antragseinreichung erhält Maria den Bescheid, dass sie für ihren Schaden im beruflichen Fortkommen eine monatliche Rente in Höhe von monatlich 100 DM anerkannt bekommt. Zwei Jahre später wird sie am 1. Juli 1959 Mitglied der Bundesversammlung.

5. September 1960

Inzwischen sind elf Jahre vergangen, seit Maria ihren ersten Antrag auf Wiedergutmachung gestellt hat. Insbesondere das Entschädigungsverfahren hinsichtlich Marias Schäden an ihrer Gesundheit ist jedoch immer noch nicht abgeschlossen. Deshalb wird Dr. G. Scheid als Gutachter bestellt, um Marias Gesundheitszustand zu überprüfen. Und wieder einmal muss Maria ihr Trauma von Neuem erzählen. Vor dem Gutachter muss Maria einfach alles preisgeben: Auch hochpersönliche und intime Dinge, die mit ihrer eigentlichen Verfolgung überhaupt nichts zu tun haben, werden abgefragt. Einen Monat später folgt Dr. Scheids Bericht. Marias, so Dr. Scheid, hat nach wie vor akute Angstzustände, Schlafstörungen, Kopfschmerzen und Depressionen. Ausgehend von diesen verfolgungsbedingten Beschwerden empfiehlt er eine Erwerbsminderung ab dem Zeitpunkt ihrer Befreiung in Höhe von 25 %, ohne Berücksichtigung der Ursachen sogar in Höhe von 70 %.

1961

Verleihung des Bayerischen Verdienstordens, 1961.

Im selben Jahr, in dem Maria den bayerischen Verdienstorden verliehen bekommt, ist ihr Entschädigungsanspruch immer noch nicht abschließend geklärt. Das Gutachten aus dem vergangenen Jahr hat anscheinend immer noch nicht ausgereicht, um Marias Anspruch auf Entschädigung zu begründen. Zusätzlich soll noch ein neurologisches Fachgutachten erstellt werden. Und wieder muss Maria einem Fremden von ihrem Leid erzählen und die Erinnerung wieder aufs Neue hochholen. Nicht weiter überraschend kommt der Neurologe Dr. med. Josef Schmid in seinem Gutachten vom 7. März zu dem Ergebnis, dass Maria einen “als wahrscheinlich nicht mehr besserungsfähige(n) Dauerschaden” erlitten habe.

1961

Und endlich wird entschieden: Maria wird für die erlittenen Schäden an Körper und Gesundheit eine Schädigung von 50% ab dem Zeitpunkt ihres Haftendes bis zum 31. Dezember 1950 sowie ab dem 1. Januar 1951 von nunmehr 40 % anerkannt. Ab Juni 1961 erhält sie eine monatliche Rente in Höhe von 175 DM, eine Nachzahlung in Höhe von 14.400 DM für ihren Rentenanspruch der Vorjahre sowie eine Kapitalentschädigung in Höhe von weiteren 8.984 DM.

1971-1976

Ihre Erfahrungen als Verfolgte des NS-Regimes verarbeitet Maria in Form von Gedichten und journalistischen Beiträgen. Im Jahr 1971 veröffentlicht sie den Band „Erlebtes Leben. Aus der Geschichte der westböhmischen Frauenbewegung“, eine Sammlung einfühlsamer Porträts von Personen, die sie auf ihrem Weg kennengelernt hat. Auch über ihr im KZ Ravensbrück erlebtes Leid schreibt sie zahlreiche Gedichte, die sie, zusammen mit Erinnerungen an ihre Leidensgefährtinnen, in „Trost im Leid“ im Jahr 1976 veröffentlicht. Damit zählt Maria zu den Vertreter:innen der KZ-Lyrik. Doch nicht nur Marias, sondern auch Ernas Gedichte werden im Jahr 1973 posthum unter dem Titel “Opfergang” veröffentlicht. Auch ein Gedicht, welches Erna über Maria verfasst hat, ist dabei: “An Maria!” heißt es.

1980

Klara Wenzel (erste Reihe in weißer Bluse) mit dem neuen Vorstand der SJD - Die Falken in Bonn 1955.

Für ihr Engagement wird Maria die Georg-von-Vollmar-Medaille für besondere Verdienste um die Bayerische Sozialdemokratie verliehen. Auch ihre Schwester Klara erhält diese Ehrung für ihre Tätigkeit als stellvertretende Vorsitzende der bayerischen Falken.

