1945

SIDNEY EUGENE „GENE” BROWN ÜBERLEBT

Sergeant Sidney Eugene „Brownie” Brown.

Sidney Eugene „Gene” Brown lebt mit seinen Eltern und Geschwistern auf einer Farm bei Gainesville im US-Bundesstaat Florida. Er ist 19, als er in die US-Armee eingezogen wird, um im Zweiten Weltkrieg gegen Deutschland und seine Verbündeten zu kämpfen. Bei seinem ersten Fliegereinsatz wird er mit seiner Crew über Deutschland abgeschossen. Nur mit viel Glück überlebt er Misshandlungen und tödliche Gewalt eines Lynchmobs, dem sechs seiner Kameraden zum Opfer fallen. Später werden die Ereignisse als das Rüsselsheimer Massaker in die Geschichte eingehen.

24. Oktober 1924

High School in Gainesville, Florida, um 1920.

Sidney Eugene „Gene” Brown wird am 24. Oktober 1924 in Gainesville im US-Bundesstaat Florida geboren. Vater Cornelius Jackson und Mutter Annie Laura arbeiten auf ihrer eigenen Farm in der Umgebung von Gainesville. Gene wächst mit seinen sechs Brüdern C.J., Alfred, Alvin, John, Clark und Wallace und seiner Schwester Annie Laura auf. Sein Leben lang wird er es lieben, draußen in der Natur zu sein.

7. Dezember 1941

Die von der japanischen Armee getroffene USS Shaw, Hawaii, 7. Dezember 1941.

Als Reaktion auf den japanischen Angriff auf den US-Stützpunkt Pearl Harbor auf Hawaii am 7. Dezember 1941 treten die USA in den Zweiten Weltkrieg ein. Noch immer nicht vollständig von der Großen Depression erholt, haben sie zuvor gezögert, den europäischen Aggressoren Deutschland und Italien militärisch entgegenzutreten. Nun aber ist die Entscheidung gefallen, und sie wird den Verlauf des Krieges entscheidend verändern. Gene ist 17 Jahre alt und besucht die amerikanische High School. Ihm wird klar, dass er bald für sein Land kämpfen muss, denn die USA benötigen nun Millionen neuer Soldaten.

Februar 1944

Hintere Reihe v.l.n.r.: Rogers, Sekul, Cassidy, Robinson. Vordere Reihe, v.l.n.r.: Adams, Austin, Williams, Dumont, Brown, Brininstool.

Gene ist eingezogen worden und kommt jetzt, mit 19 Jahren, zu den Luftstreitkräften der US-Armee, die zu dieser Zeit United States Army Air Forces (USAAF) heißen. Um dort eingesetzt zu werden, müssen die Rekruten unter anderem eine gute Sehkraft und Reaktionsfähigkeit nachweisen. Auf dem Westover Airfield bei Springfield, Massachusetts, erhält Gene sein Training. Er wird Teil der Crew des 24-jährigen Piloten Norman „Norm” J. Rogers. Zur Besatzung gehören außerdem Co-Pilot John N. Sekul, Navigator Bernard Cassidy, Bombenschütze Yancey Robinson, Flugingenieur Forrest W. Brininstool, Funker Thomas D. Williams sowie die Schützen William A. Dumont, Elmore L. Austin und William „Bill” M. Adams. Gene versteht sich gut mit seinen Kameraden, besonders mit dem gleichaltrigen Bill. Beide verbindet, dass sie in ländlichen Gegenden aufgewachsen sind. „Country Boys“, sagt Gene dazu. Die Crew verbringt viel Zeit miteinander, und während er zu Hause Gene heißt, nennt ihn in seiner Crew jeder nur Brownie.

Juni 1944

Second Lieutenant Norman Joseph Rogers Jr.

Pilot Norm bekommt einen Befehl: Seine Crew soll in England stationiert werden und bei der „491st Bomb Group” zum Einsatz kommen. Diese Einheit greift seit Juni 1944 Ziele in Deutschland und Nordfrankreich aus der Luft an. In den meist zehn Mann starken Crews fliegen sie in B-24 Liberator-Flugzeugen von Stützpunkten in England los, um die vorher festgelegten Gebiete zu bombardieren. Gene soll als „Tail Gunner” (Heckschütze) eingesetzt werden. Er sitzt im hintersten Teil des Flugzeugs, in der engen Heckposition, und ist für die Verteidigung im hinteren Bereich („Tail”) des Flugzeugs zuständig. Dafür muss er zwei schwere Maschinengewehre bedienen.

Der Luftkrieg über Europa
im Zweiten Weltkrieg

Amerikanische B-17 Flugzeuge greifen eine Fabrik Nahe Danzig an, Oktober 1944.
Amerikanische B-17 Flugzeuge greifen eine Fabrik Nahe Danzig an, Oktober 1944.

Zu Beginn des Zweiten Weltkriegs konzentrierte sich die deutsche Luftwaffe auf präzise Angriffe gegen militärische Ziele. Offiziell waren Bombenangriffe auf Zivilist:innen Ausnahmefälle, doch schon 1939 in Polen wurde diese Grenze überschritten. Am 1. August 1940 befahl Hitler die Intensivierung des Luftkriegs gegen Großbritannien („Luftschlacht um England“), der im Mai 1941 mit der deutschen Niederlage und der Absage der Invasion endete. Bis Ende 1942 untersagte Hitler einen Bombenkrieg gegen Wohngebiete zur Demoralisierung, dennoch starben bei Angriffen auf britische Städte wie London oder Coventry bis 1945 etwa 50.000 Zivilist:innen. Ab 1942 setzte die britische Royal Air Force (RAF) gezielt auf nächtliche Flächenbombardements, die vor allem die Moral der deutschen Zivilbevölkerung brechen sollten („moral bombing“). Dieses Kriegsziel wurde nicht erfüllt, tatsächlich wurde dadurch eher der Durchhaltewille und der Hass auf die Alliierten gesteigert. Die „moral bombings“ wurden aus moralischer sowie völkerrechtlicher Sicht kritisiert. Laut der Haager Landkriegsordnung ist die Bombardierung unverteidigter Städte, sinnlose Verwüstung und Zerstörung, systematischer Terror und Quälerei der Zivilbevölkerung verboten. Unter diesem Aspekt betrachtet sind die „moral bombings“ als kriegsrechtlich illegitim zu bewerten. Mit Kriegseintritt der USA Ende 1941 entstand der alliierte Plan für einen gemeinsamen strategischen Luftkrieg gegen Deutschland („Germany first“). Während die RAF nachts Wohngebiete bombardierte, griffen die United States Army Air Forces (USAAF) tagsüber gezielt industrielle Ziele an.


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22. August 1944

Die B-24 mit Spitznamen “Wham! Bam! Thank you Ma’m”.

Die Crew bereitet sich auf ihren ersten gemeinsamen Einsatz vor. Sie sind Teil einer militärischen Operation, die als der größte Formationsflug des Zweiten Weltkriegs in die Geschichte eingehen wird. Über 2.000 Flugzeuge sollen aus North Pickenham im südöstlichen England in Richtung Deutschland starten, mit dem Ziel, feindliche Ziele zu bombardieren. Die Crewmitglieder Bernard Cassidy und Yancey Robinson werden nicht dabei sein, sie sind auf einem Lehrgang über neue Radargeräte. Außerdem wird die Crew nicht ihr eigenes Flugzeug fliegen, denn an ihrem werden gerade Reparaturen durchgeführt. In der Air Force ist es üblich, den Flugzeugen, die im Einsatz gewesen sind, Spitznamen zu geben, die manchmal provokant oder anzüglich sind. Sie werden mit Farbe auf die Flugzeuge gemalt. Auf der B-24 Liberator, die Norms Crew bei dem Einsatz fliegen soll, prangt in großen Buchstaben ein Schriftzug mit sexistischer Bedeutung: Wham! Bam! Thank you Ma’m. Daneben ist die Cartoonfigur Bugs Bunny gemalt.

