Als die Strafanstalt Plötzensee 1879 in der Berliner Ortslage Plötzensee im Ortsteil Charlottenburg-Nord öffnete, bot sie Platz für 1.200 Gefangene, die meist kürzere Strafen verbüßen mussten. Das Strafgefängnis veränderte sich in der NS-Zeit zum Ort vielfacher Hinrichtungen durch die nationalsozialistische Unrechtsjustiz. Die Nazis erklärten das Gefängnis zur “Zentralen Hinrichtungsstätte”. Von 1933 bis 1945 wurden dort mindestens 2.800 Menschen aus 20 Nationen ermordet.
Die Hinrichtungen erfolgten anfangs durch das Handbeil und das Fallbeil. Im Jahr 1942 wird ein Hinrichtungsraum erbaut, in dem die zum Tode Verurteilten erhängt werden. Zu den in Plötzensee hingerichteten Personen gehörten z.B. im Dezember 1942 Angehörige der Widerstandsorganisation “Rote Kapelle” und im Herbst 1944 am Umsturzversuch vom 20. Juli 1944 (“Stauffenberg-Attentat”) beteiligte Widerstandskämpfer. Auch der Pianist Karlrobert Kreiten und der Widerstandskämpfer Theo Hespers werden in Plötzensee ermordet. Am 25. April 1945 befreite die Rote Armee das Strafgefängnis Plötzensee.
Autorin: Lena Knops
Strafgefängnis Plötzensee
View of the Ploetzensee prison in Berlin. United States Holocaust Memorial Museum Photo Archives #19375. Courtesy of National Archives and Records Administration, College Park. Copyright of United States Holocaust Memorial Museum.
Plötzensee heute
Gleis 69 e.V., Hinrichtungsstätte in der ehemaligen Strafanstalt Plötzensee (2022), online verfügbar unter: https://gleis69.de/erinnern-an-den-widerstand.
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