7. Januar 1983

Todesanzeige von Maria Günzl.

Im Alter von 86 Jahren stirbt Maria Günzl gegen Mittag am 7. Januar 1983 in Planegg.

1991

Acht Jahre nach Marias Tod wird für sie eine Gedenktafel am Gebäude der ehemaligen Druckerei der sudetendeutschen Sozialdemokratie, dem Haus “Graphia”, in Karlsbad angebracht. Doch als das Gebäude verkauft wird, verschwindet auch die Gedenktafel.

29. Juni 2002

Gedenktafel am Haus “Graphia” in Karlsbad.

Deshalb wird 2002 eine neue Gedenktafel am Gebäude enthüllt. Maria wird darauf gemeinsam mit zwei weiteren Sozialdemokraten, den DSAP-Abgeordneten Eugen de Witte und Franz Katz, geehrt. Auch Marias Adoptivtochter Anita reist für die Enthüllung mit ihrem Mann aus Planegg an und wohnt der Veranstaltung bei.

17. Oktober 2021

Die zweisprachige Ausstellung „Böhmen liegt nicht am Meer – Lebenswege sudetendeutscher Sozialdemokraten“ stellt die Lebenswege von Frauen und Männern sowie Sozialdemokrat:innen vor - mit dabei: Maria Günzl und Erna Haberzettl.

38 Jahre nach Marias Tod stellt die Seliger-Gemeinde, in der Maria Zeit ihres Lebens aktiv war, die Ausstellung “Böhmen liegt nicht am Meer” erstmals öffentlich vor. In der Ausstellung wird Marias Lebensweg nachgezeichnet und ihr Andenken geehrt. Neben Marias werden auch Alberts und Ernas Lebenswege vorgestellt.

Autorin: Sarah Frecker

WEITERE FÄLLE

Theo
Hespers

Eleonore "Lore"
Wolf

Ilse
Totzke

Helene
Jacobs

Martha
Muchow

QUELLEN

Archiv der Friedrich-Ebert-Stiftung, Nachlass Maria Günzl, 4/SEMG.

Archiv der Gemeinde Planegg, Nachlass Maria Günzl, N8.

Bayerisches Landesentschädigungsamt des Landesamt für Finanzen, Wiedergutmachungsverfahren Günzl Maria.

BayHStA, Nachlass Günzl, Maria 1-9.

Exler, Albert, Das große Wagnis. Ein Rettungsversuch für die unfreie Heimat, Stuttgart 1965.

Günzl, Maria, “Freundschaft”, in: Hasenöhrl, Adolf, Kampf, Widerstand, Verfolgung der sudetendeutschen Sozialdemokraten. Dokumentation der deutschen Sozialdemokraten aus der Tschechoslowakei gegen Henlein und Hitler, Stuttgart 1983, S. 388.

Günzl, Maria, Ravensbrück. Brücke zur Verständigung und Versöhnung, in: Hasenöhrl, Adolf, Kampf, Widerstand, Verfolgung der sudetendeutschen Sozialdemokraten. Dokumentation der deutschen Sozialdemokraten aus der Tschechoslowakei gegen Henlein und Hitler, Stuttgart 1983, S. 629f.

Günzl, Maria, Verschiedene Gefängnisse, in: Hasenöhrl, Adolf, Kampf, Widerstand, Verfolgung der sudetendeutschen Sozialdemokraten. Dokumentation der deutschen Sozialdemokraten aus der Tschechoslowakei gegen Henlein und Hitler, Stuttgart 1983, S. 487-488.

Günzl, Maria, Widerstandsbewegung in Karlsbad, in: Hasenöhrl, Adolf, Kampf, Widerstand, Verfolgung der sudetendeutschen Sozialdemokraten. Dokumentation der deutschen Sozialdemokraten aus der Tschechoslowakei gegen Henlein und Hitler, Stuttgart 1983, S. 546.

Günzl, Maria, Trost im Leid, Stuttgart 1976.

Haberzettl, Erna, Opfergang. Gedichte von Erna Haberzettl, Stuttgart 1973.