23. August 1944

Luftaufnahme einer Pathfinder B-24.

Die Crew Leader, Pilot Norm und Co-Pilot John, fliegen am Nachmittag einen Probeflug über Deutschland und kehren wohlbehalten zurück. Am Abend wird Poker gespielt, Forrest ist der Gewinner des Abends.

24. August 1944, Morgens

Besprechung der Einsatzgruppe vor der Mission in Hamburg, 17. Januar 1945.

Der Tag seines ersten Einsatzes ist für Gene gekommen. Die Crew wird um 2:30 Uhr in der Nacht geweckt. Sie haben nur eine halbe Stunde Zeit, um sich zu waschen, anzuziehen und zu rasieren – letzteres ist wichtig, damit es unter den Sauerstoffmasken nicht unangenehm wird. Gene hat Zahnschmerzen, aber er sagt nichts aus Angst, bei der Mission nicht mitfliegen zu dürfen. Außerdem regnet es stark, und Gene denkt, dass der Einsatz deshalb sowieso noch abgebrochen wird – so wie es auch schon in den vergangenen zwei Tagen war. Nach einem schnellen Frühstück geht es für die Crew zum Briefing, bei dem sie das Ziel ihrer heutigen Mission erfahren. Sie sollen einen Flugplatz in Langenhagen in der Nähe von Hannover bombardieren. Der Regen wird weniger. Dann besteigen sie die Wham! Bam!. Als letztes besteigt noch ein Ersatzmann das Flugzeug, der Navigator Haigus Tufenkjian.

24. August 1944, Mittags

Fallschirmspringer im Zweiten Weltkrieg.

Nach einigen Flugstunden hat die Crew ihr Ziel erreicht. Sie werfen die Bomben über dem Flugplatz in Langenhagen ab. Ein paar der Männer jubeln, ihre Mission war erfolgreich. Doch wenige Minuten später trifft sie im Luftraum über Osnabrück eine deutsche (Flak). Forrest wird von einem Schrapnell schwer im Bauch verwundet, auch Bill ist verletzt. Die Wham! Bam! ist schwer getroffen, die Hydraulik fällt aus, ebenso einer der vier Motoren, zwei weitere sind beschädigt. Pilot Norm ist sofort klar, dass sie es nicht wieder zurück nach England schaffen werden. Das Flugzeug beginnt, abzustürzen. Norm gibt den Befehl „Bail out”. Die Crew springt mit ihren Fallschirmen aus dem getroffenen Flugzeug. Am deutschen Boden beobachtet die „Landwachtbereitschaft” die Wham! Bam! im Sturzflug und schießt darauf. Gegen 12:15 Uhr schlägt das Flugzeug auf dem Land nahe Hüttrup bei Greven, rund 20 km nördlich von Münster, auf. Die Crew hat den Sprung geschafft, doch einige sind verletzt.

Bill

Sergeant William Morris Adams.

Bill landet in einem Baum. Ein Bauer kommt herbeigelaufen – und hilft ihm. Er nimmt ihn mit ins Haus, bandagiert seinen verletzten Arm und gibt ihm Essen. Als der ältere Vater des Bauern auftaucht, insistiert er, dass Bill den lokalen Behörden übergeben werden muss. Sie bringen ihn ins Rathaus des nächstgelegenen Ortes, Greven, wo ihn ein unbeteiligter Bürger mehrmals ins Gesicht schlägt und in gebrochenem Englisch „Das bekommst du dafür, dass du unsere Frauen und Kinder bombardiert hast” an den Kopf wirft.

Forrest

Staff Sergeant Forrest „Forrie” William Brininstool.

Forrest, der aufgrund des Flak-Treffers am schwersten verletzt ist, wird von einem älteren Bauern und seiner Frau gefunden und ebenfalls versorgt. Als er ihnen zum Dank seinen Fallschirm schenken will, lehnen sie ab. Fallschirmseide ist beliebt bei den Deutschen. Seitdem Stoffe nur sehr schwer zu bekommen sind, werden alle möglichen Kleidungsstücke daraus genäht, wenn man das Glück hat, daran zu kommen. Der Fallschirm gehört jetzt dem Deutschen Reich, sagt das Bauernpaar

Gene

Sergeant Sidney Eugene „Brownie” Brown.

Gene landet unverletzt auf einem frisch gepflügten Feld. Der Bauer, mit einer Mistgabel in der Hand, kommt auf ihn zugerannt, zwanzig weitere Menschen kommen hinterher. Gene hat Mühe, im Gewirr von Seilen und Stoff seines Fallschirms aufzustehen. Der Bauer will von Gene, dass er seinen Fallschirm aufhebt und mit ihm kommt. Ein Junge fragt Gene auf Englisch nach seinem Namen, aber er wird zurückgedrängt. Gene rafft den schweren Fallschirm auf und zieht die warme Fliegermütze vom Kopf. Als sie ihm runterfällt, hebt sie der Bauer auf – und versetzt Gene drei kräftige Schläge auf den Kopf. Gene wird ins Grevener Rathaus eskortiert, wo auch er von aufgebrachten Bürger:innen geschlagen wird. In einer Zelle im Keller des Rathauses trifft er auf William A.

24. August 1944, Nachmittags

Das Grevener Rathaus mit Hakenkreuzbeflaggung, 1936/37.

Nach und nach sind alle neun Crewmitglieder in die Zelle des Grevener Rathauses gebracht und dort befragt worden. Sie verraten nur ihre Namen, Dienstgrad und Seriennummer, so ist es ihnen vorher beigebracht worden. Pilot Norm beruhigt seine Crew: Sie sind jetzt Kriegsgefangene und können deshalb erwarten, auch gut behandelt zu werden. Doch die Deutschen vor Ort scheren sich wenig um die Genfer Konventionen, die das Deutsche Reich 1934 ratifiziert hatte. Zehn Jahre später, in der Dienststube des Grevener Rathauses, ist diese Unterschrift nicht das Papier wert, auf dem sie steht. Bei den Befragungen werden die Crewmitglieder gewaltsam behandelt, besonders diejenigen mit niedrigerem militärischen Rang. Die Deutschen wollen auch wissen, ob Juden unter den Crewmitgliedern sind. Sie zwingen sie, ihre Hosen auszuziehen, damit sie feststellen können, ob nach jüdischem Ritual Beschnittene unter ihnen sind.

24. August 1944, Abends

Operation auf einem Hauptverbandplatz, Russland, Mai 1943.

Die Crew wird zu einem deutschen Luftwaffenstützpunkt in der Nähe von Münster gebracht und erneut befragt. Diesmal ohne Gewalt, möglicherweise aus Respekt gegenüber anderen Fliegern. Forrest ist so schwer verletzt, dass er in einem Feldkrankenhaus operiert werden muss. Die Operation wird ohne Narkose durchgeführt. Alle anderen Verletzungen werden nicht versorgt, auch nicht William D.s Knöchel, den er sich bei der Landung nach dem Fallschirmsprung gebrochen hat. In der amerikanischen Airbase in England sind derweil alle Flugzeuge, die heute im Raum Hannover eingesetzt waren, zurückgekehrt. Alle, bis auf die Wham! Bam!. Die Crewmitglieder gelten bei der US-Armee jetzt als „Missing in Action”.

25. August 1944

Baracken im Dulag Luft, Wetzlar, 29. März 1945.

Am frühen Morgen des 25. August werden acht der neun Crewmitglieder in Mainz in einen Zug gesetzt. Forrest ist nicht dabei, er wird in ein Krankenhaus in Münster verlegt, wo er ein zweites Mal operiert wird. Sie werden von drei Wachsoldaten der Luftwaffe begleitet. Wohin es geht, wird ihnen nicht gesagt. Das Ziel ist ein Durchgangslager der Luftwaffe, das „Dulag Luft” in Oberursel bei Frankfurt. Dort sollen sie verhört werden (ein Szenario, auf das sie bei der US-Armee vorbereitet wurden), und danach in ein Kriegsgefangenenlager kommen. Sie verbringen den ganzen Tag im Zug. Wenn der Zug einmal anhält und Passanten sie als amerikanische Flieger erkennen, werden sie angeschrien und beleidigt, manche spucken von außen an die Fenster. Am selben Tag wird Paris von den Alliierten befreit, ein Erfolg mit großer Symbolkraft. Der Druck auf Deutschland wächst.

NS-Propaganda „Terrorflieger“

Martin Bormann: “Volksjustiz”, die sich gegen abgeschossene Flieger richtete, sei nicht durch Polizei oder Justiz zu verfolgen, Mai 1944.
Martin Bormann: “Volksjustiz”, die sich gegen abgeschossene Flieger richtete, sei nicht durch Polizei oder Justiz zu verfolgen, Mai 1944.

Das nationalsozialistische Regime spielte eine zentrale Rolle bei der Billigung von Lynchmorden an alliierten Fliegern. Besonders in den Jahren 1943 und 1944, als der alliierte Bombenkrieg einen neuen Höhepunkt erreichte, lässt sich eine deutliche Radikalisierung erkennen. Der Sommer 1943 markierte einen Wendepunkt: Nach den verheerenden Angriffen auf deutsche Städte verschärfte die NS-Propaganda ihre Sprache und Bilder. Joseph Goebbels sprach im Juni 1943 im Berliner Sportpalast vom „britisch-amerikanischen Bombenterror“, dem man nur mit „Gegenterror“ begegnen könne. Dabei wurde verschwiegen, dass Deutschland bereits im August 1940 die „Luftschlacht um England” begann und im Verlauf massiv britische Städte bombardierte, was ebenfalls viele zivile Opfer forderte. Goebbels Rhetorik stilisierte die alliierten Luftangriffe zu einem gezielten „Mord an Frauen und Kindern“ und diente dazu, die Bevölkerung auf Vergeltung einzuschwören. Begriffe wie „Terrorflieger“, „Mordflieger“ oder „Luftgangster“ entmenschlichten die Gegner und kaschierten zugleich die eigene militärische Unterlegenheit. Diese Zuschreibungen wurden mit antisemitischen und rassistischen Stereotypen vermischt: Juden galten als angebliche „Urheber“ des Bombenkriegs, Schwarze Flieger wurden als besonders grausam dargestellt.

Das Oberkommando der Wehrmacht (OKW) untersagte im Juli 1943 Begräbnisse für gefallene alliierte Flieger mit militärischen Ehren, um jede Form von Respekt zu verhindern. Im August 1943 wies Heinrich Himmler die Polizei an, sich nicht in Konflikte zwischen Zivilbevölkerung und abgeschossenen Piloten einzumischen. Damit wurde de facto freie Hand für Gewalttaten signalisiert. Ernst Kaltenbrunner ergänzte im April 1944, dass Deutsche, die abgeschossenen Fliegern freundlich begegneten, mit KZ-Haft rechnen mussten. Den endgültigen Schritt in Richtung offizieller Billigung vollzog Martin Bormann im Mai 1944. In einem geheimen Rundschreiben erklärte er, dass Lynchmorde an „abgesprungenen oder notgelandeten“ Fliegern nicht strafrechtlich verfolgt würden. Diese Aussage konnte nur als Aufforderung verstanden werden, in diesem Sinne zu verfahren. Zeitgleich griff Joseph Goebbels die Thematik in einem Leitartikel im Völkischen Beobachter auf und ließ in verklausulierter Weise erkennen, dass das Regime hinter solchen Taten stand. So verband sich die Hetze der Propaganda mit gezielten Anweisungen der NS-Führung: Die Bevölkerung wurde aufgehetzt und zugleich ermutigt, die völkerrechtlichen Vorgaben im Umgang mit Kriegsgefangenen zu ignorieren und stattdessen zur Gewalt überzugehen.

25. August 1944, 23 Uhr

Im Luftschutzstollen für Frauen mit Kindern, ca. 1942.

In der Nacht gibt es Bombenangriffe. Die Crew und ihre Bewacher müssen den Zug verlassen und in einem Luftschutzbunker Schutz suchen. Die Deutschen sind wenig begeistert, dass sie sich den Platz im Bunker mit amerikanischen Fliegern teilen müssen. Um 3 Uhr in der Nacht wird der Bombenalarm aufgehoben und die Crew wieder in den Zug gesetzt.

26. August 1944, 6 Uhr

Nach dem Luftangriff auf Rüsselsheim am 20. Juli 1944 ist am größten Metallpresswerk Deutschlands vom Schriftzug „OPEL“ nur noch „OIL“ sichtbar.

Gegen 6 Uhr am folgenden Morgen kommt der Zug mit der Crew kurz vor Rüsselsheim abrupt zum Stehen. In der Nacht hat die britische Royal Air Force die Stadt Rüsselsheim und das dort angesiedelte Opel-Werk heftig bombardiert und schwer getroffen. Auch die Bahngleise sind zerstört worden, deshalb kann der Zug nicht weiter. Alle müssen aussteigen. Zwei der drei Wachsoldaten entfernen sich von der Gruppe, die Crew nimmt an, um nach dem Weg zu fragen. Einer von ihnen kehrt auch nach zwei Stunden nicht zurück. Die übrigen Wachsoldaten beschließen, zu Fuß weiter zum östlichen Ende der Stadt zu laufen, wo der Bahnverkehr wieder möglich sein soll. Gene und Bill tragen William D. wegen seines gebrochenen Knöchels abwechselnd auf dem Rücken. Auch Norm muss gestützt werden, sein Knöchel ist verstaucht.

26. August 1944, ca. 9 Uhr

Second Sergeant Thomas D. Williams.

In Rüsselsheim herrscht an diesem Morgen eine schreckliche Stimmung. Viele Menschen kommen gerade aus den Bunkern und sehen das Ausmaß der Zerstörung. Als einige auf den Gefangenentransport mit den amerikanischen Fliegern aufmerksam werden, lädt sich die Stimmung sofort auf. Viele glauben, dass es sich bei der Crew um kanadische Flieger handelt, die in der Nacht an der Bombardierung der Stadt direkt beteiligt waren. Menschen schreien, heben ihre Fäuste, spucken auf die Crew. Die Rüsselsheimerinnen Käthe Reinhardt, ihre Schwester Margarete Witzler und deren Tochter Lilo sind die ersten, die zum tätlichen Angriff übergehen. Die 38-jährige Käthe Reinhardt schreit: „Da sind die Terrorflieger! Schlagt sie tot, sie haben unsere Wohnung zerstört.“ Sie wirft Pilot Norm einen Dachziegel an den Kopf.

Sergeant William A. Dumont.