Hasenöhrl, Adolf, Kampf, Widerstand, Verfolgung der sudetendeutschen Sozialdemokraten. Dokumentation der deutschen Sozialdemokraten aus der Tschechoslowakei gegen Henlein und Hitler, Stuttgart 1983.

Österreichische Nationalbibliothek, Reichsgesetzblatt für das Kaiserthum Oesterreich. Gesetz vom 14. Mai 1869, durch welches die Grundsätze des Unterrichtswesens bezüglich der Volksschulen festgestellt werden.

Szepansky, Gerda, Frauen leisten Widerstand: 1933-1945. Lebensgeschichten nach Interviews und Dokumenten, Frankfurt am Main 1983.

Wenzel, Klara, Bericht über unsere Verhaftung, in: Hasenöhrl, Adolf, Kampf, Widerstand, Verfolgung der sudetendeutschen Sozialdemokraten. Dokumentation der deutschen Sozialdemokraten aus der Tschechoslowakei gegen Henlein und Hitler, Stuttgart 1983, S. 609-611.

ONLINEQUELLEN

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Gedenkstätte KZ Lichtenburg Prettin, gedenkstaette-lichtenburg.sachsen-anhalt.de.

Seliger-Gemeinde Bayern, Maria Günzl, seliger-gemeinde-bayern.eu.

Seliger-Gemeinde, Böhmen liegt nicht am Meer. Wege sudetendeutscher Sozialdemokraten. Vernissage in Bad Alexandersbad am 17.10.2021, ausstellung-seliger-gemeinde.de.

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Plötz, Kirsten, Wie der erste Blick irreführen kann. Erkenntnisse aus regionaler Erforschung der Geschichte lesbischer Liebe, in: Geschlossene Akten – offene Wunden? Leerstellen und Forschungsfragen der LSBTI*-Geschichte in Nordrhein-Westfalen. Digitale Fachtagung, 16. November 2020, online verfügbar: queer-in-nrw-history.de, S. 40–49.

Prinz, Claudia, Das Münchner Abkommen 1938, in: Deutsches Historisches Museum, Berlin 2014, dhm.de.

Prinz, Claudia, Die Besetzung des Sudetengebietes 1938, in: Deutsches Historisches Museum, Berlin 2015, dhm.de.

Reitinger, Patrick, Transkulturelle Raumkonstrukteure. Die Deutsche Sozialdemokratische Arbeiterpartei in der Tschechoslowakischen Republik, in: Meier, Thomas / Müller, Ulrich / Schenk, Winfried (Hg.), Exklusion/Inklusion. Transkulturalität im Raum, Bonn 2020, S. 187-200.

Ruchniewicz, Krzysztof, Zwangsmigration, in: Online-Lexikon zur Kultur und Geschichte der Deutschen im östlichen Europa, 2015, ome-lexikon.uni-oldenburg.de.

Seliger-Gemeinde, Ausstellungskatalog “Die sudetendeutschen Sozialdemokratien – Von der DSAP zur Seliger-Gemeinde”, seliger-gemeinde.de.

Seliger-Gemeinde, Weg, Leistung, Schicksal. Geschichte der sudetendeutschen Arbeiterbewegung in Wort und Bild, Stuttgart 1972.

Universität Passau, Begriffsdefinitionen “Sudetendeutsche”, begegnungsraum-geschichte.uni-passau.de.

Wewer, Heinz, Spuren des Terrors. Postalische Zeugnisse zum System der deutschen Konzentrationslager, Berlin / Leipzig 2020.

Ziegler, Walter, Flüchtlinge und Vertriebene, publiziert am 06.09.2011 (Aktualisierte Version 15.11.2021); in: Historisches Lexikon Bayerns, historisches-lexikon-bayerns.de.

Zimmermann, Volker, Reichsgau Sudetenland, in: Online-Lexikon zur Kultur und Geschichte der Deutschen im östlichen Europa, 2022, ome-lexikon.uni-oldenburg.de.

BILDQUELLEN

Albert Exler

Albert Exler, © Privatbesitz.

Albert Exler nach 1945

Albert Exler, © Privatbesitz.

Alfred Adler 1925

Deutsche Gesellschaft für Individualpsychologie e. V., Alfred Adler (links) und Leonhard Seif bei einem Treffen 1925 in Salzburg, Archiv der Deutschen Gesellschaft für Individualpsychologie e.V. in Gotha, online verfügbar: wikimedia.org. Lizenz: CC-BY-SA 3.0 DE.