Während die Crew durch die Straßen gehetzt wird, werden sie geschlagen und mit herumliegenden Steinen und Dachziegeln beworfen. Der Gaststätteninhaber Philipp Gütlich schlägt die Crewmitglieder mit einem großen Stock. Georg Daum, Maschinist im Opel-Werk, kommt mit einer großen Schaufel gerannt. Jemand zeigt auf Bill und schreit: „Juden! Juden!” Der NSDAP-Ortsgruppenleiter Josef Hartgen wird auf die Situation aufmerksam, stachelt die Menge noch weiter an und schießt in die Luft. Eine völlig aufgebrachte, zu diesem Zeitpunkt rund 200 Menschen umfassende Menge, misshandelt die Crew brutal mit Knüppeln, Metallstangen, Schaufeln und Hämmern. Von überall her kommen immer mehr Menschen angerannt. Die begleitenden Wachsoldaten versuchen anfangs, die Menschen zur Seite zu drängen, schreiten später aber nicht mehr ein. Nur wenige Personen, wie der pensionierte Lehrer Christoph Keil, versuchen, die Situation zu deeskalieren. Doch sie haben keine Chance. Einigen wird noch gedroht, dass ihnen dasselbe Schicksal blüht, wenn sie nicht still sind. Die Crew wehrt sich nicht.

Sergeant Elmore „Buster” Lathrop Austin.

Ein Mann schlägt Gene eine Glasflasche auf den Kopf, er blutet und fällt vorwärts auf den Bürgersteig. Sie sind an einer Mauer in der Grabenstraße angekommen, als sie es nicht mehr weiter schaffen. Hier ist der Bahnhof, wo gerade Bahnarbeiter an der zerstörten Strecke arbeiten. Sie kommen gelaufen und schließen sich der Menge an. August Wolf, ebenfalls Maschinist bei Opel, schlägt auf die am Boden liegenden Männer ein. Friedrich Wüst, Schmied und NSDAP-Parteimitglied, schlägt Elmore mit einem Hammer mehrfach auf den Kopf. Gene bleibt liegen, schließt die Augen und tut so, als sei er tot. Dann hört er plötzlich Schüsse. Der NSDAP-Ortsgruppenleiter Josef Hartgen hat vier Crewmitglieder mit seiner Pistole erschossen. Bevor er zu Gene kommen kann, gehen ihm die Patronen aus.

26. August 1944, ca. 11 Uhr

Second Lieutenant John Nicholas Sekul.

Die acht regungslosen Männer werden gewaltsam auf einen Karren gehoben, den Hitlerjungen jetzt wegziehen. Gene und Bill liegen weit unten. Sie alle tragen noch ihre Fliegeruniformen, in denen es unerträglich heiß ist. Gene hört seine Kameraden vereinzelt stöhnen. Er kriegt kaum Luft. Es ist stickig und es riecht nach Schweiß, Blut und Urin. Aber er traut sich auch nicht, sich merklich zu bewegen. Es ist besser, sich tot zu stellen. Über Gene liegt John. Er flüstert Gene zu: „Pray, Brownie” („Bete, Brownie”). Gene denkt sich, dass er doch schon die ganze Zeit betet, aber er macht in Gedanken weiter. Gene merkt, dass der Karren anhält. Sie sind auf einem Waldfriedhof angekommen. Gene blickt vorsichtig um sich und sieht, dass sich ein Deutscher mit einem Knüppel nähert. Es ist der SA-Mann Otto Hermann Stolz. John wird mit dem Knüppel auf den Kopf geschlagen. Gene fühlt, wie sich Johns Hand, die auf seiner Schulter liegt, verkrampft und dann herabsinkt. Er ist tot. Auch Gene wird auf den Kopf geschlagen, aber Stolz trifft nicht richtig. Auf dem Karren ist es jetzt still.

Berliner:innen beim Aufsuchen eines Luftschutzkellers, 8. April 1944.

Gene hört eine laute Sirene: Fliegeralarm. Die Deutschen laufen zu den Luftschutzbunkern. Dann merkt er, dass um ihn herum Bomben einschlagen, doch er kann nicht einschätzen, wie nah die Gefahr ist. Erst nachdem niemand für längere Zeit zurückgekehrt ist, beginnt er, sich unter den Körpern seiner leblosen Kameraden aus dem Karren zu befreien. Er ist sicher, dass er der einzige Überlebende ist. Doch dann spürt er Bewegung unter sich und hört eine Stimme: „It’s Bill”.

Gene und Bill suchen Schutz in der Friedhofskapelle. Sie sind erschöpft und haben Schmerzen am ganzen Körper. Doch sie wissen, dass sie hier nicht bleiben können. Gene lässt seinen schweren und viel zu warmen Fliegeranzug mit den fellbesetzten Stiefeln zurück. Von jetzt an geht es für ihn ohne Schuhe weiter. Zusammen schaffen sie es über die Friedhofsmauer. Dann suchen sie sich ein Versteck.

27. August 1944

Fahnenträger der Hitlerjugend.

Am nächsten Tag beerdigen russische Zwangsarbeiter die toten Amerikaner in einem Gemeinschaftsgrab auf der Ostseite des Friedhofs. Nach Kriegsende werden ihre Körper exhumiert und auf verschiedene Friedhöfe in den USA und Frankreich überführt. Dass an diesem Tag zwei Männer weniger auf dem Karren liegen, ist in Rüsselsheim nicht aufgefallen. Gene und Bill suchen währenddessen Schutz im Wald und beschließen, in die Schweiz zu flüchten. Sie bewegen sich nur in der Nacht fort, tagsüber verstecken sie sich. Einmal nähert sich ihnen eine Gruppe Hitlerjungen, aber sie bleiben unentdeckt. Es dauert, bis sie eine Wasserpumpe finden und Obstbäume, von denen sie Pflaumen und unreife Äpfel pflücken.

1. September 1944

Bombardierungen durch amerikanische B-24 Flugzeuge, am Rhein Nahe Koblenz, 20. Juli 1944.

Gene und Bill sind auf der Flucht in die Schweiz. Einmal verstecken sie sich tagsüber in einem Heuhaufen, auch wenn sie bei der Air Force gelernt haben, dass das kein gutes Versteck ist. Die Gefahr, von jemandem mit einer Mistgabel erstochen zu werden, ist zu groß. Tatsächlich werden sie im Heuhaufen von zwei Jugendlichen entdeckt, aber sie können noch weglaufen. Nach fünf Tagen, als sie am Rhein angelangt sind, endet ihre Flucht. Sie werden von einem älteren Mann entdeckt und festgenommen. Gene erinnert sich später, dass er nicht stolzer hätte sein können, wenn er Eisenhower persönlich entdeckt hätte. Gene und Bill werden wieder an die deutsche Luftwaffe übergeben und medizinisch versorgt.

2. September 1944

Ein im Dulag Luft ausgefüllter Meldebogen über den Abschuss eines US-amerikanischen Flugzeugs listet die inhaftierten Besatzungsmitglieder Sidney Eugene Brown und William Adams auf, 20.09.1944.

Gene und Bill sind im „Dulag Luft”, einem Durchgangslager der Luftwaffe in Oberursel bei Frankfurt, angekommen. Sie werden in verschiedene Zellen verlegt und getrennt voneinander befragt. Gene verrät nichts außer seinem Namen, Dienstgrad und Seriennummer, so wie es ihm bei der Air Force gesagt worden ist. Er erhält eine Postkarte vom Roten Kreuz, die an seine Familie geschickt wird. Darauf gibt es mehrere Ankreuzmöglichkeiten: „Ich bin nicht verwundet”, „Ich bin leicht verwundet und werde versorgt”, und so weiter. Gene entscheidet sich, damit sich seine Familie nicht noch mehr Sorgen machen muss, für die erste Antwortmöglichkeit.