Anita Franke 17 Jahre

Anita Franke, © Gemeinde Planegg Archiv & Galerie.

Antrag auf Auszahlung des Restbetrags

Landesamt für Finanzen, Landesentschädigungsamt, Günzl, Marie, 1284/I/856, BEG -14899, St.Nr. 2303960239, S. 30: Antrag auf Auszahlung des Restbetrages.

Antrag "Schaden im beruflichen Fortkommen"

Landesamt für Finanzen, Landesentschädigungsamt, Günzl, Marie, geb. 23.3.1896, Schaden im beruflichen Fortkommen, BEG 14899, St.Nr. 2303960239, S. 1: Antrag “Schaden im beruflichen Fortkommen”.

Anforderung von eidesstattlichen Erklärungen zu Marias Gesundheitszustand

Landesamt für Finanzen, Landesentschädigungsamt, Günzl, Maria, 1284/I/856, BEG 14899, St.Nr. 2303960239, S. IV/11a: Anforderung von eidesstattlichen Erklärungen zu Marias Gesundheitszustand vor Haftbeginn.

Antrag wegen Schaden an Freiheit

Landesamt für Finanzen, Landesentschädigungsamt, Günzl, Marie, 1284/I/856, BEG -14899, St.Nr. 2303960239, S. 3: Anmeldung von Ansprüchen gemäß Gesetz zur Wiedergutmachung nationalsozialistischen Unrechts: Schaden an Freiheit.

Armbinde N

Auge=mit/wikimedia, 20. Februar 2021, online verfügbar: wikimedia.org. Lizenz: CC-BY-SA 4.0 DEED.

Ausrufung der Unabhängigkeit der Tschechoslowakei

Autor:in unbekannt, Ausrufung der Unabhängigkeit der Tschechoslowakei am 28. Oktober 1918, Wenzelsplatz Prag.
Léta zkázy a naděje, gemeinfrei.

Ausstellung Böhmen liegt nicht am Meer

Ausstellung “Böhmen liegt nicht am Meer”, mit freundlicher Genehmigung vom Ausstellungsmacher Herrn Rainer Pasta.

Ausstellung Böhmen liegt nicht am Meer Maria Günzl

Ausstellung “Böhmen liegt nicht am Meer”, Maria Günzl, mit freundlicher Genehmigung vom Ausstellungsmacher Herrn Rainer Pasta.

Ausweis für Verfolgte

Ausweis für NS-Verfolgte von Maria Günzl, BayHStA, Nachlass Guenzl Maria 1.

Ausweis für Vertriebene und Flüchtlinge

Ausweis für Vertriebene und Flüchtlinge, © Gemeinde Planegg Archiv & Galerie, N8_110, 132004.

Auszug aus Entschädigungsantrag “Schaden an Körper und Gesundheit”

Landesamt für Finanzen, Landesentschädigungsamt, Günzl, Maria, 1284/I/856, BEG 14899, St.Nr. 2303960239, S. 6: Auszug aus dem Entschädigungsantrag “Schaden an Körper und Gesundheit”.

Auszug aus “Sachverhalt und Entscheidungsgründe”

Landesamt für Finanzen, Landesentschädigungsamt, Günzl, Marie, geb. 23.3.1896, Schaden im beruflichen Fortkommen, BEG 14899, St.Nr. 2303960239, S. 20 Auszug aus “Sachverhalt und Entscheidungsgründe”.

Bayerischer Landtag, Maximilianeum

Thommess/wikimedia, Maximilianeum, 26. Juli 2004, online verfügbar: wikipedia.org. Lizenz: CC-BY-SA 3.0 DEED.

Berlin, Demonstration der SPD im Lustgarten

Autor:in unbekannt, Berlin Demonstration der SPD im Lustgarten, Oktober 1930, Bundesarchiv, Bild 102-10544, online verfügbar: wikipedia.org, Lizenz: CC-BY-SA 3.0 DEED.

BGB I Teil I Nr. 62 Jahr 1953

„Bundesergänzungsgesetz zur Entschädigung für Opfer der nationalsozialistischen Verfolgung (BEG)“ (BGBl. 1953 I, S. 1387–1408, hier S. 1387, online verfügbar: cms.archivportal-d.de.

Bombenschäden in Prag, 1945

Autor:in unbekannt, Bombenschäden in Prag 1945, Quelle: The estate of Prague lawyer Miroslav Mikoláš (born 19 October 1911 in Holice) and his wife Jana Mikolášová (née Vosečková; born 2 May 1920), online verfügbar: wikimedia.org gemeinfrei.

Briefmarke Käthe Leichter, 1995

Briefmarke der Österreichischen Postverwaltung von 1995.

Denkmal in der Kleinen Festung

ErichanderElbe/wikimedia, Denkmal in der Kleinen Festung Theresienstadt, Foto Okt. 2022, online verfügbar: wikimedia.org. Lizenz: CC-BY-SA 4.0 DEED.

Der jugendliche Arbeiter 1911 Heft 1

Titelseite “Der Jugendliche Arbeiter – 1911 Heft 1.”, 1911.

Eger 1938, Einwohnerin zeigt "Hitlergruß"

Autor:in unbekannt, Eger, Einwohner mit “Hitlergruß”, Oktober 1938, Bundesarchiv, Bild 183-H13160, online verfügbar: wikimedia.org. Lizenz: CC-BY-SA 3.0 DE.

Erna Haberzettl

Erna Haberzettl, Sudeten Jahrbuch, 1981, mit freundlicher Genehmigung von Herrn Rainer Pasta / Seliger-Gemeinde.

Erste Mädelkonferenz 1912 in Karlsbad

Erste Mädelkonferenz 1912 in Karlsbad, in: Seliger-Gemeinde, Weg, Leistung, Schicksal. Geschichte der sudetendeutschen Arbeiterbewegung in Wort und Bild, Stuttgart 1972, S. 372, mit freundlicher Genehmigung von Herrn Rainer Pasta / Seliger-Gemeinde.

Falkenau an der Eger, um 1900

Autor:in unbekannt, Falkenau (Eger), circa 1900, online verfügbar: wikimedia.com gemeinfrei.

Feststellungsbescheid über Entschädigungsanspruch

Landesamt für Finanzen, Landesentschädigungsamt, Günzl, Marie, 1284/I/856, BEG -14899, St.Nr. 2303960239, S. 17: Feststellungsbescheid über Entschädigungsanspruch.

Flüchtlinge

Autor:in unbekannt, Flüchtlinge in Richtung Westen, 1945, Bundesarchiv, Bild 146-1985-021-09, online verfügbar: wikimedia.org. Lizenz: CC-BY-SA 3.0.

Frauenaufmarsch 1934 in Falkenau

Frauenaufmarsch 1934 in Falkenau. Massenschwur der Frauen zur Demokratie, in: Seliger-Gemeinde, Weg, Leistung, Schicksal. Geschichte der sudetendeutschen Arbeiterbewegung in Wort und Bild, Stuttgart 1972, S. 379, mit freundlicher Genehmigung von Herrn Rainer Pasta / Seliger-Gemeinde.

Gedenktafel Graphia mit Gruppe 2024

Gedenktafel Graphia mit Gruppe 2024, mit freundlicher Genehmigung von Herrn Rainer Pasta / Seliger-Gemeinde.

Gedicht „An Maria”

Haberzettl, Erna, Gedicht “AN MARIA!”, © Gemeinde Planegg Archiv & Galerie.

Hitler beim “Anschluss” sudetendeutscher Gebiete

Autor:in unbekannt, “Anschluss” sudetendeutscher Gebiete, Hitler, 4. Oktober 1938, Bundesarchiv, Bild 137-049535, online verfügbar: wikimedia.org. Lizenz: CC-BY-SA 3.0 DE.

Josef Günzl_Inhaftierung Korrespondenzakte

Korrespondenzakte Josef Günzl, 6.3.3.2 / 90356506 / ITS Digital Archive, Arolsen Archives.

Josef Seliger

Autor:in unbekannt, Bildnis Josef Seliger, 1907, Bildarchiv und Grafiksammlung/ Österreichische Nationalbibliothek, online verfügbar: onb.digital.

Josef und Maria

Josef und Maria, © Gemeinde Planegg Archiv & Galerie.

Klara Wenzel

Klara Wenzel, Archiv der Arbeiterjugendbewegung, Fotosammlung, 5_68_1.