12. September 1944

Das Vorlager des Stalag Luft IV, Sommer 1944.

Gene und Bill werden in ein Kriegsgefangenenlager der Luftwaffe, dem Stalag Luft IV, gebracht. Es ist weit weg in Groß Tychow im östlichen Pommern. Heute heißt die Stadt Tychowo und gehört zu Polen. Weil alle Betten in der Baracke, der sie zugeteilt werden, schon belegt sind, legen sie ihre Matratzen nebeneinander auf den Boden. Mit Hilfe von Spielkarten lassen sie das Glück darüber entscheiden, wer die verschiedenen Aufgaben in der Baracke erledigen muss, wie zum Beispiel das Wasserholen in der Frühe. Die Latrinen müssen sie nie säubern, dafür setzen die deutschen Bewacher immer nur die russischen Kriegsgefangenen ein.

6. Februar 1945

Befreite Kriegsgefangene erholen sich, Stalag 357 in Fallingbostel, 16. April 1945.

Gene ist an der Ruhr erkrankt, einer hochansteckenden Durchfallerkrankung. Er erinnert sich später, wie demütigend es sich für ihn angefühlt hat, mit der Krankheit im Lager leben zu müssen. Menschenwürdige Hygiene und angemessene medizinische Versorgung gibt es hier nicht. Als sich russische Einheiten dem Stalag Luft IV nähern, beschließen die deutschen Bewacher, das Lager zu räumen. Rund 8.000 Kriegsgefangene werden am 6. Februar 1945 auf einen quälend langen Todesmarsch in Richtung Westen geschickt. Gene erreicht, weil er bei einer Gruppe erkrankter Kriegsgefangener eingeteilt wurde, vermutlich per Zug und getrennt von Bill am 20. März 1945 ein weiteres Kriegsgefangenenlager, das Stalag XI B (357) in Fallingbostel in der Lüneburger Heide.

2. Mai 1945

Befreite US-amerikanische Kriegsgefangene warten im Camp Lucky Strike darauf, in die Heimat zurückgeführt zu werden, Frankreich, Mai 1945.

Auch das Stalag XI B (357) wird aufgrund der herannahenden Alliierten Truppen geräumt und die Kriegsgefangenen werden auf einen weiteren Todesmarsch in Richtung Norden geschickt. Gene wird am 2. Mai 1945 von britischen Truppen in der Nähe von Hamburg befreit. Sechs Tage später erfolgt die deutsche Gesamtkapitulation. Es geht für Gene weiter nach Le Havre, in das Camp Lucky Strike, in das die befreiten amerikanischen Kriegsgefangenen aufgenommen werden. Hier trifft er wieder auf Bill, der im Camp auch offiziell zu Protokoll gibt, was er über die Ereignisse in Rüsselsheim berichten kann.

März 1945

Der Marktplatz in Rüsselsheim während des Wiederaufbaus in der Nachkriegszeit.

Im März 1945 ist der Krieg in Rüsselsheim zuende. Die amerikanische 3. Army hat die Stadt eingenommen. Französische und polnische Zwangsarbeiter:innen berichten den Offizieren, dass Rüsselsheimer:innen im August 1944 acht kanadische Flieger ermordet hätten. Im Juni nimmt eine neu gegründete Abteilung für Kriegsverbrechen bei der US-Armee die Ermittlungen auf. Am 28. Juni werden sechs Leichen exhumiert und vier von ihnen identifiziert. Erst jetzt wird in Rüsselsheim bekannt, dass die getöteten Flieger keine Kanadier, sondern US-Amerikaner waren.

25. Juli 1945

Die Kommission des amerikanischen Militärgerichts, Vorsitzender Richter Brigadier General Garrison H. Davidson in der Mitte, Darmstadt 27. Juli 1945.

Bereits am 25. Juli 1945 kommt es in der Folge zum Prozess gegen elf Angeklagte vor einem amerikanischen Militärgericht in Darmstadt. Es ist der erste Prozess nach Kriegsende, bei dem deutsche Zivilist:innen vor Gericht stehen. Das Interesse ist riesig, der Gerichtssaal ist voll. Der Urteil fällenden Kommission gehören sechs Mitglieder an. Vorsitzender Richter ist Brigadier General Garrison H. Davidson. Die Angeklagten, darunter der NSDAP-Ortsgruppenleiter Josef Hartgen, der vier Crewmitglieder erschoss, und die Schwestern Käthe Reinhardt und Margarete Witzler, die als Erste zum tätlichen Angriff aufriefen, werden von vier deutschen Rechtsanwälten vertreten.


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26. Juli 1945

Eine Zeugin der Anklage demonstriert Schläge vor dem amerikanischen Militärgericht in Darmstadt, 25. Juli 1945.

Am Tag nach dem Prozessbeginn titelt die New York Times auf ihrer Titelseite: „11 Germans Tried for Killing Fliers.” („11 Deutsche vor Gericht für die Tötung von Fliegern”). Viele amerikanische Tageszeitungen greifen die Nachricht auf. Es ist der Moment, in dem die Familien von John, William D., Thomas und Elmore Gewissheit haben, dass sie tot sind und was mit ihnen geschehen ist. Die Untersuchungskommission hatte bislang nur die Leichen dieser vier Crewmitglieder identifizieren können. Die US Army hatte sie noch nicht informiert und die Presse gebeten, die Namen nicht zu veröffentlichen, aber genau das ist passiert. Helen Rogers, die junge Ehefrau des Piloten, erfährt nun auch davon. Sie vermutet, dass es Norm ist, der unter den zwei noch unidentifizierten Opfern ist. Wissen kann sie es noch nicht. Auch Gene, Bill und Forrest, die drei Überlebenden, sind von der Nachricht des Prozesses überrascht worden. Bill hatte zwar seine Zeugenaussage gemacht, aber diese ist den Anklägern erst später bekannt geworden. Gene erinnert sich später, dass er überrascht war, dass die Anführer des Lynchmobs festgestellt werden konnten, dass aber noch viel mehr Täter:innen vor Gericht hätten stehen müssen.

31. Juli 1945

Johann Opper erhält die Todesstrafe vor dem amerikanischen Militärgericht in Darmstadt, 31. Juli 1945.

Nur drei der elf Angeklagten geben im Verlauf des Prozesses zu, dass sie die Crewmitglieder geschlagen haben. Andere Angeklagte bestreiten die belastenden Aussagen gegen sie. Reue zeigt niemand. Ihre Verteidigung betont, dass die Hauptschuld doch bei der deutschen Regierung zu suchen sei, insbesondere bei Propagandaminister Goebbels, der die Bevölkerung aufgehetzt und Hass gesät habe. Außerdem solle in das Urteil einfließen, dass sich die Angeklagten nach dem schweren Luftangriff in einem „extremen Zustand der Erregung” befanden.


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29. September 1945

Der zur Todesstrafe verurteilte Josef Hartgen auf dem Weg zur Hinrichtungsstätte.

Nach der zweiten Revision des Prozesses, am 29. September 1945, werden die Todesstrafen der Frauen in jeweils 30 Jahre, dann in 25 Jahre Haft umgewandelt. Der Ehemann der verurteilten Margarete Witzler hatte in seinem Gnadengesuch damit argumentiert, dass doch „niemand auf schreiende Ehefrauen achte”. Die Gnadengesuche der anderen Familien, die unter anderem damit argumentieren, die Täter seien angestachelt worden, seien sorgende Familienväter oder hätten bislang keine Vorstrafen, werden alle zurückgewiesen. Am 10. November 1945 werden die Todesurteile gegen Philipp Gutlich, Josef Hartgen, Johann Opper, Johannes Seipel und Friedrich Wust vollstreckt. Im Dezember 1953, nach rund acht Jahren Haft, werden Käthe Reinhardt, Margarete Witzler, Heinrich Barthel und August Wolf begnadigt, Georg Daum nur kurze Zeit später im Februar 1954.