Klara Wenzel 1955

Klara Wenzel, 1. Sitzung des neuen Vorstandes der „SJD – Die Falken“ in Bonn
, September 1955,
AdsD der FES, 6/FOTA067576.

Konrad Henlein 1938

Autor:in unbekannt, Sudetenland, Besuch Wilhelm Frick, 23. September 1938, Bundesarchiv, Bild 121-0008, online verfügbar: wikimedia.org. Lizenz: CC-BY-SA 3.0 DE.

KZ Groß-Rosen Haupteingangstor

Roemhild, Gordon, KZ Groß-Rosen Haupteingangstor, 16. Oktober 2023, online verfügbar: wikimedia.org. Lizenz: CC-BY-SA 4.0.

KZ Sachsenhausen, Häftlinge bei Zählappell

Autor:in unbekannt, KZ Sachsenhausen, Häftlinge bei Zählappell, Februar 1941, Bundesarchiv, Bild 183-78612-0003, online verfügbar: wikimedia.org. Lizenz: CC-BY-SA 3.0.

Lithograph by Richard Grune depicting concentration camp inmates begging a guard for food

Grune, Richard, Expressionistic lithograph by Richard Grune depicting concentration camp inmates begging a guard for food, ca. 1947, Accession Number 2002.82.1, United States Holocaust Memorial Museum Collection.

Luftbildaufnahme 1937 Privatsammlung Steinland

Luftbild des Schlosskomplexes Lichtenburg, Aufnahme 1937, Privatsammlung Bernd Steinland.

Mahn- und Gedenkstätte Ravensbrück, Walze

Bartocha, Benno, Mahn- und Gedenkstätte Ravensbrück, Walze, 5. November 1985, Bundesarchiv, Bild 183-1985-1105-310, online verfügbar: wikimedia.org. Lizenz: CC-BY-SA 3.0 DE.

Map of the nationalities in Austro-Hungaria, 1911

„Distribution of Races in Austria-Hungary“, in: The Historical Atlas by William R. Shepherd, 1911, online verfügbar: wikimedia.com.

Maria Günzl_Porträt

© Gemeinde Planegg Archiv & Galerie.

Maria in Graslitz

Maria in Graslitz, © Gemeinde Planegg Archiv & Galerie.

Maria jung

Maria jung, © Gemeinde Planegg Archiv & Galerie.

Marias Eltern

Marias Eltern, © Gemeinde Planegg Archiv & Galerie.

Porträt Mitglied der Seliger-Gemeinde Maria Günzl, ca. 1953

Autor:in unbekannt, Porträt Mitglied der Seliger-Gemeinde Maria Günzl, ca. 1953, AdsD der FES, 6/FOTA007825.

Postkarte Graslitz Blick von Westen

Postkarte „Graslitz. Blick von Westen“, Erscheinungsjahr vor 1927. BayHStA, SdA Bildersammlung 5871, online verfügbar: dfg-viewer.de.

Postkarte Graslitz Totalansicht

Postkarte „Graslitz. Blick von Westen“, Erscheinungsjahr vor 1927. BayHStA, SdA Bildersammlung 5871, online verfügbar: dfg-viewer.de.

Postkarte von Graslitz und Umgebung

Postkarte von Graslitz und Umgebung, um 1945, BayHStA, SdA Bildersammlung 5887, online verfügbar: dfg-viewer.de.

Povolení k vystěhování

Povolení k vystěhování, © Gemeinde Planegg Archiv & Galerie, N8_98, Bild 113815.

Reichsvolksschulgesetz 1869, S. 3

Reichsvolksschulgesetz vom 14. Mai 1869, Reichsgesetzblatt für das Kaisertum Oesterreich.

Schloss Lichtenburg

Kaiser, Norbert, Prettin: Schloss Lichtenburg, Ansicht von Südwesten, 26. April 2022, online verfügbar: wikimedia.org. Lizenz: CC-BY-SA 4.0.

Schloss Osterstein als Strafanstalt

Autor:in unbekannt, Zwickau, Schloss Osterstein, 1915, Brück & Sohn Kunstverlag Meißen, gemeinfrei.

Sozialdemokrat, 23.03.1937

Sozialdemokrat, 23.03.1937, S. 3, Bibliothek der Friedrich-Ebert-Stiftung, online verfügbar: deutsche-digitale-bibliothek.de. Lizenz: CC BY-NC-SA 3.0 DE DEED.