1946/47

Der Gerichtssaal während einer Verhandlung im befreiten KZ Dachau, 4. Dezember 1945.

In den Jahren 1946 und 1947 finden zwei Nachfolgeprozesse statt. Zunächst am 16. und 17. August 1946 in Dachau gegen den ehemaligen Wehrmachtssoldaten Franz Umstätter, der in der Grabenstraße brutal auf die Crewmitglieder eingetreten hatte. Er wurde schuldig gesprochen und erhielt die Todesstrafe, die jedoch wegen eines einfachen Formfehlers zurückgenommen werden musste. Er wurde kurz danach in Freiheit entlassen. Am 15. und 16. Mai 1947 stand Otto Hermann Stolz vor Gericht in Dachau. Er war, das bestätigen mehrere Zeugenaussagen, derjenige, der auf den Karren stieg, als dieser auf dem Friedhof angekommen war, und die Crewmitglieder dort mit einem Knüppel schlug und einige dabei tötete. Er erhielt die Todesstrafe, die im März 1948 vollstreckt wurde.

Juni 1945

Staff Sergeant Forrest „Forrie” William Brininstool.

Im Juni 1945 kehrt Gene nach Gainesville, Florida, zurück. Zum ersten Mal nehmen er und Bill nun wieder Kontakt zu dem dritten Überlebenden, Forrest, auf. Forrest ist schockiert, als er von Gene und Bill erfährt, was in Rüsselsheim passiert ist. Er empfindet starke Schuldgefühle, weil er den Krieg überlebt hat, während sechs seiner Crewmitglieder getötet worden sind. Forrest sucht die Familien der anderen auf und versucht, ihnen zumindest dadurch Trost und Versöhnung zu bringen, dass sie nun erfahren, was mit ihren Angehörigen geschehen ist. Er trifft auch Norms Witwe, Helen, und kann ihr mitteilen, dass Norm kurz vor seinem Tod von ihrer Schwangerschaft erfahren und sich sehr darüber gefreut hat. Ein letzter Brief, den er an sie geschickt hatte, ist nie bei ihr angekommen. Deshalb bedeutet Forrests Nachricht Helen viel.

28. Juli 1945

Straßenszene in Gainesville, Florida, ca. 1940.

Gene findet für sich eine Erklärung dafür, warum er überlebt hat: Was manche als Zufall oder Glück sehen, betrachtet der fromme Gene als Gottes Gnade. Doch auch ihn lassen die Erlebnisse in Deutschland nicht los. Gene spricht nicht gerne darüber. Er hat Schwierigkeiten, sich zu konzentrieren und kann deshalb weder ein College besuchen noch in einem Büro arbeiten. Zeit in der Natur und körperliche Beschäftigung tun ihm gut. Für seine Familie ist Gene ein Held, und einige seiner Brüder benennen ihre Söhne nach ihm. Am 28. Juli 1945 treffen sich Gene und Bill in Pennsylvania wieder – zu Bills Hochzeit, bei der Gene sein Trauzeuge ist. Bald findet auch Gene Glück in der Liebe: Er lernt Jane Wall kennen und hält ein halbes Jahr später um ihre Hand an.

Posttraumatische Belastungsstörung

Forrest und Gene zeigten Verhaltensweisen und Symptome, die auf eine posttraumatische Belastungsstörung (PTBS) hindeuten: eine psychische Erkrankung, die unter anderem durch erlittene Kriegstraumata verursacht wird. Forrest zeigte Anzeichen des Überlebensschuld-Syndrom (auch „Survivor’s Guilt”). Das ist eine Form der PTBS, bei der Menschen schwere Schuldgefühle empfinden, weil sie ein extremes Ereignis überlebt haben, während andere in der gleichen Situation ums Leben gekommen sind.

Nach dem Zweiten Weltkrieg gab es für diese Symptome weder medizinische Diagnosen noch Behandlungspläne. Erst in den 1980er Jahren, mit der medizinischen Forschung nach dem Vietnamkrieg, kam es zu einer grundlegenden Veränderung in der Anerkennung und Behandlung dieser Erkrankung. Im Hinblick auf die Überlebenden des Rüsselsheimer Massakers bleibt diese Einordnung daher eine rückblickende Vermutung.

1960er Jahre

Sidney Eugene „Gene” Brown mit seiner Familie.

Gene und Jane haben vier Kinder bekommen, Calvin, Annie, Becki und Alfred. Mitte der 1960er Jahre trennen sich Jane und Gene nach 19 Jahren Ehe. Gene hat nach dem Krieg in verschiedenen Jobs gearbeitet: Als Zimmermann, als Bauleiter bei der Triest Construction Company in Keystone Heights, dann als Platzwart für den Bezirk Alachua County und den US-Bundesstaat Florida am Camp Crystal Lake und am Lake Wauburg. Bei dieser Arbeit kann Gene viel Zeit in der Natur verbringen. Er liebt es, angeln und campen zu gehen und für seine Familie da zu sein. Seinen Kindern gibt er die Liebe zur Natur mit. Außerdem ist er Schiedsrichter für die örtliche Footballmannschaft und auch in seiner Kirchengemeinde ist Gene sehr aktiv. Für die Windsor Baptist Church gibt er jahrelang Sonntagsunterricht.

1970er Jahre

Sidney Eugene „Gene” Brown mit seiner Familie.

1973 heiratet Gene ein zweites Mal, Dorothy Mouw. Dorothy bringt die Töchter Tracie und Shellie mit in die Ehe und gemeinsam bekommen sie noch Tochter Rachel. Rüsselsheim und der Krieg lassen Gene auch in seinen späteren Lebensjahren nicht los. Besonders wenn sich im August der Jahrestag des Massakers nähert, ist er still und in sich gekehrt. Obwohl es ihm schwerfällt, spricht Gene im Laufe seines Lebens mehrfach öffentlich über seine Erlebnisse.

8. März 1980

Sidney Eugene „Gene” Brown im Alter.

Am 8. März 1980 stirbt Bill. Forrest und Gene sind bei ihm in Pennsylvania, als es soweit ist. Gene und Bill hat eine lebenslange Freundschaft verbunden. Sie standen sich näher als Brüder, sagt Gene. Es gab nichts, was sie für den anderen nicht getan hätten.

1980er Jahre

Der Wochenmarkt vor dem Rathaus, Rüsselsheim 1988.

In der Nachkriegszeit wurden die Stadt Rüsselsheim und das Opel-Werk zügig wieder aufgebaut. An das Rüsselsheimer Massaker möchten sich die Bürger:innen jedoch nicht erinnern, lieber schweigt man darüber. In den 1980er Jahren beginnt die historische Forschung mit der wissenschaftlichen Aufarbeitung der Ereignisse; die Historiker August Nigro und Günter Neliba machen den Anfang. Auf Deutsch erscheint das Werk des amerikanischen Autors Nigro jedoch erstmal nicht. 1985, zum 40. Jahrestag des Kriegsendes, veröffentlicht Thomas Frickel eine Artikelserie über das Massaker in einer Rüsselsheimer Tageszeitung. Darin nennt er die Namen der verurteilten Täter:innen, sehr zum Missfallen einiger Nachkommen. Dann wird die Mauer abgerissen, an der vier der Crewmitglieder erschossen wurden. Nur wenige äußern daran öffentlich Kritik.

1992

Das Werk „Wir lieben das Marschieren” von Hans Diebschlag.

Der Kultursommer 1992 bringt eine Wende in der Aufarbeitung der Vergangenheit mit sich. Zu diesem Anlass erhält der Maler Hans Diebschlag den Auftrag, die Rüsselsheimer Stadtgesellschaft in einem Bild darzustellen. Als Vorlage dienen ihm Fotografien eines Fastnachtsumzugs. Während der Arbeit sprechen ihn einige Bürger:innen an und fragen, ob er wisse, was an dieser Straßenecke am 26. August 1944 geschehen ist. Als er davon erfährt, setzt er sich noch in seinem Bild mit der Vergangenheit auseinander. Unter die Stiefel der farbenfroh gekleideten Fastnachter malt er die Umrisse der ermordeten Flieger. So liegt unter der heiteren Oberfläche eine dunkle Vergangenheit, die das Bild sichtbar macht. Diebschlags Werk „Wir lieben das Marschieren“ löst eine hitzige Debatte in der Stadt aus. Einige verlangen einen Schlussstrich, andere fühlen sich angeregt, sich mit den Ereignissen auseinanderzusetzen und für eine verantwortungsvolle Erinnerung einzutreten. Oberbürgermeisterin Otti Geschka gibt zunächst dem Druck nach: Das Bild wird aus dem Rathaus entfernt.

2000

Es dauert mehr als ein Jahrzehnt, bis in Rüsselsheim die Mauer des Schweigens fällt. Im Jahr 2000 kehrt das Diebschlag-Bild ins Rathaus zurück, und August Nigros Werk erscheint endlich auch auf Deutsch unter dem Titel „Wolfsangel“. Ein Jahr später erhält Gene eine Einladung der Stadt Rüsselsheim, als Ehrengast an einer Gedenkveranstaltung teilzunehmen. Der Entschluss fällt ihm nicht leicht, doch schließlich entscheidet er sich für den Besuch. Begleitet wird er von seiner Frau Dorothy und von Jack, dem Bruder des getöteten Crewmitglied Haigus Tufenkjian. Vor den Teilnehmer:innen erklärt Gene, dass er keinen Hass in seinem Herzen gegenüber den Deutschen oder den Rüsselsheimer:innen trägt. Er hat längst vergeben, so wie er es von Jesus gelernt hat, betont er.

26. August 2004

Das Mahnmal in Gedenken an die Crewmitglieder von Norman J. Rogers in Rüsselsheim.

Am 60. Jahrestag des Rüsselsheimer Massakers wird in der Grabenstraße ein Mahnmal eingeweiht. Auch Gene reist zu diesem Anlass erneut nach Rüsselsheim, während Forrest aus gesundheitlichen Gründen nicht teilnehmen kann. Das Mahnmal enthält vier Steine aus der originalen Mauer, an der vier Crewmitglieder getötet werden, und zeigt auf seiner Rückseite die Porträts der Flieger. Die Inschrift endet mit den Worten: „Möge uns dieser Ort des Erinnerns zur Menschlichkeit mahnen.“

10. April 2009

Das Denkmal an dem ehemaligen Stützpunkt in Metfield erinnert an die Männer der „491st. Bomb Group”, 1944.

Gene stirbt mit 84 Jahren an dem Ort, wo er geboren wurde, in Gainesville, Florida. Er hinterlässt seine Frau Dorothy, sieben Kinder, elf Enkel, neun Urenkel und zwei Ururenkel. Wenige Monate nach Gene, am 14. Oktober 2009, stirbt auch Forrest, der letzte Überlebende des Rüsselsheimer Massakers.

Autorin: Lena Knops

Hinweis: Trotz großer Recherchebemühungen ist es uns nicht gelungen, für einige der verwendeten Bilder Urheber:innen bzw. Rechteinhaber:innen ausfindig zu machen. Sollten Sie Rechte an einem der verwendeten Bilder innehaben, melden Sie sich bitte bei uns unter info@nsberatung.de.

WEITERE FÄLLE

Adele
Haas

Ludwig
Baumann

Michele
Riggi

Antonina
Nikiforova

Therese
Schubert

PRIMÄRQUELLEN

Dachau Trials, File Number: US110, Case Number: 12-1497 (US vs. Josef Hartgen et al), online verfügbar: expostfacto.nl

ONLINEQUELLEN

Doku „Schatten der Vergangenheit” von Thomas Frickel, 2024:
ruesselsheim.de

Zum Rüsselsheimer Massaker:
museum-ruesselsheim.de
gg-online.de
sueddeutsche.de

Zum Luftkrieg im Zweiten Weltkrieg:
historisches-lexikon-bayerns.de
deutschlandfunk.de
dhm.de
dhm.de

SEKUNDÄRLITERATUR

Andrieu, Claire, When Men Fell from the Sky. Civilians and Downed Airmen in Second World War Europe, Cambridge 2023.

Blank, Ralf, „… der Volksempörung nicht zu entziehen.” Gauleiter Albert Hoffmann und sein „Fliegerbefehl”, in: Jahrbuch des Vereins für Orts- und Heimatkunde in der Grafschaft Mark, Bd. 98 (1998), hg. Schoppmeyer, Heinrich, S. 255-296.

Freeman, Gregory A., The Last Mission of the Wham Bam Boys. Courage, Tragedy, and Justice in World War II, New York 2012

Hall, Kevin T., Terror Flyers. The Lynching of American Airmen in Nazi Germany, Bloomington 2021.

Hoffmann, Georg, Fliegerlynchjustiz. Gewalt gegen abgeschossene alliierte Flugzeugbesatzungen 1943-1945 (Krieg in der Geschichte, Bd. 88), Paderborn 2015.

Neliba, Günter, Lynchjustiz an amerikanischen Kriegsgefangenen in der Opelstadt Rüsselsheim (1944). Rekonstruktion eines der ersten Kriegsverbrecher-Prozesse in Deutschland nach Prozessakten (1945-1947), Frankfurt a. M. 2000.

Nigro, August, Wolfsangel. A German City on Trial. 1945-48, Dulles 2000.

Süß, Dietmar (Hg.), Deutschland im Luftkrieg. Geschichte und Erinnerung (Zeitgeschichte im Gespräch, Bd. 1), München 2007.

BILDQUELLEN

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Autor:in unbekannt, Briefing der 491 st. Bomb Group vor dem Einsatz in Hamburg, American Air Museum, Imperial War Museums, Object number: FRE 2105, CC BY-NC 3.0, online verfügbar: americanairmuseum.com.

B-24 “Wham! Bam! Thank you Ma’m”

Autor:in unbekannt, B-24 mit Spitznamen “Wham! Bam! Thank you Ma’m”, American Air Museum Imperial War Museums, Object number: UPL 41699, CC BY-NC 3.0, online verfügbar: americanairmuseum.com.

Bormann_Rundschreiben

Geheimes Rundschreiben Bormann vom 30.05.1944, Case Number 12-2000, Vol 36: Treatment of enemy terror fliers and sabotage troops, Aug 8, 1942 – Jun 20, 1944; Category: Allied Troops, Bl. 22, National Archives, NAID: 40957462, online verfügbar: catalog.archives.gov.

Camp Lucky Strike_US-Soldaten

Autor:in unbekannt, Pfc. Boyd Horn, Pvt. James E. Gum, and Pvt. Sherman B. Cox, Mai 1945, National Archives, NAID: 178140882, Local ID: 111-SC-385031, online verfügbar: catalog.archives.gov.

Crew Norman J. Rogers

Autor:in unbekannt, Crew Norman J. Rogers, National Archives.