St. Gilgen am Wolfgangsee

St. Gilgen u. Schafberg im Salzkammergut, Schafberg 1931, AKON/Österreichische Nationalbibliothek, online verfügbar: data.onb.ac.at.

Stimmzettel

AdsD_Nachlass Maria Günzl_4SEMG_001504-001, Rechte: Rechteinhaber:in nicht ermittelbar.

Sudetendeutsche begrüßen deutsche Wehrmacht

Autor:in unbekannt, “Anschluss” sudetendeutscher Gebiete, 9. Oktober 1938, Saaz, Bundesarchiv, Bild 146-1970-005-28, online verfügbar: wikimedia.org. Lizenz: CC-BY-SA 3.0 DE.

Todesanzeige Maria Günzl

Todesanzeige von Maria Günzl, BayHStA, Nachlass Guenzl Maria 5.

Verleihung des Bayerischen Verdienstordens, 1961

Verleihung Bayerischer Verdienstorden, © Gemeinde Planegg Archiv & Galeria, N8_159, Bild 143225_R.

Verwaltungshof der Kleinen Festung Theresienstadt

Andrew Shiva / Wikipedia, Verwaltungshof der Kleinen Festung Theresienstadt, 27. Juli 2013, online verfügbar: wikimedia.org. Lizenz: CC-BY-SA 4.0.

Völkischer Beobachter 02.10.1938

Völkischer Beobachter, Wiener Ausgabe vom 2. Oktober 1938, S. 1, ANNO/Österreichische Nationalbibliothek.

Hinweis: Trotz großer Recherchebemühungen ist es uns nicht gelungen, für einige der verwendeten Bilder Urheber bzw. Rechteinhaber ausfindig zu machen. Sollten Sie Rechte an einem der verwendeten Bilder innehaben, melden Sie sich bitte bei uns unter info@nsberatung.de.

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“Anschluss” sudetendeutscher Gebiete

Autor:in unbekannt, “Anschluss” sudetendeutscher Gebiete, Asch, 3. Oktober 1938, Bundesarchiv, Bild 183-H13158, online verfügbar: wikimedia.org, Lizenz: CC-BY-SA 3.0.

Ansicht vom Barackenlager

Ansicht vom Barackenlager des Frauen-KZ Ravensbrück mit Barackenreihen 1 bis 3 und Lagerstraße 1; vorn das Dach des Garagentraktes, dahinter die Schornsteine der Häftlingsküche, um 1940. Fotograf/in unbekannt, Mahn- und Gedenkstätte Ravensbrück, Montage aus den Fotos-Nr. 1642 und 1643.

Ausweis für Verfolgte 2

Ausweis für NS-Verfolgte von Maria Günzl, BayHStA, Nachlass Guenzl Maria 1.

Film “Hitler comes to power”

Film “Hitler comes to power”, Accession Number: 1998.191.1 / RG Number: RG-60.2444 / Film ID: 63. Accessed at United States Holocaust Memorial Museum, courtesy of National Archives & Records Administration.

Frauenaufmarsch 1934 in Falkenau

Frauenaufmarsch 1934 in Falkenau. Massenschwur der Frauen zur Demokratie, in: Seliger-Gemeinde, Weg, Leistung, Schicksal. Geschichte der sudetendeutschen Arbeiterbewegung in Wort und Bild, Stuttgart 1972, S. 379, mit freundlicher Genehmigung von Herrn Rainer Pasta / Seliger-Gemeinde.

Maria Günzl 1950

© Bildarchiv Bayerischer Landtag

Porträt Maria Günzl, ca. 1965

Autor:in unbekannt, Porträt Maria Günzl, ca. 1965, AdsD der FES, 6/FOTA161782.

Sozialdemokrat 5. Juli 1934

Sozialdemokrat, 5. Juli 1934, S. 1, Bibliothek der Friedrich-Ebert-Stiftung, online verfügbar: deutsche-digitale-bibliothek.de, Lizenz: CC BY-NC-SA 3.0 DE DEED.

Symboldbild Gestapohaft

The interior of the Gestapo prison in Koeln. United States Holocaust Memorial Museum Photo Archives #77086. Courtesy of National Archives and Records Administration, College Park. Copyright of United States Holocaust Memorial Museum.