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Heys, Paul, Denkmal Metifeld Airfeld, American Air Museum, Imperial War Museums, Object number: CC BY-NC 3.0, online verfügbar: americanairmuseum.com.

Diebschlag_Wir lieben das Marschieren

Werk Hans Diebschlag, Wir lieben das Marschieren © Stadt Rüsselsheim am Main.

Dulag Luft_Meldung Flugzeugabschuss

Missing Air Crew Report #8296, Bl. 3, National Archives, NAID: 91051550, online verfügbar: catalog.archives.gov.

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Autor:in unbekannt, Prisoner of War Camp „Dulag-Luft“ for Allied Airmen Near Wetzlar, Germany, 29.03.1945,
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Elmore L. Austin

Autor:in unbekannt, Elmore L. Austin, American Air Museum, Imperial War Museums, Object number: UPL 54123, CC BY-NC 3.0, online verfügbar: americanairmuseum.com.

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Autor:in unbekannt, Ermittlungen durch die amerikanische Untersuchungskommission am Tatort in Rüsselsheim, 1945, National Archives/NARA RG 111, Records of the Office of the Chief Signal Officer, Foto 328144, (Faksimile Stadtarchiv Rüsselsheim).

Fallschirmspringer 1940er

Autor:in unbekannt, „Fallschirmspringer”, 1940er Jahre, WDRdigit/kaheisch, online verfügbar: digit.wdr.de.

Familie Brown_1

© Privat/Familie Brown.

Familie Brown_3

© Privat/Familie Brown.

Forrest W. Brininstool

Autor:in unbekannt, Staff Sergeant Forrest W. Brininstool, National Archives.

Gainesville 1920

Autor:in unbekannt, New high school building – Gainesville, Florida, ca. 1920, State Archives of Florida, Florida Memory, public domain, online verfügbar: floridamemory.com.

Gainesville 1929

Autor:in unbekannt, Future Farmers of America garden plots, Gainesville, Florida, ca. 1929, State Archives of Florida, Florida Memory, public domain, online verfügbar: floridamemory.com.

Gainesville_1940_1

Autor:in unbekannt, Street scene, Gainesville, Florida, ca. 1940, State Archives of Florida, Florida Memory, public domain, online verfügbar: floridamemory.com.

Gainesville_Park Ranger_1971

Autor:in unbekannt, Park ranger, Paul Crawford, inspecting bison at Paynes Prairie Preserve State Park, Alachua County, Florida, ca. 1971, State Archives of Florida, Florida Memory, public domain, online verfügbar: floridamemory.com.

Gene Brown

© Privat/Familie Brown.

Grevener Rathaus

Pröbsting, H., Das alte Grevener Rathaus, 1936/37, Stadtarchiv Greven F1 39.

Hauptverbandplatz_Operation

BArch, Bild 183-J22211 / Bringmann, Karl Dr.

Hitlerjugend_1

Autor:in unbekannt, Standard bearers of the Hitler Youth, IWM (HU 6301), online verfügbar: iwm.org.uk.

John N. Sekul

Autor:in unbekannt, John N. Sekul, American Air Museum Imperial War Museums, Object number: UPL 54104, CC BY-NC 3.0, online verfügbar: americanairmuseum.com.

Josef Hartgen_Hinrichtung

Autor:in unbekannt, Josef Hartgen auf dem Weg zur Hinrichtungsstätte, National Archives.

Luftangriff 1

Autor:in unbekannt, B-17s of the 94th Bomb Group attacking the Focke-Wulf aircraft factory at Marienburg near Danzig, 09.10.1944, IWM (EA 1862), online verfügbar: iwm.org.uk.

Luftschutzkeller

BArch, Bild 183-H26953 / o. Ang. Hinweis: Trotz großer Recherchebemühungen ist es uns nicht gelungen, für das Bild Urheber:innen bzw. Rechteinhaber:innen ausfindig zu machen. Sollten Sie Rechte an dem verwendeten Bild innehaben, melden Sie sich bitte bei uns unter info@nsberatung.de.

Luftschutzstollen_Frauen mit Kind

BArch, Bild 183-Z0521-506 / Hartmann.

Mahnmal

Mahnmal Rüsselsheim © Stadt- und Industriemuseum Rüsselsheim.

Norman J. Rogers

Autor:in unbekannt, Norman J. Rogers Jr, American Air Museum Imperial War Museums, Object number: UPL 54105, CC BY-NC 3.0, online verfügbar: americanairmuseum.com.

Opelwerk Rüsselsheim

Autor:in unbekannt, Handwriting On The Wall: Oil, National Archives, NAID: 204906816, Local ID: 342-FH-3A22397-D57179AC, online verfügbar:
catalog.archives.gov.

Pathfinder B-24 Liberator

Autor:in unbekannt, Pathfinder B-24 Liberator, American Air Museum, Imperial War Museums, Object number: FRE 2125, CC BY-NC 3.0, online verfügbar: americanairmuseum.com.

Pearl Harbor 1

Autor:in unbekannt, USS SHAW exploding during the Japanese raid on Pearl Harbor, T.H., 07.12.1941, National Archives, NAID: 520590, Local ID: 80-G-16871, online verfügbar: catalog.archives.gov.

Prozess_Kommission

Autor:in unbekannt, Die Kommission des amerikanischen Militärgerichts, 27.07.1945, National Archives, Local ID: 111-SC-210480.

Prozess_Opper

Johann Opper erhält die Todesstrafe vor dem amerikanischen Militärgericht in Darmstadt, 31. Juli 1945.
Autor:in unbekannt, Johann Opper erhält die Todesstrafe vor dem amerikanischen Militärgericht in Darmstadt, 31.07.1945, National Archives, Local ID: 111-SC-210108.

Prozess_Zeugin

Autor:in unbekannt, Zeugenaussage vor dem amerikanischen Militärgericht in Darmstadt, 25.07.1945, National Archives, Local ID: 111-SC-210482.

Rhein_Bombardierung_1944

Autor:in unbekannt, Bombardierungen durch amerikanische B-24 Flugzeuge, Rhein Nahe Koblenz, 20.07.1944, National Archives, NAID: 204900235, Local ID: 342-FH-3A20571-B54960AC, online verfügbar: catalog.archives.gov.

Rüsselsheim Kriegsende

Autor:in unbekannt, Die Marktstraße Rüsselsheim bei Kriegsende, Stadtarchiv Rüsselsheim.

Rüsselsheim Wiederaufbau

Autor:in unbekannt, Der Marktplatz in Rüsselsheim während des Wiederaufbaus in der Nachkriegszeit, Stadtarchiv Rüsselsheim.

Rüsselsheim_Wochenmarkt_1988

Stadtarchiv Rüsselsheim Slg. Keber.

Sidney Brown

Autor:in unbekannt, Crewfoto Sidney Eugene Brown, National Archives.

Sidney Eugene Brown in Rüsselsheim 2004

Baum, Werner, Mahnmal für Lynchmord an US-Soldaten, 26.08.2004, picture-alliance / dpa, 6625091, all rights reserved.

Stalag 357

Mapham, Jim, Sick former POWs enjoying the sun in their open air sickbay at Stalag 357 at Fallingbostel, 16.04.1945, IWM (BU 3705), online verfügbar: iwm.org.uk.

Stalag Luft IV_2

Autor:in unbekannt, Stalag Luft IV, Vorlager, Sommer 1944, National Archives RG 153.

Thomas D. Williams

Autor:in unbekannt, Crewfoto Thomas D. Williams, National Archives.

William A. Dumont

Autor:in unbekannt, Sergeant William A. Dumont, National Archives.

William Morris Adams

Autor:in unbekannt, William Morris Adams, National Archives.